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Boggy, Mittwoch, 04.01.2023, 15:28 (vor 477 Tagen) @ agno

Scham, über meine aktuelle Mutlosigkeit

Ich weiß nicht, in was für einer konkreten Lebenssituation Du Dich gerade befindest.
Ich kann also auch nichts darüber sagen, ob Deine Scham "berechtigt" ist (aus meiner Sicht).

Es gibt genug gute Gründe, aus der eigenen Lebenssituation heraus, mutlos zu sein. Hoffentlich nicht auf Dauer.

Für mich kann ich sagen,
Ich habe überhaupt keinen Grund, mich für irgendwas in meinem Leben derzeit zu schämen, wenn ich auf die Lage der Welt blicke.

Ich halte es für absolut (über)lebensnotwendig (OK, für mich, wie es andere sehen, ist etwas anderes),
mir bewußt zu sein, daß ich ein chronisch-kranker, alter Mann bin, der kaum ausreichend Kraft hat, die Minimalanforderungen in seinem Alltag zu bewältigen,
und daß ich aufgrund dieser Lage, mir genau bewußt machen muß,
wo ich tatsächlich etwas TUN kann,
und wo nicht.

Und für die allermeisten Probleme dieser Welt gilt: da kann ich persönlich nichts tun.
Meine eigene Lebenswirklichkeit eröffnet mir da keine Möglichkeiten. Tatsache. Existenz.

Mutlos werden dadurch? Möglich. Aber nicht notwendigerweise.

Und: Kein Grund, mich dafür zu schämen.

Ich kann nur MEIN Leben leben. Diesen kokreten Schritt vor mir, und dann diesen konkreten Schritt vor mir ... so gut und vollständig wie möglich ...

Gruß
Boggy

P.S. ... und ich muß mir auch nicht von einer jungen, offensichtlich durchschnittlich gesunden Autorin Vorträge darüber anhören, wo und wann für wen "Mutlosigkeit" angeblich ein "Luxus" ist ...

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.


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