Beim "Overcoming MS /OMS"-Programm zu den Quellen! (Allgemeines)
Warum man beim "Overcoming MS /OMS"-Programm (Ideologie) zu den Quellen gehen muß:
Jelineks "Overcoming MS /OMS"-Programm (Ideologie) wird propagiert mit dem oft wiederholten Hinweis darauf, daß die Aussagen im Programm "evidenzbasiert" und durch Studien gestützt sind.
Ich habe Zweifel, ob die jeweils zitierten Studien/Artikel/Untersuchungen tatsächlich immmer das aussagen, was OMS letztlich von ihnen behauptet. Das heißt, den Aussagen/Behauptungen von Jelinek/OMS einfach ungeprüft zu GLAUBEN, kann irreführend sein.
Schauen wir beispielhaft auf die Veröffentlichung, die in der Ärztezeitung ("Ärzteblatt") zitiert wird - auf die agno in seinem Thread hinweist.
=> http://www.ms-ufos.org/index.php?id=82032
Der Artikel, mit Jelinek (OMS) als Mitautor:
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/ene.16429
Zitat:
"Ein anderer Überblicksbericht über kombinierte Wellness-Interventionen (Bewegungstraining, Meditation und Ernährungsumstellung) bei Menschen mit progredienter MS berichtete über signifikante Verbesserungen bei Müdigkeit, Depression und kognitiver Leistung [16]./
Another review on combined wellness interventions (exercise training, meditation, and dietary modifications) in people with progressive MS reported significant improvements in fatigue, depression, and cognitive performance [16]"
Nun zur genannten Quelle Nr 16, auf die hier Bezug genommen wird:
https://link.springer.com/article/10.1007/s11940-018-0497-2
Dort wird dann aus "signifikante Verbesserungen bei Müdigkeit, Depression und kognitiver Leistung",
etwas weitaus Differenzierteres, sprich: etwas, das weniger wirkungsvolle Effekte aufzeigt (wobei die weiteren Aussagen nicht erwähnt werden):
"Es gibt Belege der Stufe C (möglicherweise wirksam; eine Studie der Klasse II) für die Wirksamkeit von Aerobic-Training auf die kardiorespiratorische Fitness bei Patienten mit progredienter MS.
Es gibt Belege der Stufe B (wahrscheinlich wirksam; eine Studie der Klasse I) für die Wirksamkeit des Achtsamkeitstrainings auf psychische Belastung, Depression, Angst, Schmerzen und Lebensqualität bei Patienten mit progredienter MS.
Für die Wirksamkeit einer Ernährungsumstellung (eine Studie der Klasse III und eine Studie der Klasse IV)
und für kombinierte Wellness-Interventionen, die Bewegungstraining, Meditation und Ernährungsumstellung umfassen (eine Studie der Klasse IV), gibt es keine ausreichenden Belege (Stufe U).
Qualitativ hochwertige Forschung ist erforderlich, um evidenzbasierte Empfehlungen für Wellness-Verhalten und Lebensstiländerungen bei Patienten mit progredienter MS zu geben."
Es fällt ebenfalls auf, daß OMS gerne und oft über erhöhte Lebensqualität spricht, nicht aber über die ganz konkreten, neurologischen Symptome/Ausfälle.
Wobei ich gegen erhöhte Lebensqualität natürlich überhaupt keine Einwände habe.
Gruß
Boggy
(Herzensguter Hausmeister; geht hier nochmal ein tag: Lebensstil ? )
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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.