Können Lebensstilmaßnahmen den MS-Verlauf beeinflussen? (Therapien)
Hallo IceUrmel, danke noch einmal für deine Antwort.
So ganz auf einem Nenner sind wir nicht. Aber muss ja auch nicht unbedingt. Zumal der Austausch schriftlich im Forum auch nicht ganz unanstrengend ist, vor allem dann, wenn es komplexer wird.
Verschiedene Modelle, wie beispielsweise das von euch erwähnte aus dem Jahr 1977 gab es schon immer, zum Beispiel auch in der Fachdisziplin der Psychosomatik. Nur ist der Weg von der Theorie/vom Modell hin zur allseits geübten täglichen Praxis in den medizinischen Institutionen mitunter weit.
Du sagst, all die Lebensstilfaktoren, von denen wir hier gesprochen haben, seien inzwischen Allgemeinwissen, ja sogar Binsenweisheiten, und weit verbreitet. Das kann ich, wenn ich mir die Alltagspraxis in den medizinischen Institutionen anschaue, weniger erkennen. Und auch nicht, wenn ich die Fachliteratur anschaue. Bei all meinen bisherigen Arztkontakten, sei es in Praxen oder Krankenhäusern, war zum Beispiel meine Ernährung, mein Schlaf oder gar mein psychosoziales Wohlbefinden nie Thema. Ausgenommen mal ein Vortrag über Ernährung oder ein Angebot zur psychologischen Beratung in einer Rehaklinik.
Eben habe ich noch deine Ergänzung gesehen. Okay, jetzt gibt es in der Leitlinie einen neuen Extra-Abschnitt zum Thema Lebensstil. Jedoch erst seit ein paar Monaten, vorher gab es das nicht! Erfreulich zu sehen, daß dieses Thema offensichtlich langsam Eingang in die Neurologie findet. Als ich damals (schon länger her) neu erkrankte, war das noch nicht so weit.
Im neuen Abschnitt der Leitlinie werden die Themen Bewegung, Ernährung, Vitamin D, mentale Gesundheit und Stress sowie die Genussgifte Tabak und Alkohol behandelt. Ich habe mir das angesehen, gar nicht so schlecht. Na, immerhin. Übrigens alles Themen, die auch bei Jelinek und OMS im Mittelpunkt stehen.
Mal sehen, wie es mit dem Lebensstilthema weitergeht. Es bleibt spannend.