Avatar

Rückschlag für Schweizer bei MS-Medikament (Allgemeines)

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Mittwoch, 21.12.2016, 12:50 (vor 2680 Tagen)

Aus der Zulassung noch in diesem Jahr wird nichts: Das neue Multiple-Sklerose-Medikament des Schweizer Pharmakonzern Roche wird in den USA noch bis März des nächsten Jahres geprüft. Um die Sicherheit geht es dabei nicht.

Aha, um was dann?

Viel steht da nicht dabei im Artikel der Wirtschaftswoche

Aber das folgende Ziel klingt (für die Anleger) schon sehr interessant:
Roche durfte ursprünglich auf eine Zulassung des Mittels, dem Analysten Milliardenumsätze zutrauen, noch in diesem Jahr hoffen, nachdem die FDA im Juni ein beschleunigtes Prüfverfahren (Priority Review Designation) bewilligt hatte.

--
das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht

Avatar

Rückschlag für Schweizer bei MS-Medikament

Doro @, Mittwoch, 21.12.2016, 15:51 (vor 2680 Tagen) @ naseweis

Bei diesem "Hoffnungsträger" handelt es sich um den humanisierten monoklonalen Antikörper Ocrelizumab, dessen Wirkmechanismus auf der Zerstörung von B-Zellen beruht.

Die ZIMS schreibt dazu in ihrer dritten Ausgabe:

"Nach zwei Jahren Behandlungsdauer hatten 34% der Placebo-Patienten eine CDP-Behinderungsprogression gegenüber 30% der mit Ocrelizumab Behandelten. Umgekehrt kann man sagen, dass 66% der PlaceboPatienten innerhalb von zwei Jahren keine Behinderungsprogression entwickelten gegenüber 70% der Ocrelizumab-Patienten.
Diese Zahlen entsprechen einer absoluten Risikoreduktion von 4% durch Ocrelizumab. Die beiden Kurven der OcrelizumabPatienten und der Placebo-Patienten verlaufen im Abstand dieser 4% parallel ansteigend, so dass auch die Ocrelizumab-Patienten, deren Behinderungsprogression durch das Medikament aufgehalten wurde, im weiteren Verlauf nach etwa 3 bis 6 Monaten auf dem Stand der Placebo-Gruppe ankamen.
Das bedeutet im Klartext, dass infolge Ocrelizumab 4% der PPMS-Patienten die Aussicht haben, ihre Behinderungsprogression etwa 3 bis 6 Monate später zu entwickeln, während sich für die anderen 96% gar nichts ändert.
Im Internet-Marketing werden diese Zahlen nicht transportiert, sondern es ist immer von einer 24%-igen relativen Risikoreduktion durch Ocrelizumab die Rede, wie auch immer diese Zahl genau errechnet wurde. Und nicht zu vergessen, von der Besserung einer bereits bestehenden Behinderung unter Ocrelizumab ist nicht die Rede."

Muß man als Patient wirklich traurig sein, wenn dieses Medikament nicht zugelassen werden sollte?
Ist aber eher unwahrscheinlich.

Doro

--
"Lerne zuhören, und du wirst auch von denjenigen Nutzen ziehen, die nur dummes Zeug reden." Platon

Tags:
MS-Stiftung Trier

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum