Wozu die Frage nach den verschwindenden Schüben (Allgemeines)

W.W. @, Dienstag, 12.10.2021, 09:52 (vor 899 Tagen) @ MO

Werden bei MS die Behinderungen und die Behinderungszunahmen durch Schübe ausgelöst?

Ich bin irritiert, weil viele Fragen in der modernen Literatur über MS nicht oder ausweichend beantwortet werden.

Ich kann nur sagen, wie ich es sehe: Am Anfang der MS steht eine entzündliche Aktivität, die zu entzündlichen Schüben führt. Ist die Aktivität leicht, werden nur die Markscheiden (Myelin) teilweise in Mitleidenschaft gezogen. Was dann als kleiner Defektzustand bleibt, ist zwar etwas beeinträchtigend, aber man merkt es nicht oder nur in Belastungssituationen.

Ist der entzündliche Prozess ausgeprägter, zerstört er mehr Myelin bzw. mehr Oligodendrozyten. Dann kann es sein, dass der verbleibende Defekt nicht durch die verbleibenden Oligodendrozyten kompensiert werden kann.

Es ist dann eine Narbe entstanden, die nicht nur oberflächlich und leicht kompensierbar ist, sondern ein Defekt, der entweder zu einem bleibenden Schaden führt (also eine bleibende Verschlechterung nach einem Schub) oder aber mit der Zeit zu einem Versorgungsschaden der Nervenfaser (Axons), der, wenn er zu stark wird, zu einem Absterben des Axons führt und damit zu sekundärer Progredienz.

Ich spreche dann davon, dass das Entzündungsstadium in ein Narbenstadium übergegangen ist - und verstehe das unter Narben, was chronisch zu einem Ernährungsschaden des Axons führt.

Das ist meine Vorstellung(!), und ich wundere mich etwas, warum sie so kritisch, wenn nicht gar ablehnend gesehen wird, weil sie mir so naheliegend erscheint.

W.W.


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