Aducanumab gegen die Alzheimer-Krankheit? (Allgemeines)

W.W. @, Mittwoch, 09.06.2021, 09:53 (vor 1046 Tagen) @ W.W.

Ich habe mich bemüht, über Aducanumab möglichst neutral zu berichten, aber eine Gefahr ist sicherlich, worauf ja auch einige User hingewiesen haben, dass reiche ältere Menschen, die bei sich die Anzeichen einer Alzheimer-Krankheit wahrzunehmen meinen, sich Aduhelm(R) für teures Geld einmal pro Monat infundieren lassen werden. Sicher ist sicher!

Ich selbst habe aufgrund der Datenlage Zweifel daran, dass es die Alzheimer-Krankheit aufhält, wobei ich - wie ich es schon oft getan habe - darauf hinweise, dass wir in einen komplizierten Mechanismus eingreifen, den wir nicht im Ansatz durchschaut haben.

Damit meine ich: Wenn wir medikamentös dafür sorgen, dass weniger Beta-Amyloid aus dem APP (Amyloid-Precursor-Protein) abgespalten wird, dann tun wir so, als ob das Beta-Amyloid vor allem dazu da wäre, Alzheimer-Plaques zu erzeugen, und vergessen dabei möglicherweise, dass das Beta-Amyloid sicherlich auch noch andere, möglicherweise sehr nützliche Aufgaben haben könnte, nämlich die Synapsen zu schützen.

Ganz generell halte ich es für misslich, etwas zu tun, wenn man nicht genau weiß, was man tut. Das wäre so, als ob man alle Ampeln abschalten würde, weil sie den Verkehr behindern und Staus verursachen.

Schon beim Avonex(R), das ja auch von BIOGEN hergestellt wird, bzw. bei den Betainterferonen ganz allgemein ist es mir immer noch nicht ganz klar, warum das Medikament gegen MS helfen soll (denn die Betainterferone waren ja eigentlich gegen den Krebs entwickelt worden), oder ob es nur einen messbaren Effekt (Surrogat-Kriterium) erzeugt, indem es die Zahl neuer MS-Herde verringert.

W.W.

PS: Ich wäre dem Hausmeister sehr dankbar, wenn er meinen Tippfehler im Eingangsposting korrigieren könnte. Es muss in der letzten Überschrift heißen: 'Ist Beta-Amyloid nur schädlich?'.


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