Sie haben sehr ernsthaft und ich fand auch sehr beeindruckend mit susanne123 diskutiert.
Ich habe Ihre Einlassungen sehr gern gelesen.
Manchmal dachte ich: Man kann depressive Patienten sehr nett behandeln, aber dann wird man sie nie wieder los.
Aber auch das klingt bösartiger, als ich es meine. Ich glaube, man kann einen Psychotherapeuten oder eine Psychotherapeutin um Rat fragen, und ich meine, nach einer oder zwei Stunden ist so viel Klarheit entstanden, dass er oder sie ein Statement abgeben kann, warum jemand in die Bredouille geraten ist, und mit diesem kann man sich auseinandersetzen.
Ich meine allein oder mit Freunden. Ich weiß gar nicht einmal, ob das eine Therapie oder eine Beratung ist. Es ist jedenfalls, wie wenn jemand sich verfahren hat, und jemanden bittet, wie man wieder auf den richtigen Weg kommt.
Was ich insgeheim befürchte ist, dass es sehr, sehr anstrengend sein kann, den Weg der Neurose zu verlassen. Und was ich auch befürchte, dass es immer wieder gutmeinende Ärzte geben wird, die einem helfen wollen, indem sie den, der keinen Ausweg mehr sieht, mit SSRI 'psychotherapiefähig' machen will.
Mir graut davor! Aber ich weiß, dass viele gegen meine sehr persönliche Meinung Sturm laufen werden. Und ich will auch gar nicht behaupten, dass ich Recht habe. Nur manchmal macht man es sich mit der Psychotherapie zu leicht - vor allem, wenn man zappt, bis man endlich bei dem gelandet ist, der einem gefällt.
W.W.