Attraktivität der Psychosomatik, auch der "schwarzen" (Allgemeines)
Mir fiel an diesem späten Abend noch etwas ein und auf, was bisher zu kurz kommt.
Was macht all diese psychosomatischen Theorien, Ideologien, Glaubenslehren etc. so attraktiv, daß einige von uns so daran anhaften?
Diese psychosomatischen Vorstellungen erwecken den Eindruck von Machbarkeit, von etwas tun können, oder sie erwecken den Eindruck, wir könnten verstehen, warum wir MS haben usw. Das nimmt u.U. Unsicherheit.
Ratlosigkeit, Nicht-Wissen ist oft schwer zu ertragen.
Beide, Ärzte, Therapeuten etc. und die Patienten können über diese psychosomatischen Vorstellungen Ohnmachtsgefühle umgehen.
Unsere Erkrankung konfrontiert uns mit dem Erleben, daß wir nicht alles unter Kontrolle haben.
Wie gehen wir mit dieser Erfahrung um? Welche Wege finden wir?
Das ist eine sehr schwierige Aufgabe.
Aber darum geht es im Kern.
Wege finden, mit unserer Machtlosigkeit umzugehen. Und nicht daran zu verzweifeln.
Auf diese Suche zu gehen, ist imho ein guter Weg.
Und dabei achtsam und kritisch bleiben, um nicht den falschen Leuten auf den Leim zu gehen, die nur Behauptungen aufstellen, und so tun, als wäre es gesichertes Wissen.
Gruß
Boggy
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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.