Von der Vorstellung einer organisierten Pflege... (Allgemeines)

fRAUb, Sonntag, 10.12.2023, 05:32 (vor 141 Tagen) @ agno

... ich war 2 Wochen nicht draußen und kann nach 2 Wochen vielleicht endlich wieder mal duschen.

Man hört dass das, in der profesionellen Pflege, so zum neuen "normal" wird.

Zwar mit Assistenz, aber manage.

thumb up (wer sonst?)

Das ist das Problem, dass er das gar nicht wahrnimmt.

Manche Männer haben manchmal die Tendenz, alles was sie im Moment nicht ändern können, zu ignorieren.
Männer sind manchmal dazu konditioniert, Probleme zu lösen. Von einem Problemlöser verlangen an unlösbaren Problemen zu trösten, ist ungefähr so als würde mann einen Elefanten bitten, Socken zu stricken.
Ich habe einen netten Freund, der tendiert dazu lösbare Probleme singend mit der Gitarre zu meditieren. Bei aller Verzweiflung, die dieses Vorgehen beim zugewandten Beobachter auslöst. Es geht auch so. Es wäre theoretisch möglich, dass Du das kleinere Problem hast. ;-)

Ach, ich habe mich einfach nur geärgert. Und bin halt auch frustriert, dass wegen dem schh... Virus, hier seit 2 Wochen niemand mehr rein kommt. Zudem war ich schon seit einem halben Jahr nicht mehr in der Halle beim Handball. Das macht mürbe, da mir die sozialen Kontakte sehr fehlen. Und es nervt mich ein bisschen an, dass ich jetzt mit Assistenz dorthin muss, um zu versuchen ob ich noch alleine in der Halle auf Toilette gehen kann. Zuhause klappt das wieder. In der Halle sind die baulichen Gegebenheiten etwas anders und ich muss die Toilette schräg anfahren.

Wer mich kennt, weiß dass ich bei solchen Anlässen im Hintergrund an Netzwerken bastele, auf die meine Familie und andere zurück greifen können. Das ist wichtig für uns, weil wie jeder und jede weiß, bsp Kinder mal hier hin, mal dort hin geturft werden müssen oder mal ein anderes Kind ein warmes Mittagessen oder eine Übernachtungsmöglichkeit und ein Frühstück bei uns braucht. Das passt schon. Gut ist halt, dass ich von hier komme und viele Leute kenne.

Das war eigentlich immer so'n Familien - Ding und jetzt geht das nicht mehr, weil mein Mann das nicht mit mir ausprobieren will, ob und wie ich dort auf Toilette gehen kann.

Das ärgert mich, weil ich seit einem halben Jahr nur noch ganz wenige soziale Kontakte habe.

Ansonsten, mache ich ganz gerne das, was ich noch kann an Sport und nutze die Assistenz auch gerne zur Begleitung beim Fahrradfahren, krafttraining oder im Schwimmbad. Das ist essentiell für mich, um einigermaßen beweglich zu bleiben, sonst steife ich von der spastik her so ein.

Ach, es ist einfach blöd, auf andere so angewiesen zu sein. Weißt du, meine Mama ist vor einem halben Jahr gestorben und für mich wären die sozialen Kontakte gerade sehr wichtig.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum