Graue Substanz, Atrophie etc. (Allgemeines)

Boggy, Donnerstag, 18.07.2019, 17:28 (vor 1706 Tagen) @ Marc

Hmm, ist das Boggy's heutige Denksportaufgabe zzgl. Diskussionsecke? :-)

:-D
Danke, Marc!
Fürs Schaubild, und die ersten Einschätzungen.
Ich bin mitten im Durchdenken und Einlesen. Und eher verwirrt. Und hab Fragen ... (nicht speziell an Dich, sondern an die ganze Wissenschaftswelt).

Würde bedeuten, dass die kleinen CD4 T-Zellen, die bei der schubförmigen MS noch unsere Myelinscheiden zerstören, nun in der progredienten Phase über Beta-snuclein zu Atrophie führen.

Zitat: "Immunzellen (T-Helferzellen; Boggy), die gegen das in Nervenzellen vorkommende Eiweiß beta-Synuklein gerichtet sind, (...)."

Was veranlaßt diese T-Helferzellen dazu?

Beta-Synuklein kommt hauptsächlich in den Synapsen vor. Ich verstehe das so, daß die Forscher nur die Graue Substanz untersucht haben;
der gleiche Schädigungsprozeß könnte aber auch in der Weißen Substanz stattfinden (Spekulation meinserseits), da beta-Synuklein auch dort in den Neuronen zu finden ist .

Findet dieser Prozeß also auch in der vor-progredienten Phase statt, in der weißen Substanz? Dagegen könnte sprechen, daß "solche zerstörerischen Immunzellen vor allem im Blut von Multiple Sklerose-Erkrankten mit einem fortschreitend-chronischen Verlauf vermehrt sind."

..was zwangsläufig zur Frage führt: Würde eine T-Zellen Therapie auch bei einer progredienten Verlaufsform Wirkung zeigen?

(...)

Was ist die Anwendbarkeit für Menschen? Man weiß ja, dass EAE in Ratten T-Zellen vermittelt istu sein, ob das bei Menschen genuso ist. Nun halt eine (Ratten)Brücke über Beta-synuclein?

Ja, das Rattenmodell ist ein grundsätzliches Problem, da man nicht einfach von der Ratte auf das hochkomplexe Immunsystem des Menschen schließen kann.

Außerdem: Wo sind die Beweise, dass Lemtrada Patienten oder HSCT Patienten (wo alles platt gemacht wird) in der progredienten Phase weniger kognitive (oder sonstwelche) Einschränkungen zeigen.

Es müßte nachgewiesen werden, daß es unter der Therapie zu weniger Atrophie der Grauen Substanz kommt (?).

Außerdem II: Die Studie wurde in Nature veröffentlicht (englisches Motto = No MS dATa in this JoUrnal is ever REpeated elsewhere :-)

Interessant. :-)


Andererseits:

Es gibt einige Studien, die zeigen, daß ET langfristig zu weniger Gehirnatrophie (Graue/Weiße Substanz zusammen)führen als BT:

The effects of disease-modifying therapies (DMTs) on region-specific brain atrophy in multiple sclerosis (MS)

Oh! Das beantwortet meine Frage von oben (?). Muß ich further studieren.


Dann wäre man also wieder mitten in einer BT vs. ET vs. Garnichts Diskussion gelangt... (Vielleicht noch NEM wie ALA und/oder Ibudilast als Alternativen?)

Nein, nicht notwendigerweise.
Der Schritt von den Ergbnissen der Forschung zu Medkation ist dann doch etwas schnell.
Verweilen wir doch erstmal schauend und denkend,
gilt jedenfalls für mich.
:-)
Bin jetzt alle, und brauche Pause.

Gruß
Boggy

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.

Tags:
Hirnatrophie, Graue Substanz


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