Fehleinschätzung der Relevanz von falsch-positiven Tests (Allgemeines)

W.W. @, Samstag, 16.10.2021, 18:56 (vor 916 Tagen) @ Michael27

Und da kann eben auch ein Testverfahren mit 99,9%iger "Trefferquote" noch grottenschlecht sein, wenn (deutlich) weniger als 0,1 % der Bevölkerung betroffen sind. Es kann höchstens als Vorstufe geeignet sein, um den Kreis derjenigen einzuschränken, die dann z.B. mit einem teureren, aber genaueren Verfahren erneut getest werden müssen.

Lieber Michael,

Sie sprechen genau das aus, was ich meine: Selbst wenn ein Test zu 99,9% zuverlässig ist, kann er wenig hilfreich für eine Krankheit sein, deren Häufigkeit sehr gering ist (z.B. nur bei 0,01% der Bevölkerung auftritt).

Ich vermute, es geht nur um diese beiden Werte: 1. die Häufigkeit einer Krankheit und 2. die falsch positiven Ergebnisse.

Ob das die meisten Ärzte verstanden haben? Ich fürchte, nein. Denn die Überlegungen spielen natürlich eine extreme Rolle, was Angst, Überdiagnostik und gefährliche Übertherapie angeht, wenn es um das Brustkrebs-Screening und den PSA-Test geht. Aber ob man das einem Atzt begreiflich machen kann, bezweifle ich. (Übrigens nicht aus Arroganz, sondern weil unsere Gehirne nicht auf die Fallstricke der Statistik getrimmt sind.)

W.W.


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