EBV, HERV-W & MS (Allgemeines)

Michael27 @, Dienstag, 22.02.2022, 14:15 (vor 791 Tagen) @ Boggy

P.S.
Michael hat freundlicherweise den Originalstudientext zur Zwillingsstudie der Universität Zürich und des Klinikums der Universität München bei Sallys veröffentlicht, und ich übernehme zwei links hier mit Dank an ihn!

... und danke vor allem an dich, Boggy, dass du so ausführlich die Highlights der beiden Studien, bzw. Artikel, dargestellt hast. Nachdem Agno den Link zum Spektrum-Artikel hier eingestellt hatte, war ich zu faul, diese Arbeit zu machen, die du geleistet hast.

Meine Einschätzung ist übrigens etwas anders als die deinige - aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich gerade wieder meine "Winter-Puzzle" mache. ;-)
Die kann ich übrigens sehr empfehlen: Online bestellt bei der Stiftung Denkmalschutz, wunderschöne Motive (finde ich) und mit 1.200 Teilen für mich gerade so, dass es herausfordernd, aber nicht frustrierend ist.

Für mich wird das MS-Puzzle damit wieder etwas vollständiger:

1. Genetische Rahmenbedingungen müssen (im negativen Sinne) stimmen. Aber da scheinen bis zu 200 Gene und entsprechende Genvarianten eine Rolle zu spielen (aktueller Stand).

2. Man muss eine EBV-Infektion gehabt haben.

3. Vielleicht/möglicherweise/wahrscheinlich triggern die EBV-Viren oder andere Viren (ich will z.B., was mich persönlich angeht, die Idee mit Varizella Zoster noch nicht aufgeben) durch epigenetische Prozesse das Ablesen von schlummernden HERVs (humanen endogenen Retroviren) vom Typ W in unserer DNA an.

4. Stimulation der Mikroglia-Zellen durch die reaktivierten HERVs.

5. Die stimulierten aggressiven Mikroglia-Zellen greifen das Myelin an und beschädigen/zerstören die Axone.

Punkte 3-5 sind - wenn ich es richtig verstanden habe - eine Zusammenfassung des Spektrum-Artikels bzgl. MS, wobei sich der Autor auf verschiedenste Studien beruft.

Zumindest ist das Ganze (das "5-Punkte-Programm") für mich ein Gerüst für eine mögliche Entstehung der MS. Vermutlich ist es nicht vollständig, vermutlich erklärt es nicht alle MS-Formen. Und sicher ist man im Detail in der Forschung auch schon weiter. Aber es ist aus meiner Sicht eine grobe Arbeitshypothese.

An welcher Stelle es dann am sinnvollsten, einfachsten, wirkungsvollsten sein wird, mit Impfungen oder Medikamenten prophylaktisch oder therapeutisch einzugreifen (es gibt ja 2 Zielgruppen: diejenigen, die man vor einer MS-Erkrankung schützen will und diejenigen, die man heilen will): keine Ahnung.

Michael


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