Progesteron / Nunja... (Allgemeines)

Michael27 @, Sonntag, 10.10.2021, 12:14 (vor 928 Tagen) @ agno

Nunja, ob der Fall Michael zeigt, dass die Hormone bei MS grundsätzlich eine wichtige Rolle spielen, oder "nur" dass das "biologische System Mensch" bei MS besonders filigran ist?
Ich weiß es nicht. Meine persönliche Schlussfolgerung geht in die Richtung, beim Hausarzt sehr aufmerksam sein. In die einfache Laienlogik zur MS würde ich das Sexualhormon noch nicht einbauen.
Nochmal danke an Michael!
agno

Ich will auf keinen Fall meine persönlichen Erfahrungen verallgemeinern. Dazu wissen wir alle zu gut, dass unsere Krankheit der 1.000 Gesichter viel zu individuell verläuft.
Da das Thema Sexualhormone und MS in diesem Thread angesprochen wurde, dachte ich, ich klinke mich mit meinen Erlebnissen ein.

Ich würde allerdings schon so weit gehen, dass an einem Zusammenhang zwischen Progesteron und MS "etwas dran ist". Ich würde es zumindest mal so formulieren, dass eine deutliche Veränderung des Progesteron-Spiegels bei einer vorhandenen MS-Erkrankung sich auf die Symptome/Schubrate/etc. auswirken kann. Progesteron ist ja auch der Gegenspieler zum Cortisol.

Ein kurzer Auszug aus der Einleitung der Dissertation von Thomas Goldschmidt (Seite 19), um zu signalisieren, wo Progesteron eine Rolle spielen könnte:
"Progesteron (s. Abb. 1B) reduziert das Ausmaß von posttraumatischen Hirnödemen (Roof et al. 1996) und wirkt neuroprotektiv, u.a. indem es die Ausschüttung inflammatorischer Zytokine unterdrückt (He et al. 2004). Es werden aber auch direkte antiapoptotische Wirkungen von Progesteron auf Neurone diskutiert (Djebaili et al. 2005). Ferner verstärkt Progesteron im Ratten-ZNS sowohl Myelinisierung (Ghoumari et al. 2003) als auch Remyelinisierung (Ibanez et al. 2004)."

Bei mir ist laut Messung im Juli übrigens nicht nur Progesteron in den Keller, sondern auch Östrogen hochgegangen (--> Östrogendominanz; ja, die gibt es auch bei Männern !). Gleichzeitig ist der PSA-Wert hochgegangen (erhöhtes Risiko für Prostatakrebs), so dass auch meine Urologin die Einnahme der Rimkus-Kapseln befürwortet hat, um das Hormonsystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Aber klar: die gerade beschriebenen Phänomene brauchen nicht zwingend etwas mit meiner MS zu tun zu haben. Vielleicht habe ich zusätzlich zu meiner MS ein Hormon-Gleichgewichtsproblem. Vielleicht haben aber auch die kräftigen Cortisol-Aktivitäten in Zusammenhang mit meiner MS das Progesteron "in die Enge getrieben".

Wie dem auch sei: ich kenne - gottseidank und hoffentlich - die wichtigsten Baustellen in meinem Körper, bei denen ich aufpassen und regelmäßig die Werte kontrollieren muss.

Michael


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