zum letzten Mal (Allgemeines)
Lieber Doc,
ich mach jetzt einen allerletzten Anlauf, um Sie auf Widersprüche bzw. Fehler in ihrem Kapitel "Ist die MS eine psychosomatische Krankheit?" hinzuweisen, das ich gerade nochmal gelesen habe.
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Sie schreiben: " ... und sie (die MS) ist keine rein somatische Krankheit… ja, warum eigentlich nicht? Ich meine, weil sie ausgelöst wird."
Sie behaupten also, daß die MS "psychisch" ausgelöst wird.
Bei dem, was Sie unter "psychisch" verstehen wollen, bleiben Sie vage, und lassen damit eine beliebige Füllung des Begriffs durch den Leser zu. Jeder kann sich nun drunter vorstellen, was er/sie mag.
Das können Sie nicht ernsthaft so stehen lassen wollen. (?)
Sie sagen an keiner Stelle präzise, was Sie denn nun mit "psychisch" bei der "Auslösung" der MS meinen.
Genau das ist aber einzufordern!
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Nun sind wir bei der "Auslösung"; wieder Zitat: "Ich kenne keine MS, die nicht durch irgendetwas ausgelöst worden ist."
Um es nochmal zu verdeutlichen: Sie meinen "psychische" Auslösung.
Alles, was ausgelöst wird, muß vorher schon da gewesen sein, quasi im Ruhezustand.
D.h. die MS war schon vorhanden, bevor sie - Ihrer Meinung nach - "psychisch" ausgelöst wurde.
D.h. ebenfalls: Sie beantworten nicht die Frage, wie die MS entstanden ist!
Oder glauben Sie, daß die MS auch "psychisch" entstanden ist, verursacht worden ist? Dann wären Sie in der Verpflichtung, das zu belegen.
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Nun kommt das nächste Problem, bzw. die nächste argumentative Unsauberkeit:
Sie springen von der angeblichen "psychischen ""Auslösung" der MS insgesamt, plötzlich zum "Schub":
"Ein anderes Argument gegen die psychosomatische Sichtweise ist der oft fehlende zeitliche Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, d.h. zwischen dem auslösenden Ereignis und dem MS-Schub."
Was denn nun? Geht es um die MS insgesamt? Oder um einzelnen Schübe?
(Und die schublose primär-progrediente MS bleibt völlig außen vor?)
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Schließlich führen Sie - ohne weitere Vorbereitung - die "Belastungssituation" ein. Der Leser ahnt, daß dies vielleicht das ist, was Sie mit "psychisch" meinen.
Zitat: "Wenn ein Schub tatsächlich von Belastungssituationen ausgelöst werden sollte, (...)"
Aber wieder wird nicht klar, welche Art von Belastungssituation das denn sein muß.
Sie schreiben viel, ohne diese Frage zu beantworten.
Sie entlassen dafür den Leser mit dem Rat:
" Ich glaube nicht, denn ich plädiere dafür, dass wir mit wachen Augen unsere Umgebung beobachten und mit gesundem Menschenverstand unsere Entscheidungen treffen – wobei sich immer anbietet, das mit seinen Lieben zu diskutieren und abzustimmen."
Das kann wohl kaum eine hilfreiche Information sein, in einem Kapitel, das den Titel trägt ""Ist die MS eine psychosomatische Krankheit?".
Ich habe wahrscheinlich vieles, was Wichtig ist, übersehen.
Ich freue mich auf Ergänzungen und Hinweise, oder kritische Korrekturen.
Gruß
Boggy
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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.
Heute Abend werde ich es nicht mehr klären können. Zu viel ist passiert.