Gott: w/m\d ?? (Straßencafé)
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Gab es nicht dieser Tage ein Gespräch über das Geschlecht Gottes?
im 14. Jhdt entstand wohl dieses Bild mit der heiligen Ruach in der Kirche St. Jakobus in Urschalling.
*Sicher hat der Künstler im 14. Jahrhundert nichts von Emanzipation, Feminismus, Frauenquote und Geschlechterkampf gewusst. Die Rolle der Frau war im Mittelalter klar umschrieben. Und diese Rolle war alles andere als frauenfreundlich. Dennoch hat es sich der Künstler nicht nehmen lassen, den Heiligen Geist als Frau zu malen.*
Es scheint, dass der Maler des Bildes sich nicht nur auf sein Handwerk verstand, sondern auch das hebräische Wörterbuch kannte. Denn im biblischen Originaltext, der ja in der hebräischen Sprache verfasst wurde, wird der Heilige Geist „Ruach“ genannt.
Und „Ruach“ ist im Hebräischen (zwar nicht durchgehend, aber doch meist) Femininum, also mit dem weiblichen Artikel versehen: die Ruach, so weiblich wie die Mutter, die Schwester oder die Gefährtin.
Aber nicht nur grammatikalisch ist „Ruach“ weiblich, auch die Vorstellung ihres Wirkens in der Welt entstammen dem Erfahrungsbereich von Frauen:
Die Ruach schwebt (F. Stier übersetzt „brütet“) über dem Wasser.
Sie ist die Kraft, die schon bei der Schöpfung am Anfang der Bibel wirksam war. Sie schafft („gebiert“) das Leben.
Sie inspiriert, motiviert, bewegt und fördert es.
Sie lässt den Menschen atmen, leben, handeln.
"Bei aller Betonung des Weiblichen in Gott
soll das allerdings auch nicht dazu führen,
das Männliche, das lange Zeit überbetont war,
gegen das Weibliche auszutauschen."
"Gott kann weder durch sein Mann-Sein
noch durch sein Frau-Sein definiert werden,
sondern nur durch sein Gott-Sein!"
Quelle: https://www.pius-kirchgessner.de/07_Bildmeditationen/3_Pfingsten/Dreifaltigkeit.htm
![[image]](https://www.pius-kirchgessner.de/07_Bildmeditationen/Buttons_Bilder/urschalling-dreifaltigkeit_2.jpg)
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das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)
Sisyphos hatte es auch nicht leicht