Diagnostik und Therapie von Tuberkulose unter MS-Immuntherapien wird wichtiger (Therapien)
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Aktuellen Schätzungen zufolge ist ein Viertel der Weltbevölkerung mit Mycobacterium tuberculosis infiziert.
„Eine latente Infektion wird meist nicht bemerkt, kann jedoch auch Jahre nach der Übertragung zu einer Reaktivierung mit klinischer Manifestation führen, wenn eine Schwächung des Immunsystems eintritt.
Wie hoch dieses Risiko unter MS-Immuntherapien ist, ist aufgrund fehlender Studien schwer einzuschätzen“, erklärt Prof. Dr. Frauke Zipp, Direktorin der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Mainz und Mitglied des KKNMS-Vorstands.
Gerade in Hinblick auf die zunehmende Vielfalt neu zugelassener Medikamente, die in das Immunsystem eingreifen, erarbeitete das KKNMS unter Federführung von Prof. Dr. Frauke Zipp und Prof. Dr. Stefan Bittner, ebenfalls Universitätsklinikum Mainz, nun erstmals Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie der TB unter MS-Immuntherapien in Deutschland.
Therapien mit hohem TB-Reaktivierungsrisiko:
Zu dieser Gruppe von Therapien zählen Alemtuzumab und Cladribin.
Therapien mit mittlerem TB-Reaktivierungsrisiko:
Teriflunomid, Fingolimod, Natalizumab, Dimethylfumarat, Mitoxantron und Ocrelizumab.
Therapien ohne Reaktivierungsrisiko:
Glatirameracetat und Interferon-beta
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das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)
Sisyphos hatte es auch nicht leicht