Neues von Gregor (II) (Straßencafé)

stefan ⌂, Berlin, (vor 1841 Tagen)

Der Wunsch, Gefühle in sich zu entdecken, um diesen nachzuspüren, nicht um sie festzuhalten, sondern gerade um sie loslassen zu können, in Zukunft nicht mehr darüber zu stolpern, um eine tiefe Leere zu gewinnen, in der Idee: „das wahre Sehen geschieht erst dann, wenn nichts mehr gesehen wird“, das wahre Wesen, wenn nichts mehr im Wege steht, nichts bewertet wird, bis zu einer Form, die von Leere nicht mehr zu unterscheiden ist, eine Freiheit und Armut der tatenlosen Tat.

So blickte Gregor also über den Platz, nachdem er erst beim Einatmen bis vier zählte, bis zur Vier im Geist die Luft anhielt und dann bis zur Vier wieder ausatmete.

„Das Hausverbot wurde aufgehoben“, vernahm er klar und deutlich.

Ein Verbot und Platzverweis, klare Regel, Struktur und Ordnung.

Gregor fand den Wunsch nach Halt und auch Strafe in sich. Alles möge an einem festen und zugeschriebenen Ort sein. Ein Hausmeister oder Blockwart, Lehrer, Bürgermeister oder Pfarrer, die mit Autorität und Strenge seine kleine Welt in festen Grenzen halten sollten, die Ehrfurcht vor einem Vater.

Er dachte an seinen Vater, dessen Vater und seinen Urgroßvater. Er dankte ihnen für deren Unterstützung.

Fortan galt es jetzt ohne sie weiterzugehen.

(Tbc)?!

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