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MS: Durchfluss verboten (Therapien)

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Samstag, 20.05.2023, 20:56 (vor 334 Tagen)

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Die Blut-Hirn-Schranke schützt das Gehirn vor Bakterien. Aber sie macht es auch Medikamenten schwer. For­sche­r*in­nen testen neue Wege.

Wissen vorab:
Blut-Hirn-Schranke
Zu ihr gehören auch Membranproteine, die aktiv verhindern, dass Fremdstoffe eindringen, und notfalls auch Substanzen wieder heraustransportieren können. Die Schranke durchzieht auch das Rückenmark und hat bei einem durchschnittlich großen Erwachsenen eine Fläche von 12 bis 18 Quadratmeter.
(Wow, das ist ne Menge. Wusste ich nicht)

Funktioniert diese Barriere nicht mehr ordentlich, geraten die Nervenzellen aus dem Gleichgewicht. Es können sich Blutungen und Entzündungen bilden. Bei Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Epilepsie und Schlaganfällen wird die Blut-Hirn-Schranke durchlässiger. Auch bei der Parkinson-Erkrankung, bei Gehirntumoren, Alzheimer und weiteren Störungen des zentralen Nervensystems kann sie eine Rolle spielen.

Trotzdem suchen gerade mehrere Forschungsteams nach Wegen, die Blut-Hirn-Schranke zu durchbrechen. Warum das?

So unentbehrlich sie ist, macht es die Barriere schwer, Medikamente in das Gehirn zu bekommen. Behandlungen scheitern daher oft genau an dem Mechanismus, der uns sonst schützt.

Zu Risiken und Nebenwirkungen beim Öffnen der BHS:
Zwar schließe sich die Barriere nach einigen Stunden wieder von selbst, doch in dieser Zeit könnten auch andere Substanzen und Proteine aus dem Blut in das Gehirn gelangen. Daher gebe es häufig unerwünschte Nebenwirkungen wie Lähmungen, Ausfälle der kognitiven Leistungen und Sprachstörungen.

ACHTUNG:
Allein das Interesse der Pharmaindustrie zeigt bereits das Potenzial erfolgreicher Studien: Sollte es Zulassungen für erfolgreiche Methoden geben, wären die Entwicklungsmöglichkeiten für die Unternehmen vielfältig. Und auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung beteiligt sich an dem Thema und fördert verschiedene Projekte, die entweder die Barriere überwinden oder aber allgemein die Blut-Hirn-Schranke besser verstehen wollen. Einen Durchbruch gibt es bisher nicht, aber wahrscheinlich wurde noch nie aus so vielen Perspektiven auf das Problem geschaut.

Endlich mal was OHNE das vielgeplagte Mausmodell,
ob aber die Javaneraffen als Versuchstiere da glücklicher und vergleichbarer sind??

Der ganze Artikel steht in der TAZ

[image]

Lizenz:
CC-BY Faldrian / jenseitsderfenster.de
Timo bei https://www.jenseitsderfenster.de

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das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht

Tags:
Blut-Hirn-Schranke, BHS


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