Gehirnchip lässt gelähmte Affen laufen (Technik)

UWE, (vor 3314 Tagen)

Der unten stehende Artikel war heute bei uns in der Zeitung.
- So stelle ich mir das schon länger vor. An den Beinen werden an den richtigen Stellen Elektroden implantiert, welche dann durch das Gehirnsignal direkt ohne Umwege über das Rückenmark angesteuert werden:

Pressemitteilung :
Hirn-Chip lässt gelähmte Affen laufen

Elektroden aktivieren Bein — Wissenschaftler sehen noch viele Herausforderungen

Lausanne. Hoffnungsschimmer für Querschnittgelähmte? Mithilfe eines Hirnchips und weiterer Implantate können gelähmte Affen wieder gehen. Das System überbrückt die zerstörten Leitungsbahnen im Rückenmark und schafft so eine Verbindung zwischen dem Gehirn und dem Bein — und zwar völlig kabellos. Das berichten Wissenschaftler um Gregoire Courtine vom Swiss Federal Institute of Technology in Lausanne (Schweiz) im Fachblatt „Nature".
„Das ist das erste Mal, dass eine Neurotechnologie die Bewegungsfähigkeit bei einem Primaten wiederherstellt", sagte Courtine. „Aber es liegen noch viele Herausforderungen vor uns und es könnte noch einige Jahre dauern, bis alle für den Eingriff nötigen Bestandteile beim Menschen getestet werden können."
Taktgeber und Initiator jeder Bewegung der Gliedmaßen ist eine bestimmte Gehirnregion — der sogenannte Motorkortex. Die dortigen Hirnzellen senden Bewegungssignale in Form elektrischer Impulse über Nervenbahnen in die Lendenregion des Rückenmarks. Von dort aus aktivieren Netzwerke aus Nervenzellen die Muskeln der Beine, die für das Gehen nötig sind. Durch eine Verletzung des Rückenmarks kann diese Sendeleitung unterbrochen werden.
Die Hirn-Wirbelsäule-Schnittstelle, die die Forscher um Courtine entwickelt haben, besteht aus mehreren Bestandteilen: Ein Hirnimplantat zeichnet die elektrische Aktivität der für das Gehen verantwortlichen Nervenzellen im Motorkortex auf und schickt das Aktivitätsmuster kabellos an einen Computer. Dieser erstellt daraus ein Stimulationsprotokoll, das an einen Taktgeber im Lendenbereich geschickt wird. Auf Grundlage dieses Protokolls werden schließlich 16 Elektroden gesteuert, die an genau definierten Bereichen implantiert sind und letztlich die Muskeln aktivieren — das gelähmte Bein bewegt sich, es wird in Echtzeit gebeugt und gestreckt.
Die Forscher testeten die Neuroprothese unter anderem an zwei Rhesus-Affen, bei denen jeweils ein Bein aufgrund einer gezielten Durchtrennung des Rückenmarks gelähmt war. „Die Primaten waren sofort in der Lage zu laufen, nachdem die Hirn-Wirbelsäule-Schnittstelle aktiviert wurde. Sie benötigten keine Physiotherapie und kein Training", erläutert der an der Studie beteiligte Erwan Bezard von der University of Bordeaux (Frankreich).
„Die Arbeit ist eine tolle Weiterentwicklung und eine enorme, vor allem technische Leistung", sagt Rüdiger Rupp, Leiter des Bereichs Experimentelle Neurorehabilitation der Klinik für Paraplegiologie am Universitätsklinikum Heidelberg. „Ob die vorgestellte Schnittstelle auch bei vollständig querschnittsgelähmten Menschen funktioniert, ist allerdings völlig unklar.

Pressemitteilung Ende

Ich würde mich freuen, wenn hier einige mit recherchieren was es damit auf sich hat.

LG
Uwe

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