Die Esoterik der MS - nach WW (Straßencafé)

Boggy, Sonntag, 02.08.2020, 13:27 (vor 1356 Tagen) @ W.W.

Es wäre mir also wichtig, wenn sich unsere Einstellung zur MS ändern würde, z.B. dass wir das "Menschliche" und "Subjektive" der MS mehr berücksichtigen würden, obwohl gerade dieses sich einer naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise zu entziehen scheint.

Was meinen Sie eigentlich damit? Was sind das für leere Floskeln, die Sie nie wirklich substantiell füllen, sondern bei denen Sie im Vagen, Nebelhaften bleiben? Was gibt es da (wo?) zu finden, das uns an MS erkrankten Menschen praktisch helfen kann – fern von „einer naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise“.

Meine These:
Sie ziehen die MS in die Niederungen quasi-esoterisch, quasi-okkulter Denkweisen (weil Sie nichts anderes mehr zur Verfügung haben, und weil es sich dort unbekümmert daher phantasieren läßt, ohne den kühlen Überprüfungen der Wissenschaft ausgesetzt zu sein).

Zitat WW:
„Ich glaube, der Naturwissenschaftler (der Physiker, Chemiker und Biologe) wird den Baum nicht sehen, wie er wirklich ist, (…) Könnten wir etwas Wesentliches von der MS aus den Augen verlieren, wenn wir sie bloß naturwissenschaftlich betrachten?“

Mit genau solchen Aussagen bringen Sie Ihre Phantasien über die Erkrankung Multiple Sklerose in den Bereich des quasi-esoterisch Geheimnisvollen, des großen Geheimnisses, das nur durch den wahren Seher geschaut und offenbart werden kann. Denn – wie schon der kleine Prinz weiß – das „Wesentliche“ ist für die Augen unsichtbar.
Und das „Wesentliche“ wird Ihrer Ansicht nach benötigt. Dazu taugt „der Naturwissenschaftler (der Physiker, Chemiker und Biologe)“ aber - ebenfalls nach Ihrer Ansicht - nicht.

Nun fehlt nur noch, daß Sie die MS als 22. Karte der Großen Arkana im Tarot einführen. (Scherz!)

Zitat WW:
„Wenn es aber gerade das Menschliche und das Lebensverbundene ist, was diese Krankheit charakterisiert, dann hat sie durch diese "Objektivierung" ihr Wesen verloren.“

Ist es denn so? Wird die Krankheit durch „das Menschliche und das Lebensverbundene“ charakterisiert? Das ist leeres, floskelhaftes Gerede, das sich den Anschein von Bedeutung verleiht.
Die MS verliert also ihr „Wesen“ durch „Objektivierung“. Und was soll nun das heißen? Heißt es, wir verzichten besser auf die naturwissenschaftliche Erforschung der MS, damit sie ihr Wesen nicht verliert. Wollen wir Ihr „Wesen“ denn erhalten? Wozu? Um die Krankheit besser „schauen“ zu können, um sie zu sehen, „wie sie wirklich“ ist, um auf diese Weise zu Heil und Heilung zu gelangen?

Sehen Sie nicht, daß Sie sich zum quasi-esoterischen. möchte-gern schamanistischen Ich-schaue-das-Wesen-der-Krankheit-Schreiber entwickelt haben?

In ihren Anfängen wollte die New Age-Bewegung den Geist erweitern, und durch eine „Wiederverzauberung der Welt“ einen verloren gegangenen Aspekt der Weltbetrachtung wieder hinzufügen – ohne die Naturwissenschaft dabei auszuschließen.
Es kam schnell anders; und aus der „Wiederverzauberung der Welt“ wurde eine „Wiederverblödung“, und der Aufschwung des Nicht-Überprüfbaren, dem Reich der Glaubensvorstellungen, in dem munter phantasiert werden kann.

Unser – wir an MS erkrankten Menschen - Heil und unsere eventuelle Heilung liegt nicht dort, nicht im zu schauenden, angeblichen „Wesen“ der Krankheit. Unsere alltäglichen Behinderungen und unser Leid sind darüber hinaus ganz konkret. Und das ist eine wesentliche Erkenntnis.

"Ihre" MS ist im wesentlichen ein Phantasieprodukt, mit dem Sie sich gerne zur Selbstunterhaltung beschäftigen.

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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.

Tags:
Esoterik


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