hervorragendes FAZIT - Mit Christiane Jung und Jutta Scheiderbauer unterwegs in der Zwischenwelt (Allgemeines)

galadriel, Sonntag, 05.01.2020, 12:39 (vor 1574 Tagen) @ agno

Es wird nicht, wie es hier im Forum bei Diskussionen oft geschieht, die Hard-and-Early-Strategie der Leitlinien-Ärzte verteufelt und es werden keine Ängste vor Nebenwirkungen von Medikamenten geschürt. Jede Entscheidung eines an MS Erkrankten hat ihre Berechtigung und kann gegebenenfalls revidiert werden.


Da zwickt sich etwas in deiner Argumentation!
Du stellst das große philosophische Ideal von der Entscheidungsfreiheit, welche die Trierer Damen unterstützen, als gleichwertig zum Leitliniensystem der MS-Therapie.

Ja was nun?
Entscheidungsfreiheit oder Leitlinien?
Was vertrittst Du?
fragt agno

Das Fazit von Jutta Scheiderbauer beantwortet alle Fragen:
Fazit

Es gibt keinen Nachweis dafür, dass die aktuell für MS verfügbaren Medikamente, über die Wirkung der Schubverhinderung hinaus, den Krankheitsverlauf wesentlich beeinflussen können. Auch haben sie keine Wirkung auf Symptome wie Schwindel, Schmerzen oder Fatigue. Ihre Wirksamkeit haben sie bei der Reduktion von Schüben bei einem Teil der Betroffenen in verschiedenen Studien unter Beweis gestellt.


Wer viele oder schwere Schübe hat, oder wem die Einnahme eines Medikaments Beruhigung vermittelt, gewinnt durch sie ein Plus an Lebensqualität. Wichtig ist aber auch hier, Risiken, Neben- und Wechselwirkungen diesem Plus gegenüber zu stellen und den Einzelfall genau zu betrachten. Gerade wenn weitere Grunderkrankungen vorliegen oder regelmäßig weitere Medikamente eingenommen werden, sollte man sich gut informieren, um unliebsamen „Überraschungen“ vorzubeugen.

Und zu guter Letzt hat jeder Betroffene zu jeder Zeit die Freiheit, sich zu entscheiden, wie er möchte, für oder gegen Medikamente. Keiner ist gezwungen, eine für alle Zeit gültige Entscheidung für eine Dauertherapie zu treffen, oder sich ein für alle Mal gegen Immuntherapien zu stellen, sondern kann es sich auch anders überlegen, wenn die Ausgangsbedingungen nicht mehr stimmen. Es gibt keinen Weg, der grundsätzlich richtig oder falsch ist, sondern wir raten Betroffenen dazu, ihre Entscheidungen in Einklang mit ihren persönlichen Präferenzen und Befürchtungen zu treffen. Überwiegen die Sorgen um einen schlechten Krankheitsverlauf ohne Medikamente gegenüber DER ANST vor Therapierisiken, dann sollte man diesen Weg auch gehen.


und was Angst anbetrifft, da bekommen junge Diagnostizierte eine Menge
mitgeteilt.....LEIDER!

und wie w.w. schon hundertfach geschrieben hat, ein GROSSTEIL hat nichts,
man sieht diese nie wieder - und solchen durch die schlimmen/heftigen Leit(d)linien-Gurus Medikamente zu verordnen und zu empfehlen - da darf man schlecht zu sagen, denn obiges ist diesen Grurus bekannt. (sehr lange schon...)


g.


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