chronisch aktive Läsionen - Ergänzung? (Allgemeines)

Boggy, Sonntag, 20.11.2022, 15:11 (vor 516 Tagen) @ Boggy

Bei mir sind ja seit 2004 mit Ende der 15 jährigen RRMS-Phase nur noch nichtentzündliche alte Läsionen zu sehen.

Das war meine Frage, ob solche Läsionen auch noch "chronisch aktiv" sein können und so den beständigen negativen Krankheitsverlauf erklären können.


Bei allem Vorbehalt meines Halb- bis So-gut-wie-gar-nicht-Wissens würde ich das jetzt bestätigen.

Hier noch etwas, das vielleicht hilfreich ist:

Jutta Scheiderbauer: "Silent progression", ZIMS, 2/2020
http://ms-stiftung-trier.de/wp-content/uploads/2020/12/ZIMS10.pdf

"Die Forscher von San Francisco haben jetzt die Zusammenhänge zwischen Schüben, Behinderungsprogression und Hirnvolumenverlust über 10 Jahre hinweg analysiert, und herausgearbeitet, dass eine gewisse schleichende Behinderungsprogression oder ein
Hirnvolumenverlust bei MS-Erkrankten schon in der schubförmigen Phase auftreten konnte, auch wenn keine Schübe oder MRT-Aktivität vorhanden waren.
(...)
In dieser Studienkohorte war die Schub- und MRT-Aktivität zwar tatsächlich wesentlich unterdrückt worden, aber es kam dennoch zu einer Behinderungsprogression in allen Untergruppen, zu der nicht etwa Schübe beigetragen hatten. (...)

Erst durch die Intensivierung der Immuntherapien mit dadurch niedrigeren Schubrate ist jetzt aufgefallen, dass neurodegenerative Vorgänge offenbar über die gesamte Erkrankungszeit, und auch schon sehr früh, zu nachweisbaren Symptomen führen. Die Autor*innen bezeichneten das Phänomen als „silent progression“ (Stille
Progression oder Schubunabhängige Progression bzw. englisch:
progression independent of relapse activity (PIRA)."

Gruß
Boggy

--
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