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film und anderes unnötiges Leid (Allgemeines)

agno @, Samstag, 26.11.2022, 14:55 (vor 509 Tagen) @ kerstin

Für mich hat das zweite Mal gucken bedeutet, das große Entsetzen gibt es nicht mehr und es liegt mehr Bedeutung auf der Beziehung zwischen den beiden, die es nicht schaffen gemeinsam und behutsam mit der Situation umzugehen. Und wie das so ist im Leben haben beide ihren Anteil daran.
Einen schönen ersten Advent wünsche ich dir und allen > Kerstin

flowers

Dieser Spagat zwischen dem aushalten und akzeptieren von individuellen "Spezialitäten" und einem menschlichen ansprechen von selbstzerstörerischen Kompensationen, ist schwierig.

Gestern in der Stadt, hatte ich einer Frau die Türe aufgehalten.
Zwei Krücken, Beinschienen, Verbände... Ich habe Sie für 20Sekunden analysiert und war der Meinung, dass das schief geht.
Wer lässt so jemand alleine aus der Türe gehen?
Warum ist da nirgens ein Helfer oder ein Rollstuhl?
Nirgendwo ein Stuhl, nirgens eine Bank. Nur ein Schild einer Tagesreha.
Die Frau spricht vom Fahrdienst und humpelt weiter. Ich auch...
Man erzählte mir dass nach eineinhalb Meter diese Frau mit dem Kopf voraus, die Treppe zur Straße herunter gestürzt ist. Da war noch eine Rollischräge mit ca 10 Meter Umweg. Ein Taxi stand dann länger vor Ort.

Vor 10 Jahren hätte ich die Türe zur Tagesreha aufgerissen, einen Stuhl geholt und die Verantwortung dem Fahrdienst angehängt. Gestern habe ich überlegt, ob ich nützlich wäre, wenn ich stützen würde? Diese Überlegung habe ich als nicht nützlich bewertet. Dann bin ich "betend" geflüchtet.
Ja, Krankheit strahlt etwas aus, was die Mitmenschen in Gewissensnot bringt. Eigentlich finde ich das gut.
Aber das Leben zeigt uns nicht immer rechtzeitig, den Ausweg aus unnötigem Leid.

lG agno

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Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...


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