Über die Relevanz der Oligoklonalen. (Allgemeines)

W.W. @, Donnerstag, 27.09.2018, 14:12 (vor 2032 Tagen)

Es wird immer wieder behauptet, es mache einen Unterschied, on man eine MS mit oder ohne oligoklonale Banden habe. Ist das wirklich wahr???:confused:

W.W.

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Über die Relevanz der Oligoklonalen.

agno @, Donnerstag, 27.09.2018, 17:15 (vor 2032 Tagen) @ W.W.

Es wird immer wieder behauptet, es mache einen Unterschied, on man eine MS mit oder ohne oligoklonale Banden habe. Ist das wirklich wahr???:confused:

W.W.

Ich glaube bei Mäurer gelesen zu haben,

2017 seien die Diagnosekriterien der MS, auf deren Richtigkeit & Korrektheit, o. Ä. hin geprüft worden, . Das Ergebnis sei dann Anfang 2018 im Lancet Neurology veröffentlicht worden.

Mit der 2017er Revision könne dann der Nachweis von oligoklonalen Banden im Liquor als Beleg für einen zeitlichen Zusammenhang der weiträumige Verteilung von Krankheitserscheinungen herangezogen werden. ( imho :-D )

agno

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Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...

Über die Relevanz der Oligoklonalen.

W.W. @, Samstag, 29.09.2018, 10:07 (vor 2030 Tagen) @ W.W.

Zu den Oligoklonalen habe ich einmal einen Brief an Herrn Brück geschrieben, darin ging es gewissermaßen auch um die Frage, ob der Nachweis von Oligoklonalen ein Prognosekriterium ist:

Lieber Herr Brück,
ich habe Ihren Artikel durchstudiert. Durchstudiert ist wohl das richtigeWort, denn es war nicht ganz einfach. Vielleicht gestatten Sie mir, dass ich ganz offen zu Ihnen spreche, so, wie ich es denke; denn auf diese Weise kommt man eventuell schneller ztu einer fruchtbaren Diskussion, als wenn man zu höflich um den heißen Brei herumredet.

Ihre Grundannahme scheint folgende zu sein: Bei der relativ hohen Non-Responder-Rate von bis zu 2/3 der mit BT behandelten Patienten erhebt sich die Frage, ob diese eigentlich alle eine ‚echte MS’ haben oder nur fälschlich unter dem Etikett MS laufen; und dass die MS ein Oberbegriff für ganz unterschiedliche Erkrankungen des ZNS sein könnte, könnte daran liegen, dass die klinikoradiologischen Kriterien sind, wie sie sind.

Ich glaube, es ist dieser Gedanke, der hinter Ihren Arbeiten steht und denen von Claudia Lucchinetti und Lassmann. Aber vermutlich hatten Sie nicht genug aussagekräftige Hirnbiopsien: Manche waren lebendigen Patienten entnommen, deren Diagnose unsicher war, andere stammten aus Jahrzehnte alten Autopsien - wenn ich recht informiert bin.

Das dürfte ein Grund sein, warum diese Idee so wenig wissenschaftlich eingeschlagen hat. Jetzt haben Sie und Ihr Team gefunden, dass sich Typ-I-MS einerseits und Typ-II- und Typ-III-MS nicht nur histologisch, sondern auch noch durch etwas anderes unterscheiden: nämlich die Häufigkeit des Nachweises von Oligoklonalen.

Aber auch dieser Befund steht etwas auf wackligen Füßen, weil die Zahl der Liquorpunktionen niedrig ist und die Ergebnisse im Nachhinein erhoben wurden. Ich nehme an, das ist auch der Grund dafür, dass die Studie nur in einem relativ unbedeutenden Journal veröffentlicht wurde,

Das entscheidende Ergebnis steht meiner Meinung nach in Tabelle 1. Die Differenz der verschiedenen MS-Typen hinsichtlich des Auftretens von positiven Oligoklonalen beruht auf dn Liquorbefunden von 17 Patuenten mit Typ-I-MS und 37 Patienten mit Typ-II oder Typ-III-MS. Bei der ersten Gruppe sind die Olikoklonaslen in 87% positiv, bei der zweiten nur in 27%. Obwohl das Ergebnis hochsignifikant ist, ist es nicht besonders überzeugend.

Vermutlich wollten Sie darauf hinaus, dass man die Typ-I-MS mittels einiger Liquosuntersuchungen (Oligoklonale, MOG, MRZ-Reaktion,…) besser identifizieren kann, was durchaus therapeutische Konsequenzen hätte. Aber mich überzeugt das Ergebnis nicht. Ganz abwegig finde ich diese merkwürdige und geradezu unaussprechliche Nomenklatur: AQP4-IgG-positive ‚neuromyelitis optica spectrum’ (NMOSD) und MOG-IgG positive EM (MOG-EM).

Bitte entschuldigen Sie, falls ich mich zu hart ausgedrückt habe, es könnte daran liegen, dass ich seit Jahren im Ruhestand bin und keinen akademischen Stab habe, der mich beraten könnte.

Trotzdem würde ich mich sehr über Ihre Antwort freuen.

Viele Grüße,
Wolfgang Weihe

Aber ich glaube, ich habe keine Antwort bekommen.:-(

Wie steht es nun mit der Literatur? Und wie ist die DMSG-Meinung? Gibt es irgendeine Studie, die zeigt, dass eine MS besser verläuft, wenn man keine Oligoklonalen hat?

W.W.

Tags:
oligoklonale Banden

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