Und an dieser Stelle würde ich wohl auch nicht darum herumkommen, um zu sagen, dass dieses wunderbare Lied von Paul Gerlach im oder gleich nach dem Dreißigjährigen Krieg gedichtet wurde: 'Geh aus mein Herz und suche Freud!'

Ich beziehe meine Antwort auf 'Philosophische Meisterstücke', das bei Reclam (meiner Lieblingsbibliothek) für etwa 5 € erschienen ist. Willi Oelmüller beendet seinen Aufsatz mit einem Zitat, das der todkranke Romano Guardini nach einem Bericht von Walter Dirks gesagt haben soll:

"Er werde sich im Letzten Gericht nicht nur fragen lassen, sondern auch selber fragen; er hoffe mit Zuversicht, dass ihm dann der Engel die wahre Antwort nicht versagen werde, auf die Frage, die ihm kein Buch, auch die Schrift selber nicht, die ihm kein Dogma und kein Lehramt, die ihm keine 'Theodizee' und Theologie, auch die eigene nicht, habe beantworten können: 'Warum, Gott, zum Heil die fürchterlichen Umwege, das Leid der Unschuldigen, die Schuld?'"

Noch eine Gedanke: Ich frage mich immer wieder, warum ich mich damals, als Kind und als Jugendlicher, im Schoß der Kirche so wohlgefühlt habe, so wohl wie sonst nie wieder in menschlicher Gesellschaft.

W.W.