Olmsted County-Studie zu benigner MS - Zusatzfutter (Allgemeines)
Quelle:
https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s15005-017-2443-3.pdf
In|Fo|Neurologie & Psychiatrie 2017; 19 (12)
„Benigne MS“– gibt es sie oder nicht?
"4 EDSS-Punkte Unterschied im Alter von 70 Jahren
Eine benigne MS ist auch nach Daten des schwedischen MS-Registers nicht klar vorherzusagen.
Einige, wenn auch kaum aussagekräftige Merkmale gibt es dennoch:
So waren Patienten mit benigner MS im schwedischen Register zum Krankheitsbeginn deutlich jünger als solche mit nicht benigner MS (28 vs. 34 Jah-re), häufiger weiblich (75 % vs. 69 %) und hatten seltener Schübe.
Vor allem standen beim ersten Schub zumeist sensorische Probleme im Vordergrund, sagte Dr. Ali Manouchehrinia vom Karolinska-Institut in Stockholm.
Der Neurologe hat anhand von Angaben zu über 11.000 MS-Kranken geschaut, wie sich Patienten mit benigner und nicht benigner MS weiterentwickeln.
Als benigne MS definierte er sämtliche Patienten, die 15 Jahre nach Krankheitsbeginn eine schubförmige MS mit einem EDSS-Wert von 3 Punkten oder weniger hatten – das war rund jeder Fünfte.
Bei solchen Patienten verschlechterte sich der EDSS-Wert mit der Zeit zwar eben-falls: So hatten nach 25 Jahren nur noch 8% aller MS-Patienten einen EDSS-Wert unter 3 – der Anteil war damit deutlich geringer als in der Londoner CIS-Kohorte.
(...)
Der Neurologe warnte aber zugleich: „Eine benigne MS ist stets eine retrospek-tive Diagnose, sie eignet sich nicht, um den kün¦igen Verlauf bei einem MS-Patienten vorherzusagen.“"
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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.