Warnung vor Tryptophan (Allgemeines)

HuSaScho, Dienstag, 03.12.2019, 15:04 (vor 1577 Tagen)

https://healthcare-in-europe.com/de/news/darmbakterien-koennten-entstehung-von-multiple...

Darmbakterien könnten Entstehung von Multipler Sklerose beeinflussen
Eine Tryptophan-freie Diät verändert bei Mäusen die Zusammensetzung der Darmbakterien und schützt vor Symptomen einer experimentell erzeugten Multiplen Sklerose.

Typtophan ist das hier

"Bananen machen glücklich und Schokolade vertreibt den Frust. Mittlerweile konnten Wissenschaftler tatsächlich für einzelne Lebensmittel Effekte auf die Stimmung dokumentieren. Doch erwiesen sich diese als allenfalls kurzfristig, obwohl die molekularbiologischen Vorgänge auf eine ausgeprägte und lang anhaltende Wirkung hoffen ließen. So finden sich in Schokolade, Bananen, Datteln oder Feigen relativ hohe Mengen der Aminosäure Tryptophan, aus der im Gehirn Serotonin gebildet wird. Und dieser hormonähnliche Botenstoff beeinflusst nachweislich unsere Laune.

Serotonin: Schokolade gegen Trübsal?

Menschen, die an Depressionen leiden, haben im Mittel einen um 50 Prozent erniedrigten Serotonin-Spiegel im Blut. Daher wird ein Mangel des Botenstoffes mit einer traurigen Grundstimmung in Verbindung gebracht. Eine gesteigerte Produktion des Serotonins kann hingegen glücklich stimmen. Deshalb wird die Substanz gerne als Glückshormon bezeichnet. Je nachdem an welchen Rezeptor der Stoff im Gehirn bindet, wirkt er beruhigend, fördert einen tiefen Schlaf, hebt die Stimmung oder stimuliert die Gedächtnisleistung. Doch Serotonin aus der Nahrung dringt nicht ins Gehirn vor, da es die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren kann. Anders seine Vorstufe, die Aminosäure Tryptophan. In Großbritannien und Kanada ist Tryptophan sogar als mildes Psychopharmakon zugelassen. Doch scheint es unmöglich zu sein, so viel Bananen oder Schokolade zu essen, um die Stimmungslage tatsächlich dauerhaft zu beeinflussen. Dazu ist der Tryptophangehalt in der Nahrung offensichtlich doch zu gering. "

Tags:
Blut-Hirn-Schranke, BHS

Warnung vor Tryptophan

HuSaScho, Mittwoch, 04.12.2019, 11:03 (vor 1576 Tagen) @ HuSaScho

Zusatz zur Verwendung von Tryptophan:

https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Tryptophan

In Deutschland ist Tryptophan als Arzneimittel zur Behandlung von Schlafstörungen zugelassen.

Einsatz in Deutschland als Antidepressivum
https://www.der-arzneimittelbrief.de/Jahrgang2000/Ausgabe03Seite23c.htm

"1989 wurde eine schwere Nebenwirkung der Produkte erkannt: das Eosinophilie-Myalgie-Syndrom (EMS; s.a. AMB 1992, 26, 63). Weltweit wurden mehr als 1500 Fälle registriert, wobei 38 Patienten daran starben (6). Tryptophan-haltige Präparate wurden daraufhin vom Markt genommen. Ätiologie und Pathomechanismus des EMS ist bis heute nicht vollständig geklärt. Man nimmt an, daß das Syndrom zum einen bei Prädisposition (Faktoren nicht bekannt) auftreten kann und zum anderen, wenn im Präparat bestimmte Reaktionsprodukte des Tryptophans, die bei Herstellung und Lagerung auftreten können, enthalten sind.

In Deutschland ist Tryptophan seit 1996 wieder als Arzneimittel zugelassen. Die pharmazeutische Industrie hat gerichtlich die Wiederzulassung erstritten, im wesentlichen mit der Argumentation, daß das EMS nur nach Einnahme von Tryptophan eines japanischen Herstellers aufgetreten war und daher vermutlich auf Verunreinigungen in dessen Produktion zurückzuführen sei. Diese Argumentation ist jedoch sehr fragwürdig, da es mehrere Fallberichte von EMS nach Einnahme von Tryptophan anderer Hersteller bzw. anderer Produktionswege gibt. Schließlich konnten auch im Tierversuch Symptome des EMS mit Tryptophan-Derivaten und mit nicht verunreinigtem Tryptophan ausgelöst werden (6, 7).
Als Indikationen für die Tryptophaneinnahme werden Schlafstörungen und mittelschwere Depressionen genannt. Derzeit sind in Deutschland drei Präparate auf dem Markt.

...
Anders ist die Situation in Deutschland: Hier wurden laut Auskunft der Herstellerfirma innerhalb von 18 Monaten nach der juristisch erstrittenen Wiederzulassung von Tryptophan als Arzneimittel bereits wieder mehr als eine Million Tabletten unkontrolliert verordnet (12). Insofern kann man tatsächlich von einer Renaissance der Substanz sprechen - eine Renaissance der Unvernunft. Fairerweise muß angemerkt werden, daß bislang nicht über ein neues Auftreten des EMS berichtet wurde. Die bedeutet natürlich nicht, daß es kein EMS mehr gab, sondern nur, daß es nicht gemeldet oder möglicherweise nicht erkannt wurde.
"

https://healthcare-in-europe.com/de/news/darmbakterien-koennten-entstehung-von-multiple...

Darmbakterien könnten Entstehung von Multipler Sklerose beeinflussen
Eine Tryptophan-freie Diät verändert bei Mäusen die Zusammensetzung der Darmbakterien und schützt vor Symptomen einer experimentell erzeugten Multiplen Sklerose.

Typtophan ist das hier

"Bananen machen glücklich und Schokolade vertreibt den Frust. Mittlerweile konnten Wissenschaftler tatsächlich für einzelne Lebensmittel Effekte auf die Stimmung dokumentieren. Doch erwiesen sich diese als allenfalls kurzfristig, obwohl die molekularbiologischen Vorgänge auf eine ausgeprägte und lang anhaltende Wirkung hoffen ließen. So finden sich in Schokolade, Bananen, Datteln oder Feigen relativ hohe Mengen der Aminosäure Tryptophan, aus der im Gehirn Serotonin gebildet wird. Und dieser hormonähnliche Botenstoff beeinflusst nachweislich unsere Laune.

Serotonin: Schokolade gegen Trübsal?

Menschen, die an Depressionen leiden, haben im Mittel einen um 50 Prozent erniedrigten Serotonin-Spiegel im Blut. Daher wird ein Mangel des Botenstoffes mit einer traurigen Grundstimmung in Verbindung gebracht. Eine gesteigerte Produktion des Serotonins kann hingegen glücklich stimmen. Deshalb wird die Substanz gerne als Glückshormon bezeichnet. Je nachdem an welchen Rezeptor der Stoff im Gehirn bindet, wirkt er beruhigend, fördert einen tiefen Schlaf, hebt die Stimmung oder stimuliert die Gedächtnisleistung. Doch Serotonin aus der Nahrung dringt nicht ins Gehirn vor, da es die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren kann. Anders seine Vorstufe, die Aminosäure Tryptophan. In Großbritannien und Kanada ist Tryptophan sogar als mildes Psychopharmakon zugelassen. Doch scheint es unmöglich zu sein, so viel Bananen oder Schokolade zu essen, um die Stimmungslage tatsächlich dauerhaft zu beeinflussen. Dazu ist der Tryptophangehalt in der Nahrung offensichtlich doch zu gering. "

Die unbewußte nutritive Manipulation von Stimmungen und Gefühlen

HuSaScho, Mittwoch, 04.12.2019, 12:26 (vor 1576 Tagen) @ HuSaScho

Noch zu Warnung vor Tryptophan

https://www.aerzteblatt.de/archiv/9630/Essen-Serotonin-und-Psyche-Die-unbewusste-nutrit...

"Das serotonerge System ist als globales Transmitter-System entscheidend an der Koordinierung und Harmonisierung der in räumlich getrennten, lokalen neuronalen Netzen generierten Aktivitäten und daher an der Regulation von Stimmungen und Affekten beteiligt. Nach Einnahme besonders kohlenhydrat- oder fettreicher Nahrungsmittel kommt es postprandial zu einer vermehrten Verfügbarkeit von Tryptophan und damit zu einer verstärkten Synthese und Freisetzung des aus Tryptophan gebildeten Serotonins durch serotonerge Präsynapsen. Fasten führt nach einigen Tagen zur Herabregulation der Dichte von Serotonintransportern im Kortex und damit zu einer verminderten Wiederaufnahme des ausgeschütteten Serotonins durch die serotonergen Präsynapsen. Durch Einnahme von kohlenhydrat- oder fettreichen Speisen läßt sich daher eine kurzzeitige, durch Fasten eine langanhaltende Verstärkung des "Outputs" serotonerger Synapsen erreichen. Emotional labile Personen sind besonders gefährdet, bei psychischen Belastungen eine dieser beiden Möglichkeiten zur nutritiven Manipulation zentralnervöser Verarbeitungsmechanismen unbewußt einzusetzen. Durch assoziative Bahnungsprozesse kann es zur Ausbildung psychischer Abhängigkeiten kommen."

Es ist die schwärzeste Ironie der Geschichte, dass die Zonengrenze vor Multipler Sklerose geschützt hat. Keine Schokolade oder Bananen könnte ein Grund sein.

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Die unbewußte Manipulation

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Mittwoch, 04.12.2019, 12:46 (vor 1576 Tagen) @ HuSaScho


Es ist die schwärzeste Ironie der Geschichte, dass die Zonengrenze vor Multipler Sklerose geschützt hat. Keine Schokolade oder Bananen könnte ein Grund sein.

Wen hat die Grenze vor MS geschützt?
Ost oder West ?

--
das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht

Wenn man einmal auf der Spur ist - Faröer

HuSaScho, Mittwoch, 04.12.2019, 13:00 (vor 1576 Tagen) @ naseweis


Es ist die schwärzeste Ironie der Geschichte, dass die Zonengrenze vor Multipler Sklerose geschützt hat. Keine Schokolade oder Bananen könnte ein Grund sein.


Wen hat die Grenze vor MS geschützt?
Ost oder West ?

Ost. Wenn du runterscrollst findest du auf Seite 7 die Karte
https://www.versorgungsatlas.de/fileadmin/ziva_docs/86/VA-86-Multiple%20Sklerose-Berich...

Wenn man einmal auf der Spur googelt - die Sache mit den Faröern

"1945 verließen die Britischen Truppen die Faröer und hinterließen die beliebte Milchschokolade, die im dänischen Festland selten gelagert wird....."

https://www.onceinalifetimejourney.com/inspiration/fun-facts-things-didnt-know-faroe-is...

"British troops occupied the Faroe Islands in 1940 under what was known as Operation Valentine, when Nazi Germany invaded Denmark.

The occupation was a preemptive friendly measure to ensure the German troops would not have a base in the North Atlantic Ocean and lasted for just five years.

In 1945 the British left, leaving behind the popular Dairy Milk chocolate which is rarely stocked on mainland Denmark, the runway in Vagar, as well as 170 soldiers – who had local Faroese marriages. The English influence can still be felt today despite the short but intense mixing and it is said that the Faroese love fish and chips."

http://www.ms-forum-weihe.de/ms-kurs/ms02.html#ms2.2

"2.2 Gab es eine MS-Epidemie auf den Färöer-Inseln?

Für die Mitwirkung eines infektiösen Faktors (Virus? Bakterium?) gibt es nur Indizien, z.B. die MS-„Epidemie“ auf den Färöer-Inseln. Im April 1940 besetzten englische Soldaten die Färöer, eine kleine Inselgruppe in der Mitte zwischen Schottland und Island. Bis zu diesem Zeitpunkt lang hatte es dort keine MS gegeben. Dann kam es 1943 bis 1986 zu 41 MS-Erkrankungen. Die Vermutung, es handele sich um einen von den Soldaten eingeschleppten Erreger, gegen den sie selbst immun, aber mit dem die Eingeborenen bislang nicht in Berührung gekommen waren, war naheliegend, konnte jedoch nicht erhärtet werden."

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Neben der Spur ? - Faröer

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Mittwoch, 04.12.2019, 13:06 (vor 1576 Tagen) @ HuSaScho

.
"Die Vermutung, es handele sich um einen von den Soldaten eingeschleppten Erreger, gegen den sie selbst immun, aber mit dem die Eingeborenen bislang nicht in Berührung gekommen waren, war naheliegend, konnte jedoch nicht erhärtet werden."

Schöne Theorie ..... ;-)

--
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Sisyphos hatte es auch nicht leicht

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Grenzschutz oder Radiologenmangel ?

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Mittwoch, 04.12.2019, 13:13 (vor 1576 Tagen) @ HuSaScho

Es ist die schwärzeste Ironie der Geschichte, dass die Zonengrenze vor Multipler Sklerose geschützt hat. Keine Schokolade oder Bananen könnte ein Grund sein.


Wen hat die Grenze vor MS geschützt?
Ost oder West ?


Ost. Wenn du runterscrollst findest du auf Seite 7 die Karte
https://www.versorgungsatlas.de/fileadmin/ziva_docs/86/VA-86-Multiple%20Sklerose-Berich...

Könnte es nicht auch sein, dass im Osten (noch) nicht so viele MRT-Geräte stehen?
Und das man dort nicht bei jedem Kribbeln, zucken, krampfen gleich ins MRT geschoben wird ??

"Be­trächt­lich ist auch der Un­ter­schied zwi­schen den al­ten und den neu­en Bun­des­län­dern: Wäh­rend sich in den al­ten Bun­des­län­dern ca. 31.000 Ein­woh­ner ei­nen Ra­dio­lo­gen tei­len müs­sen, ent­fällt in den neu­en Bun­des­län­dern nur auf alle 40.000 Ein­woh­ner ein Ra­dio­lo­ge."
Quelle: https://www.radiologie.de/deutsche-radiologie-zahlen/

... Hony soyt quy mal y pense. ...

--
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Grenzen der Medizin

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Mittwoch, 04.12.2019, 13:22 (vor 1576 Tagen) @ naseweis

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Ost-West-Gefälle bei Bluthochdruck und Diabetes

Auffällig sind auch die markanten Ost-West-Unterschiede bei der Häufigkeit einzelner Diagnosen. Dr. Thomas G. Grobe vom ISEG: "Noch 20 Jahre nach dem Mauerfall ließe sich die ehemalige innerdeutsche Grenze allein anhand von ärztlichen Diagnosen nachzeichnen." Ärzte in den neuen Bundesländern diagnostizieren "Essentielle Hypertonie" etwa 20 Prozent häufiger als im Bundesdurchschnitt, einen "Diabetes mellitus Typ 2" etwa 30 Prozent häufiger. Die höchsten Bundeslandwerte liegen bei der Hypertonie 47 Prozent über den niedrigsten Bundeslandwerten (Mecklenburg-Vorpommern verglichen mit Hamburg), beim Diabetes liegen Diagnoseraten um bis zu 93 Prozent auseinander (Sachsen verglichen mit Hamburg). Wieweit dies auf unterschiedliche Kodiergewohnheiten oder Erkrankungshäufigkeiten zurückgeht, bleibt offen.

Auswertungsbasis sind die pseudonymisierten Daten von rund 8,2 Millionen Barmer GEK Versicherten. Der repräsentative Datenpool entspricht zehn Prozent der deutschen Bevölkerung und ermöglicht sehr differenzierte Auswertungen.

Quelle: https://krankenpflege-journal.com/news/1890-aktuelle-nachrichten/3876-arztreport-2011-d...

--
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Grenzen der Medizin

HuSaScho, Mittwoch, 04.12.2019, 14:15 (vor 1576 Tagen) @ naseweis

Klar. Es kann ganz einfach daran liegen, dass in Ostdeutschland weniger Neurologen praktizieren.

Der Versorgungsatlas listet das, was Ärzte abrechnen können, und sie diagnostizieren, was sie abrechnen können ....:-(

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MRT in OECD-Ländern [Statista]

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Mittwoch, 04.12.2019, 13:30 (vor 1576 Tagen) @ naseweis

Wenn jetzt noch jemand die MS-Karte daneben legt und vergleichen möchte....
hatten wir nicht irgendwo schon mal ne Statistik über die "weltweite" Verteilung von MRT-maschinen

[in neuem Fenster/Tab zu öffnen]
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/172709/umfrage/magnetresonanztomographie...

--
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Sisyphos hatte es auch nicht leicht

Tags:
MRT

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Wenn man einmal auf der Spur ist ...

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Mittwoch, 04.12.2019, 13:20 (vor 1576 Tagen) @ HuSaScho

.
Pro 1.000 Ein­woh­ner wur­den in Deutsch­land im Jahr 2009 gem. der BAR­MER GEK Stu­die (BAR­MER GEK Arzt­re­port 2011) ins­ge­samt 211 Schnitt­bild­un­ter­su­chun­gen durch­ge­führt. Da­bei ent­fie­len 114 Un­ter­su­chun­gen auf den CT-Be­reich und 97 Un­ter­su­chun­gen auf den MRT-Be­reich. Mit die­sem Po­ten­zi­al liegt Deutsch­land bei der re­la­ti­ven An­zahl an CT- und MRT-Un­ter­su­chun­gen welt­weit in ei­ner Spit­zen­po­si­ti­on.

Quelle: https://www.radiologie.de/deutsche-radiologie-zahlen/

Jetzt wäre nachzufragen, ob die forsch(end)e Pharmaindustrie mit den MRT-Herstellern zusammenarbeitet, um den Markt entsprechend auszubauen ?

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das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht

Wenn man einmal auf der Spur ist ...

HuSaScho, Mittwoch, 04.12.2019, 14:34 (vor 1576 Tagen) @ naseweis

also die Ärztedichte erklärt die Zonengrenze bei Multipler Sklerose nicht
https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/Statistik2...

Ich glaube auch nicht wirklich, dass die im Osten weniger MRTs haben.

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...auf der Spur ist ... "Käse"

agno @, Mittwoch, 04.12.2019, 15:30 (vor 1576 Tagen) @ HuSaScho

"Eine Spur..."

[image]
Welche Spur:?

a.) Ein ansteckender Virus?
b.) Krankmachendes Kontrastmittel beim Kernspint?
c.) Falsch positive Diagnosen?
d.) Diagnosen, die von leichten MS-Fällen, welche woanders ein normales Leben führen?
e.) Macht Effizienz krank?
f.) "Stress"?

Wetten, dass jeder seinen "unangenehmen Lebensaspekt" (dem anscheinend nicht zu entkommen ist) für Krankheit verantwortlich macht?
Wenn das so wäre, dann wären die Theorien individuell und die Prognose hoffnungslos, weil man ja nicht entkommen kann.
Weil aber das Leben mit MS nicht hoffnungslos ist, sind alle Theorien irgendwie Käse.
[image]

gruß agno

--
Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...

...auf der Spur ist ... "Käse"

HuSaScho, Mittwoch, 04.12.2019, 15:56 (vor 1576 Tagen) @ agno

Das Bild mit der Maus und dem Käse trifft es gut.

Das Ziel ist das eigene Belohnungssystem.

https://www.dasgehirn.info/grundlagen/kommunikation-der-zellen/neurotransmitter-botenmo...

Leider schnappt ab und zu die Falle zu.

MS als Folge des Tods des Lieblingspferds?

W.W. @, Mittwoch, 04.12.2019, 16:30 (vor 1576 Tagen) @ agno

Wetten, dass jeder seinen "unangenehmen Lebensaspekt" (dem anscheinend nicht zu entkommen ist) für Krankheit verantwortlich macht?

Ich glaube, das könnte so sein... und je mehr ich darüber nachdenke, glaube ich sogar, dass es so sein wird. Das scheint gegen alle Objektivität zu sprechen, wenn sich jeder das so zurechtlegen kann, wie er es selbst sieht! :confused:

Wenn das so wäre, dann wären die Theorien individuell und die Prognose hoffnungslos, weil man ja nicht entkommen kann.


Mag sein, aber wer sagt uns denn, dass es eine Ursache der MS gibt, die so objektiv und so abgehoben ist wie ein Versuchsaufbau in einem Physiksaal: Wo ein Stein und eine Feder gleich schnell fallen, wenn sie sich in einem Vakuum befinden!?

Aber die Wirklichkeit ist kein Physiksaal. Es ist immer irgendetwas anders als beim vorigen Versuch, oft sind sogar vier oder fünf Umstände anders, weil alle Menschen anders gestrickt sind - und man wird dennoch nach der "wahren" Ursache fahnden, die es so natürlich nicht geben kann. Jedenfalls wird sich ihr Nachweis jeder Statistik entziehen.

Die "Subjektivität" der MS-Ursachen sollte uns nicht davon abhalten, nach "objektiven" Ursachen zu suchen, obwohl es die Subjektivität erschwert!

Wolfgang

PS: Man kann den 1. Schub einer MS bekommen, weil man als Kind dabei war, wie das Lieblingspferd gestorben ist. Ich glaube nicht unbedingt, dass der Tod des Lieblingspferds eine Ursache der MS ist, aber ich glaube, dass das, was ganz "subjektiv" in einem jungen Menschen abläuft, zu Bedingungen führt, die eine MS möglich machen.

Wissenschaftlich geht es um die Frage: Wir man in normalen Studien, die sich auf normale Menschen beziehen, "objektive" Ursachen für die MS finden, wenn die MS-Ursache sehr subjektiv wäre?

Und wenn die "wahre" Ursache sehr subjektiv wäre (also bei jedem Menschen anders, weil jeder Mensch anders ist), wäre das ein Grund anzunehmen, dass man die wahre Ursache nicht gefunden oder an den Haaren herbeigezogen hat?

Die Medizin muss lernen, wieder persönlicher zu werden, auch wenn das zeitaufwendiger ist!

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MS als Folge des Tods des Lieblingspferds -> Behandlung nur durch einen Zen-Meister?

agno @, Mittwoch, 04.12.2019, 17:52 (vor 1576 Tagen) @ W.W.

PS: Man kann den 1. Schub einer MS bekommen, weil man als Kind dabei war, wie das Lieblingspferd gestorben ist.
Ich glaube nicht unbedingt, dass der Tod des Lieblingspferds eine Ursache der MS ist,
aber ich glaube, dass das, was ganz "subjektiv" in einem jungen Menschen abläuft,
zu Bedingungen führt, die eine MS möglich machen.

Wissenschaftlich geht es um die Frage: Wir man in normalen Studien, die sich auf normale Menschen beziehen, "objektive" Ursachen für die MS finden, wenn die MS-Ursache sehr subjektiv wäre?

unmöglich

Und wenn die "wahre" Ursache sehr subjektiv wäre (also bei jedem Menschen anders, weil jeder Mensch anders ist), wäre das ein Grund anzunehmen, dass man die wahre Ursache nicht gefunden oder an den Haaren herbeigezogen hat?

Ja


Die Medizin muss lernen, wieder persönlicher zu werden, auch wenn das zeitaufwendiger ist!

Vermutlich wird daraus ein unlösbarer Koan.
Dann kann nur ein Zen-Meister "heilen".
Wobei mit heilen, nicht das beseitigen des unangenehmen Zustandes gemeint ist, sondern dessen Akzeptanz.

*duckundweg* agno

--
Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...

Wenn man einmal auf der Spur ist - Faröer

Bennie @, Donnerstag, 05.12.2019, 06:37 (vor 1575 Tagen) @ HuSaScho

Mit Verlaub:

So ein Quatsch :-)
Ich bin waschechter Ossi (bestimmt einige andere auch)

Trotz ohne Bananen MS.

Schoki gab es in der DDR übrigens auch.

Bennie

PS: nehm L-Tryptophan (Kalma) gegen meine Schlafstörungen.

Wenn man einmal auf der Spur ist - Faröer

HuSaScho, Sonntag, 08.12.2019, 14:08 (vor 1572 Tagen) @ Bennie

Lieber Bennie,

meine Familie ist West-Ost, oder Ost-West und ich bin da regelmäßig seit Mauerbau als Kind hin mit meiner Mutter, noch zu Ulbrichts Zeiten. West-Ost gereist. West-Ost reisen ging immer. Ost-West auch als Rentner.

Ich kenne die Schokoladen-Situation der ex-DDR sehr gut.
https://www.theobroma-cacao.de/wissen/geschichte/1918-bis-heute/schokolade-in-der-ddr/

Und ich kenne die Situation im - privilegierten, weil Schaufenster - Ost-Berlin. Es hat da ab einem bestimmten Zeitpunkt Schokolade gegeben, aber nicht zuverlässig, nicht mit dem gleichen, süchtig machenden Geschmack.

Die ganze Ernährung war anders. Und meine Ost-Familie war vergleichsweise privilegiert, hatte also Zugang zu dem, was im Ostblock da war.

Im Westen bekommen Leute einer bestimmten Generation immer noch leuchtende Augen, wenn sie an die Schokolade denken, die ihnen amerikanische Soldaten geschenkt haben.

Vielleicht glaubst du einer Untersuchung der Universität Jena?
https://www.scinexx.de/news/medizin/wie-schokolade-gluecklich-macht/

Warnung vor Tryptophan

julia @, Mittwoch, 04.12.2019, 16:58 (vor 1576 Tagen) @ HuSaScho

Wenn ich das richtig verstehe, haben Mäuse (und vielleicht auch Menschen) die Wahl zwischen MS und Depressionen, abhängig von der Tryptophanmenge in der Nahrung?:confused:

Warnung vor Tryptophan

W.W. @, Mittwoch, 04.12.2019, 17:05 (vor 1576 Tagen) @ julia

Wenn ich das richtig verstehe, haben Mäuse (und vielleicht auch Menschen) die Wahl zwischen MS und Depressionen, abhängig von der Tryptophanmenge in der Nahrung?:confused:

Liebe Julia,

meine Vermutung wäre ja eher, dass Menschen, die in eine Situation geraten, die eine Depression fördert, auch eher eine MS bekommen können. Ich meine das natürlich völlig unwissenschaftlich.

Wolfgang

Auf den Punkt!

Boggy, Sonntag, 08.12.2019, 14:43 (vor 1572 Tagen) @ julia

Wenn ich das richtig verstehe, haben Mäuse (und vielleicht auch Menschen) die Wahl zwischen MS und Depressionen, abhängig von der Tryptophanmenge in der Nahrung?:confused:

Liebe Julia,

wie schön! Du bringst die Angelegenheit auf den Punkt!

Was lernen wir aus dieser Forschung?

a) MÄUSE! Nicht Menschen.

Zitat: "Durch das Weglassen der Aminosäure Tryptophan verändert sich die Zusammensetzung der Darmbakterien (BEI MÄUSEN IM LABOR!), die ein bisher unbekanntes Signal an die Immunzellen senden. Welche Mechanismen hinter diesem Phänomen stecken, wissen wir bisher nicht." GENAU! Wissen wir nicht.

b) Obwohl es um MÄUSE geht, sollten wir Rückschlüsse auf den Menschen ziehen?

Zitat: "Stoffwechselprodukte des Tryptophans sind bei einer Reihe von wichtigen Funktionen im Körper als Botenstoffe beteiligt."

Wollen wir diese "Reihe von wichtigen Funktionen" mit ausschalten?
Und das, obwohl Tryptophan maximal ein minimaler Baustein im komplexen MS-Geschehen sein könnte.
Zitat: "Vorangegangene Studien deuten darauf hin, dass eine Kombination aus genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren die Krankheit verursacht."

c) Was ich eigentlich sagen möchte:
Ich bin keine Maus.
Wenn ich schon MS habe, dann will ich mir nicht noch zusätzlich ne Depression einfangen. ;-)

Schokolade macht mich glücklich.
Ich bin gerne gücklich. :-D

Ich liebe Schokolade mit einem sehr hohen (85%) Kakaoanteil.
Yummy!Yummy! = mmhmmm soo lecker ...
Ich beschließe jeden Abend mit einem kleinen Stück davon ...
... und für einen Moment ist die Welt ein Paradies ...

Gruß
Boggy
angel smile

P.S. Ich mag übrigens auch Bananen.

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.

Buchtipp

HuSaScho, Sonntag, 08.12.2019, 17:44 (vor 1572 Tagen) @ Boggy

James Nestor
Opium bring Opi um (blöder Titel, der englische ist besser)
175 Ideen für einen Vollrausch OHNE Drogen

ist antiquarisch erhältlich

Ergänzungen zu Tryptophan

Wiggi @, Donnerstag, 12.12.2019, 14:39 (vor 1568 Tagen) @ julia

Noch ein paar Infos zu Tryptophan, die ich interessant finde, auch wenn sie aufgrund mangelnden Wissens vorläufig keine praktische Bedeutung haben. Die Forschung, wie sich Tryptophan auf die MS auswirkt, steckt sicher noch in den Kinderschuhen. Trotzdem ist schon einiges mehr über Tryptophan (Trp) bekannt, als nur die Wirkung auf die Darmflora von Mäusen. Abgesehen davon, dass Trp als Baustein für die Synthese von Serotonin und Melatonin dient, hat es (eigentlich seine Abbauprodukte) einen großen Einfluss auf das Immunsystem und eine Schlüsselstellung bei der Abwehr von Protozoen, Bakterien und Viren.

Der Körper wendet den Abbau von Tryptophan wie ein „zweischneidiges Schwert“ an: einerseits um Bakterien und Viren auszuhungern, ihnen Tryptophan als Nahrungsquelle zu entziehen, andererseits um durch die dabei entstehenden Abbauprodukte eine Immunsuppression zu erreichen, welche die Krankheit mit den „nicht vernichteten, nach dem Angriff durch das Immunsystem“ übrig bleibenden“ Bakterien oder Viren in einer Art Balance hält (latente Infektion). Die Doppelrolle, die das Trp spielt, macht das Ganze kompliziert.

Der Abbau von Trp wird durch Interferon Gamma getriggert. Bei einer Infektion produziert der Körper vermehrt Interferon Gamma, welches unter anderem den Abbau von Trp einleitet. Das passiert zum Beispiel auch bei einer Infektion mit bestimmten Herpesviren, u.a. mit Epstein Barr Virus. Der Abbau von Trp führt u.a. zu Krankheitsgefühl und dem Gefühl starker Erschöpfung oder Müdigkeit, wie es nachgewiesen ist bei dem Chronic Fatigue Syndrome. Oder wie sie (die Erschöpfung) nach einem überstandenen Pfeifferschen Drüsenfieber durch EBV noch jahrelang nach der überstandenen Infektion bestehen kann.

Ich kann nicht sagen, dass ich die Zusammenhänge vollkommen verstehe, aber mir scheint das Tryptophan eine wichtige Rolle bei der Krankheitsbekämpfung in Zusammenhang mit Viren zu spielen und es könnte tatsächlich eine Bedeutung für die MS haben. Praktische Konsequenzen hat das wohl erstmal nicht. Und geklärt ist auch nicht die Frage, ob es nun besser ist, mehr oder weniger Tryptophan zu haben. Die Erfahrung hat ja gezeigt, dass die Verabreichung von Interferon Gamma, welches das Trp abbaut, die MS verschlechtert. Wenn man allerdings gar kein Tryptophan hätte, das abgebaut werden kann, würde es anders aussehen. Andererseits ist Tryptophan eine essentielle Aminosäure, man braucht es. Also, verwickelt. Ich blicke jedenfalls noch nicht durch. Vielleicht gibt es ja einen Gegenspieler zu Tryptophan, so wie die Aminosäure Lysin ein Gegenspieler der Aminosäure Arginin bei der Bekämpfung von Herpes simplex Infektionen ist.
Quelle: Tryptophan Catabolism in Chronic Viral Infections

Wiggi

Sollte das Wahre wirklich kompliziert sein?

W.W. @, Donnerstag, 12.12.2019, 15:54 (vor 1568 Tagen) @ Wiggi

Je komplizierter eine Theorie, desto wahrer scheint sie zu sein?:confused: Ich gebe zu: Simplex Sigillum veritatis! Man darf Kompliziertheit und Wahrheit nicht miteinander verwechseln. Oft sind sich umgekehrt proportional. Aber das ist eine sehr persönliche und sogar metaphysische Überzeugung.:-(

Sollte das Wahre wirklich kompliziert sein?

Wiggi @, Donnerstag, 12.12.2019, 20:26 (vor 1568 Tagen) @ W.W.

Die Wirklichkeit ist sehr komplex und wir können eine einfache Wahrheit nur darstellen, indem wir Teile ausblenden, auf Kosten des Ganzen.

Für mich ist es so, ich habe einen einfachen Gedanken, dann verfolge ich ihn in allen Verästelungen und wenn ich alles verstanden habe, formuliere ich ihn wieder einfach und vergesse den Rest. Der einfache Gedanke wäre in diesem Fall: Wenn man unter starker Erschöpfbarkeit und häufigem Krankheitsgefühl leidet und gleichzeitig viele Bananen und Schokolade isst, wäre es vielleicht nützlich, diese tryptophanreichen Lebensmittel versuchsweise zu reduzieren und zu sehen, was passiert. Ich persönlich würde es tatsächlich so machen. Das nenne ich einfach. Einfach ist es vielleicht nur deswegen nicht, weil man vielleicht an solchen Lebensmitteln hängt, aber die Idee ist einfach.

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