Hier hat jemand anscheinend den Beweis für einen direkten Zusammenhang zwischen dem Epstein-Barr Virus und infizierten Neuronen liefern können. Könnte dann wohl eventuell bei einer Borreliose ja auch passieren...

http://mbio.asm.org/content/6/6/e01844-15.full

Ich habe nur den Anfang der Arbeit gelesen und mir die Literaturstelle 54 von 1996 angeschaut (J.Lycke et al. aus Göteborg / Schweden): Die Wirkung des bekannten Anti-Herpes-Mittels Acyclovir verminderte über 2 Jahre eingenommen bei RR-MS die Schubrate (grenzwertig signifikant, aber immerhin...).

Es erschien mir äußerst unwahrscheinlich, daß so ein Effekt nicht weiter überprüft wurde - und bereits 1997 ergab eine Untersuchung aus dem Karolinska-Institut Stockholm:
"No virus DNA was found in any CSF (n = 115) or serum (n = 116) sample. These findings argue against a continuous disseminated herpesvirus infection in MS, but do not rule out a lesion-associated, low-grade herpesvirus infection within the MS brain."

Seither ist sehr viel geforscht worden. Beispielsweise wurde die Dosierung bis in einen Bereich erhöht, in dem mit toxischen Wirkungen zu rechnen ist, aber auch mit einer so hohen Dosierung bisher wohl kein überzeugender Effekt auf die MS.

Der "Lehrbuch-Stand des Wissens" zur Rolle von (aktiven) Virus-Infektionen bei der MS ist nach meinem (begrenzten) Einblick: Trotz enormer Bemühungen über Jahrzehnte nichts von praktischem Wert.
Warum dennoch unablässig eigentlich nur, jedenfalls ganz überwiegend von Viren im Zusammenhang mit der MS die Rede ist, wird wohl das Geheimnis der Neurologen / Neuroforscher bleiben...
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Die MS-Herde gehen von kleinen entzündeten Venen aus: Da meines Wissens Viren nicht in Zusammenhang mit Venen-Entzündungen gebracht werden, sollten sich vernünftige Menschen auf die Frage konzentrieren, was denn diese Venenentzündungen verursacht.

Inzwischen gibt es genügend erfolgreiche Studien mit Mino- oder Doxycyclin bei MS (bzw. CIS) sowie die hochinteressante Arbeit von A.Alonso et al. 2006 (Halbierung der MS-Risikos durch kurzzeitige Einnahme von ß-Laktam- oder Tetrazyklin-Antibiotika in den JAHREN VOR der MS-Diagnose), daß die Aufmerksamkeit unbedingt auf die Möglichkeit einer AKTIVEN bakteriellen Infektion als entscheidende Ursache der MS konzentriert werden muß.
C.pneumoniae (D.Wheldon oder W.Stille...) dürfte ausscheiden, da dieses Bakterium unempfindlich für ß-Laktame ist.

Wird das gesamte Spektrum der Forschung zu (aktiven) Infektionen im Zusammenhang mit den wechselnden MS-Herden über rund ein Jahrhundert in Betracht gezogen, spricht eigentlich nichts gegen, aber SEHR viel für den vielfach belegten G.Steiner-Vorschlag, daß die MS-Ursache eine chronische fokale Borrelien-Infektion im ZNS ist (durch Zecken übertragen).
--- Die Borrelien wurden IN aktiven MS-Herden nachgewiesen.
--- ß-Laktame gehören - wie Doxycyclin - zu den Standard-Mitteln gegen die Zecken-Borreliose, übliche Behandlungsdauer 2-3 Wochen.
--- Die Tetrazyklin-Abkömmlinge Mino- und Doxycyclin sind HOCHwirksam bei "aktiver" MS.
--- Die geografische Epidemiologie der MS ist hervorragend kompatibel zu einer durch Schildzecken (engl. hard ticks) übertragenen Infektion.
--- Die MS ist ähnlich wie die Zecken-Borreliose (praktisch) nicht von Mensch zu Mensch übertragbar, auch nicht duch jahrzehntelangen engen Kontakt (etwa zwischen Eheleuten) oder durch Bluttransfusionen.
--- Die Zwillingsforschung deutet sehr stark auf eine eher seltene Infektion als entscheidende MS-Ursache hin, die den einen Zwilling trifft, den anderen aber meist nicht, beispielsweise eine durch Zecken übertragene Infektion.

Ich warte nach wie vor darauf, daß der zentrale Punkt, nämlich der von G.Steiner über Jahrzehnte immer wieder dokumentierte Nachweis von Borrelien in aktiven MS-Herden im ZNS, kontrolliert überprüft wird: Nur wenn das mißlingen würde, wären noch ernsthafte Zweifel an der Beweisführung zulässig - vorzugsweise mit einem Alternativ-Vorschlag, wie die oben (unvollständig) aufgelisteten Zusammenhänge in ihrer Gesamtheit - also "ganzes Puzzle", nicht einzelne Teile - erklärt werden könnten.
chen-man