Hallo,

privat war 2015 ein gutes Jahr!
Meine Diagnose wurde 33 Jahre alt, die MS insgesamt jedoch 43... und das Leben ist immer weiter gegangen, der Spaß dran auch...

Es fällt - beinahe - schwer, sich ein Leben ohne vorzustellen.

Ich war viel in Bewegung, regelmäßig zum Schwimmen, mit Handbike unterwegs, bin deutlich sportlicher als früher... auch wenn meine Handicaps die Auswahl der Sportarten sehr beschränken!

Bin viel gereist, hab viele liebe Menschen (wieder)getroffen... auf Reisen und Ausflügen leider auch erlebt, dass unser Land von Inklusion / Gleichstellung Behinderter / Barrierefreiheit noch weit entfernt ist. Und das mir, der ich mich im Vergleich zu vielen anderen als 'Luxus-Behinderten' einstufen würde, und insofern meine Möglichkeiten im Notfall gar nicht so heftig eingeschränkt erlebe.

Meine Fernbeziehung gibt mir viel, ist harmonischer geworden, entspannter - meine Freundin und ich haben beide gelernt, sie bzw uns nicht zu überfordern. Gemeinsame Weihnachtstage liegen hinter uns, mit einem Besuch des hiesigen Christkindlmarktes, Theaterbesuch und Treffen mit den Kids.
Schön war’s, ein wahres Fest der Liebe!

Politisch wird es einerseits immer bizarrer, bedrohlicher. Die seltsame Gleichschaltung der Medien macht mir Sorgen, schon alleine, was die Auswahl der ‚Tagesthemen‘ anbelangt, die jeweils ganz oben (zu) stehen (haben. Wer entscheidet sowas, fängt da nicht bereits Manipulation an etc.pp.

Andererseits hat unsere Angie an einem wichtigen Punkt ihrer KanzlerInnenschaft nicht einfach ausgesessen und ihr Mäntelchen nach dem Wind gehängt, sondern eine sehr menschliche Stellung bezogen. Danke dafür!

Das politische Wort des Jahres heißt für mich ‚Willkommenskultur‘…

Dann leider die Probleme bei der Umsetzung des menschlichen Umgehens mit so vielen geflohenen Menschen auf einmal… und die Misstöne nicht nur aus Bayern, Stichwort Begrenzung des Nachzugs von Angehörigen, grausam…

Furchtbar auch, dass niemand sich wirksam abseits stellen kann, wenn die Politik beschließt, jetzt ist Krieg, und auch Deutschland geht hin!

Erich Maria Remarque wird der Satz zugeschrieben:
Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg – bis ich herausfand, dass es welche gibt, die nicht hingehen müssen .

Was meine Kids anbelangt – zu denen ich auch nach der ehelichen Trennung wunderbare Beziehungen habe, ein Glück! – mach ich mir Sorgen wegen der zunehmenden Umweltproblematik, wegen der Gewalt und der vielen sog. Krisenherde auf der Welt. Und dem unscharfen Wissen, dass es Mächte gibt, die Interesse dran haben, dass es nicht friedlicher wird.

Aber das geht wohl allen Eltern so.

Ich wünsche uns allen ein Gutes Neues Jahr 2016!!

jerry