Genetik/Epigenetik (Allgemeines)

IceUrmel @, Samstag, 22.08.2020, 18:16 (vor 1314 Tagen)

Weil ich weiß, dass das Thema Genetik/Epigenetik hier einige interessiert, stelle ich folgende Videos, die kürzlich auf ARD-alpha liefen, ein:

Generationsübergreifende Traumata

„Familiengeheimnisse, frühe Prägungen von Angst und Gewalt, körperliche und seelische Traumata, familiärer Stress oder Druck und zementierte Glaubenssätze - all das wirkt sich nicht nur auf diejenigen aus, die es selbst erleiden, es kann sich sogar auf die nachfolgenden Generationen auswirken. Diese entwickeln dann Symptome, als hätten sie das Leid der Eltern selbst erlebt: unerklärliche Ängste, quälende innere Leere, Alpträume und psychosomatische Erkrankungen.“

https://www.ardmediathek.de/alpha/video/vererbte-narben/ard-alpha/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvL2QxZTM5NmIwLTZmNjUtNDBjYy1hMDI4LTMwYjczMTVlYzg3Yg/

Achtung: Triggerwarnung - es wird über sexuellen Missbrauch, Kriegserfahrungen etc. berichtet!

Dem Geheimnis des Lebens auf der Spur

„Die Dokumentation macht sich auf den Weg zu den wichtigsten Wissenschaftlern und Ärzten, die in Amerika, Europa und Asien an dieser Revolution in der Erforschung des "Baukastens Mensch" arbeiten. Sie beschreiben ihre Forschungsreise, deren Erkenntnisse in den nächsten zehn Jahren zu zahlreichen neuen Therapien und Heilerfolgen führen könnten.“

https://www.ardmediathek.de/alpha/video/der-proteom-code/ard-alpha/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzViZTBhOWQwLTNhODgtNGYzZS05ZThmLWY4YjE2ZjBlM2MzZg/

Die Filme sind von 2017 und noch 4 Tage verfügbar.

Liebe Grüße

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Genetik/Epigenetik

agno @, Samstag, 22.08.2020, 21:57 (vor 1314 Tagen) @ IceUrmel

Hoi liebe Urmel
Ich komme aktuell nicht dazu diese Filme zu schauen, habe aber so etwas ähnliches wie ein Déjà-vu... Ich glaube den Film gesehen zu haben, als er neu war.

Inzwischen laufen mehrere Filme in meinem Kopf, wenn das Genetikthema auftaucht.

Geschichte 1: Ich war vor langer Zeit mal zur "Kur", da war ein Patient im Rollstuhl und auch in der geistigen Leisungsfähigkeit hatte ihm die MS so einiges weggefräst. Immer wenn jemand bei ihm vorbei gegangen ist, sagte er jedes mal in seiner abgehackt-verwaschenen Sprache: Ist MS, sind die Gene und er lachte laut dabei!
Ich glaube dass er damit ausdrücken wollte, dass er nichts dafür kann, nichts falsch gemacht hat und dass er auch nichts verpasst bezüglich einer Therapie weil das halt die MS ist.
Für ihn war es die absolute Befreiung von jediglicher Schuld, in der Vergangenheit und in der Zukunft.

Geschichte 2: Es sind mir früher in diversen "Kuren" öfter Frauen begegnet, die aufgrund des vermeintlich genetischen Schicksals, auf Kinder verzichtet haben.
Nicht weil Sie keine Kinder wollten! Im Gegenteil! Sie alle hätten sich von ganzem Herzen Kinder gewünscht, wollten diesen aber nicht aus egoistischen Gründen eine Zukunft in Leid und Sichtum aufbürden.

Geschichte3: Dieses vermaledeite DMSG-Thema, dass der Verein für eine Zukunft ohne MS arbeitet. Also mich betrifft das nicht mehr. Das impliziert doch, dass irgendwann in mehr oder weniger ferner Zukunft, der Teil der Genetik aus den Genen unserer Nachfahren entfernt werden soll, der eine MS ermöglicht? Mir graust vor diesem Gedanken.

Was bleibt dann noch, wenn die Therapie dazu erst in einigen Jahrzehnten erwartet wird?
Eventuell sich bewusst sein, dass man als Mutter, Vater, Opa oder Oma... als Bezugsperson eines Kindes, die unbewussten Ängste, Phobien und Panik übertragen kann.
und nun? Lügen funktioniert nicht, ausleben in Gegenwart der Kinder erscheint mir auch suboptimal... ????
Ich weiß nicht, irgendwie habe ich das Gefühl dass dieses Thema zum Totalverlust an Nützlichkeit tendiert. Bitte verzeih mir!
Bezüglich sexuellem Missbrauch und Krieg habe ich kein Plan, bin Ahnungslos und froh darüber. Meine Eltern haben mit einem inzwischen stolzen Alter da nichts negatives bewusst mitbekommen. Papa erzählt manchmal dass für ihn als Kind das alles ein lustiges Abenteuer gewesen sei.

Auf die Gefahr hin vier mal an deinem Thema vorbei geschrammt zu sein?
lG & Sorry agno

--
Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...

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Genetik/Epigenetik

IceUrmel @, Sonntag, 23.08.2020, 08:54 (vor 1313 Tagen) @ agno

Moin Agno,

ich werde Dir gerne antworten – es wird nur ein Weilchen dauern.

Das vorweg: Ja, zu dem Thema hatten wir hier schon einiges. Diese Filme habe ich bei der Forensuche nicht gefunden, was nicht heißt, dass ich es nicht übersehen haben könnte. Denkbar ist sogar, dass ich sie schon gesehen und das leider wieder vergessen habe. :-(

Du bist weder am Thema vorbeigeschrammt, noch gibt es irgendwas zu verzeihen.

Liebe Grüße

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Epigenetik

Widerspruch leider

Edithelfriede @, Nordhessen, Sonntag, 23.08.2020, 12:03 (vor 1313 Tagen) @ IceUrmel

Moin Agno,

ich werde Dir gerne antworten – es wird nur ein Weilchen dauern.

Das vorweg: Ja, zu dem Thema hatten wir hier schon einiges. Diese Filme habe ich bei der Forensuche nicht gefunden, was nicht heißt, dass ich es nicht übersehen haben könnte. Denkbar ist sogar, dass ich sie schon gesehen und das leider wieder vergessen habe. :-(

Du bist weder am Thema vorbeigeschrammt, noch gibt es irgendwas zu verzeihen.

Liebe Grüße

WIDERSPEUCH LEIDER ERFOLGE BEI MIR EIN WIDERSPICH WAS UNNÖTIG WAR
AUSGETAUSCH WURDE EINE NICHT ALSO FAST LIEGE LIGA
SIEGE

--
Angst die Hoffnung zu verlieren soll nicht mein Leben bestimmen!
Sommer 2o19 bewußtlos ins ins Krankenhaus war nach vier Wochen wieder heim unter Betreuung meiner Tochter.

Widerspruch leider

fRAUb, Sonntag, 23.08.2020, 13:24 (vor 1313 Tagen) @ Edithelfriede


WIDERSPEUCH LEIDER ERFOLGE BEI MIR EIN WIDERSPICH WAS UNNÖTIG WAR
AUSGETAUSCH WURDE EINE NICHT ALSO FAST LIEGE LIGA
SIEGE

Hä?

Widerspruch leider

IceUrmel @, Sonntag, 23.08.2020, 13:35 (vor 1313 Tagen) @ Edithelfriede

WIDERSPEUCH LEIDER ERFOLGE BEI MIR EIN WIDERSPICH WAS UNNÖTIG WAR
AUSGETAUSCH WURDE EINE NICHT ALSO FAST LIEGE LIGA
SIEGE

Liebe Edithelfriede,

leider verstehe ich nicht, was Sie damit meinen.

Viele Grüße

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Edithelfriede - Nachricht schwer zu entziffern

UWE, Sonntag, 23.08.2020, 16:18 (vor 1313 Tagen) @ IceUrmel

WIDERSPEUCH LEIDER ERFOLGE BEI MIR EIN WIDERSPICH WAS UNNÖTIG WAR
AUSGETAUSCH WURDE EINE NICHT ALSO FAST LIEGE LIGA
SIEGE


Liebe Edithelfriede,

leider verstehe ich nicht, was Sie damit meinen.

Viele Grüße

Ich verstehe ihre ganzen Kommentare hier nicht
- Nutzt Sie eine spezielle Software zur Eingabe ???

Das Ganze liest sich wie ein automatisiertes Übersetzungs-Programm

Uwe

--
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand.
Denn Jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.
– René Descartes

Edithelfriede - Nachricht schwer zu entziffern

IceUrmel @, Sonntag, 23.08.2020, 17:36 (vor 1313 Tagen) @ UWE

WIDERSPEUCH LEIDER ERFOLGE BEI MIR EIN WIDERSPICH WAS UNNÖTIG WAR
AUSGETAUSCH WURDE EINE NICHT ALSO FAST LIEGE LIGA
SIEGE


Liebe Edithelfriede,

leider verstehe ich nicht, was Sie damit meinen.

Viele Grüße


Ich verstehe ihre ganzen Kommentare hier nicht
- Nutzt Sie eine spezielle Software zur Eingabe ???

Das Ganze liest sich wie ein automatisiertes Übersetzungs-Programm

Uwe

Hi Uwe,

ich habe keine Ahnung.

IU

Edithelfriede - Nachricht schwer zu entziffern

Wolkenblume, Sonntag, 30.08.2020, 16:32 (vor 1306 Tagen) @ UWE

WIDERSPEUCH LEIDER ERFOLGE BEI MIR EIN WIDERSPICH WAS UNNÖTIG WAR
AUSGETAUSCH WURDE EINE NICHT ALSO FAST LIEGE LIGA
SIEGE


Liebe Edithelfriede,

leider verstehe ich nicht, was Sie damit meinen.

Viele Grüße


Ich verstehe ihre ganzen Kommentare hier nicht
- Nutzt Sie eine spezielle Software zur Eingabe ???

Das Ganze liest sich wie ein automatisiertes Übersetzungs-Programm

Uwe

könnte auch die Autokorrektur des Handys sein.........ich überlese meist die Einträge, weil sie immer völlig am Thema vorbei gehen......leider.

Genetik/Epigenetik

IceUrmel @, Sonntag, 23.08.2020, 11:06 (vor 1313 Tagen) @ agno

Inzwischen laufen mehrere Filme in meinem Kopf, wenn das Genetikthema auftaucht.

Geschichte 1: Ich war vor langer Zeit mal zur "Kur", da war ein Patient im Rollstuhl und auch in der geistigen Leisungsfähigkeit hatte ihm die MS so einiges weggefräst. Immer wenn jemand bei ihm vorbei gegangen ist, sagte er jedes mal in seiner abgehackt-verwaschenen Sprache: Ist MS, sind die Gene und er lachte laut dabei!
Ich glaube dass er damit ausdrücken wollte, dass er nichts dafür kann, nichts falsch gemacht hat und dass er auch nichts verpasst bezüglich einer Therapie weil das halt die MS ist.
Für ihn war es die absolute Befreiung von jediglicher Schuld, in der Vergangenheit und in der Zukunft.

Deine Interpretation der Hintergründe dieses Ausspruchs mag exakt so zutreffen – oder auch nicht. Wir wissen es nicht, aber ehrlich gesagt hoffe ich, dass es so war, denn wenn es ihm psychisch Erleichterung brachte, wäre das doch gut.

Geschichte 2: Es sind mir früher in diversen "Kuren" öfter Frauen begegnet, die aufgrund des vermeintlich genetischen Schicksals, auf Kinder verzichtet haben.
Nicht weil Sie keine Kinder wollten! Im Gegenteil! Sie alle hätten sich von ganzem Herzen Kinder gewünscht, wollten diesen aber nicht aus egoistischen Gründen eine Zukunft in Leid und Sichtum aufbürden.

Ich selbst gehöre zu den Frauen, die aufgrund der genetischen Vorbelastung keine eigenen Kinder wollte. Bei mir ist diese Erkenntnis schon in sehr frühen Kindertagen gereift, als ich eigentlich noch gar nichts über Genetik wusste.

Sicher war der Umstand, dass ich in einem MS-Haushalt mit Eltern aufgewachsen bin, die dieses Thema als Tabu einordneten und entsprechend behandelten (darüber durfte nicht gesprochen werden– weder innerhalb noch außerhalb der Familie) prägend.

Aber auch die sonstigen Familienstrukturen sind aus heutiger Sicht als dysfunktional einzuordnen und hatten sicherlich einen mindestens genauso großen Anteil an meiner Entscheidung.

Zwischendurch gab es kurze Momente in denen ich dachte, dass so ein kleines Menschenkind es bei mir doch ganz gut haben könnte, doch schnell kam dann wieder der „Hypothekengedanke“ und ich verwarf es. Bereut habe ich das nie.

Geschichte3: Dieses vermaledeite DMSG-Thema, dass der Verein für eine Zukunft ohne MS arbeitet. Also mich betrifft das nicht mehr. Das impliziert doch, dass irgendwann in mehr oder weniger ferner Zukunft, der Teil der Genetik aus den Genen unserer Nachfahren entfernt werden soll, der eine MS ermöglicht? Mir graust vor diesem Gedanken.

Was würde Dir fehlen, wenn es morgen eine Impfung gäbe, die Gesunde vor einer Erkrankung an MS schützen würde?

Sprich: Würde es Dir bei einer Impfung auch grausen, weil Du MS als etwas Wertvolles ansiehst, oder geht es eher um den Eingriff in die Genetik mit potenziell unabsehbaren weiteren Folgen?

Was bleibt dann noch, wenn die Therapie dazu erst in einigen Jahrzehnten erwartet wird?
Eventuell sich bewusst sein, dass man als Mutter, Vater, Opa oder Oma... als Bezugsperson eines Kindes, die unbewussten Ängste, Phobien und Panik übertragen kann.
und nun? Lügen funktioniert nicht, ausleben in Gegenwart der Kinder erscheint mir auch suboptimal... ????

Sich Vorgänge/Handlungen, bewusst machen - eigenständig und/oder mithilfe von Therapeuten. Offen sein und versuchen dazuzulernen.

Ich weiß nicht, irgendwie habe ich das Gefühl dass dieses Thema zum Totalverlust an Nützlichkeit tendiert. Bitte verzeih mir!

Totalverlust an Nützlichkeit finde ich in dem Zusammenhang schwierig – magst Du mir vielleicht erklären, was Du genau damit meinst?

Bezüglich sexuellem Missbrauch und Krieg habe ich kein Plan, bin Ahnungslos und froh darüber. Meine Eltern haben mit einem inzwischen stolzen Alter da nichts negatives bewusst mitbekommen. Papa erzählt manchmal dass für ihn als Kind das alles ein lustiges Abenteuer gewesen sei.

Dass nicht über Umstände gesprochen wird oder diese verharmlost werden bedeutet nicht unbedingt, dass sie nicht da waren. Es kann Teil einer Bewältigungsstrategie sein die üblen Anteile zu verdrängen. Und manchmal ist es auch besser, nicht daran zu rühren.

Liebe Grüße

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Genetik/Epigenetik

Boggy, Sonntag, 23.08.2020, 12:39 (vor 1313 Tagen) @ IceUrmel

Dass nicht über Umstände gesprochen wird oder diese verharmlost werden bedeutet nicht unbedingt, dass sie nicht da waren.

Es kann aber auch sein, daß es keine "Verharmlosung" ist, sondern daß es stimmt.
Eigen- oder Fremdrekostruktion der Vergangenheit ist ein problematisches Feld voller Unsicherheiten, und offen für Projektionen auf das eigentliche Geschehen/ eigentlich Geschehene.

Es kann Teil einer Bewältigungsstrategie sein die üblen Anteile zu verdrängen. Und manchmal ist es auch besser, nicht daran zu rühren.

Manchmal ist es wirklich besser.

Ich habe mich mit Epigenetik nicht ausreichend beschäftig, werde es auch nicht, ist mir noch zu vage und zuviel ist offen, was leider zu schnell mit Ungesichertem gefüllt wird.
Werde deshalb auch nicht in eine Diskussion einsteigen, möchte aber kurz einen Artikel einstellen, der Kritikpunkte aufführt - für alle, dies interessiert.

"Eine Reihe von Wissenschaftlern bezweifelt allerdings, dass bei Menschen epigenetische Vererbung über Generationen tatsächlich stattfindet - trotz der Studien. Umso fragwürdiger ist es, wenn Studienergebnisse an Nagetieren in den Medien immer wieder dargestellt werden, als ließen sie sich auf Menschen übertragen."

https://www.sueddeutsche.de/wissen/epigenetik-angriff-auf-darwin-1.3113894-3

Liebe Grüße
Boggy

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.

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IceUrmel @, Sonntag, 23.08.2020, 13:29 (vor 1313 Tagen) @ Boggy


Es kann aber auch sein, daß es keine "Verharmlosung" ist, sondern daß es stimmt.
Eigen- oder Fremdrekostruktion der Vergangenheit ist ein problematisches Feld voller Unsicherheiten, und offen für Projektionen auf das eigentliche Geschehen/ eigentlich Geschehene.

Hallo Boggy,

das stimmt natürlich.

Was mich bei den Erzählungen von Menschen die zum Zeitpunkt des 2. Weltkriegs Kind waren hellhörig werden lässt, sind beispielsweise Schilderungen, wie selbstverständlich es war in Ruinen zu spielen und in einem Nebensatz der Hinweis, wie schrecklich die Phosphorbomben wüteten und wie nicht nur die Häuser sondern auch die Menschen brannten und nicht zu löschen waren.

Oder, dass es eine Attraktion gewesen sei, einen abgeschossenen Bomberpiloten in seiner Maschine zu finden – alle Kinder seien hingerannt und hätten sich das angesehen. Aber einigen sei das nicht gut bekommen, die hätten noch lange Zeit danach Albträume von diesem Anblick gehabt.


Ich habe mich mit Epigenetik nicht ausreichend beschäftig, werde es auch nicht, ist mir noch zu vage und zuviel ist offen, was leider zu schnell mit Ungesichertem gefüllt wird.
Werde deshalb auch nicht in eine Diskussion einsteigen, möchte aber kurz einen Artikel einstellen, der Kritikpunkte aufführt - für alle, dies interessiert.

"Eine Reihe von Wissenschaftlern bezweifelt allerdings, dass bei Menschen epigenetische Vererbung über Generationen tatsächlich stattfindet - trotz der Studien. Umso fragwürdiger ist es, wenn Studienergebnisse an Nagetieren in den Medien immer wieder dargestellt werden, als ließen sie sich auf Menschen übertragen."

https://www.sueddeutsche.de/wissen/epigenetik-angriff-auf-darwin-1.3113894-3

Liebe Grüße
Boggy

Kritisch auf die präsentierten Erkenntnisse zu schauen ist ja nicht verkehrt :-)

Danke für Deinen Beitrag!

Liebe Grüße

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Epigenetik: der Mensch stammt vom Fisch ab...

fRAUb, Sonntag, 23.08.2020, 13:49 (vor 1313 Tagen) @ Boggy

Dass nicht über Umstände gesprochen wird oder diese verharmlost werden bedeutet nicht unbedingt, dass sie nicht da waren.


Es kann aber auch sein, daß es keine "Verharmlosung" ist, sondern daß es stimmt.
Eigen- oder Fremdrekostruktion der Vergangenheit ist ein problematisches Feld voller Unsicherheiten, und offen für Projektionen auf das eigentliche Geschehen/ eigentlich Geschehene.

Es kann Teil einer Bewältigungsstrategie sein die üblen Anteile zu verdrängen. Und manchmal ist es auch besser, nicht daran zu rühren.


Manchmal ist es wirklich besser.

Ich habe mich mit Epigenetik nicht ausreichend beschäftig, werde es auch nicht, ist mir noch zu vage und zuviel ist offen, was leider zu schnell mit Ungesichertem gefüllt wird.
Werde deshalb auch nicht in eine Diskussion einsteigen, möchte aber kurz einen Artikel einstellen, der Kritikpunkte aufführt - für alle, dies interessiert.

"Eine Reihe von Wissenschaftlern bezweifelt allerdings, dass bei Menschen epigenetische Vererbung über Generationen tatsächlich stattfindet - trotz der Studien. Umso fragwürdiger ist es, wenn Studienergebnisse an Nagetieren in den Medien immer wieder dargestellt werden, als ließen sie sich auf Menschen übertragen."

https://www.sueddeutsche.de/wissen/epigenetik-angriff-auf-darwin-1.3113894-3

Liebe Grüße
Boggy

Seltsam. Ich habe die Links nicht angeschaut. Meine mich aber zu erinnern, dass man in Sachen Epigenetik eher an Zebrafischen geforscht hatte.

Ansonsten, geht's da eher um die Lebensweise, die es ggf zu verändern gilt. Wann und in welcher Generation dabei ein Effekt erzielt werden kann, kann ich nicht genau sagen. Allerdings meine ich, dass die Uni Heidelberg ihre Krebspatienten nach Epigenetischen Grundsätzen erfolgreich behandelt.

Es geht um die faltung von Eiweiß in der DNA. Thymin ist das Eiweiß, dass da falsch gefaltet wird. Dem Corona- Virus mit seiner fehlerquote von 10× 1 hoch MINUS(!) 24 würde so ein Ausrutscher übrigens nicht passieren!
Uns Menschen hingegen... schon.

Und ja, ich halte die Epigenetik für geeignet die Medizin zu revolutionieren. Für mich ist das die Medizin der Zukunft. Als ich schwanger war, hab ich oft von der Buffet- Platte im Epigenetischen Cafe genascht. Das tun wir bis heute.

Das ist eine hoch - interessante Sache, die viele Fachrichtungen vereint. Dass das bei denen, die es sich im Standesdünkel gemütlich eingerichtet haben nicht gern gesehen ist, ist mir klar. Es erfordert schon eine neue Denkweise- und vor allem interdisziplinäre Zusammenarbeit!!!


Hier lang geht's ins epigenetische Cafe;

Epigenetisches cafe

Und wenn ihr schon mal dort seid, nehmt euch ruhig Zeit und blättert mal die Seiten durch...

LG,

fRAUb (:herzle: ens- Sache)

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Epigenetik: der Mensch stammt vom Fisch ab...

IceUrmel @, Sonntag, 23.08.2020, 15:03 (vor 1313 Tagen) @ fRAUb


Seltsam. Ich habe die Links nicht angeschaut. Meine mich aber zu erinnern, dass man in Sachen Epigenetik eher an Zebrafischen geforscht hatte.

Ansonsten, geht's da eher um die Lebensweise, die es ggf zu verändern gilt. Wann und in welcher Generation dabei ein Effekt erzielt werden kann, kann ich nicht genau sagen. Allerdings meine ich, dass die Uni Heidelberg ihre Krebspatienten nach Epigenetischen Grundsätzen erfolgreich behandelt.

Es geht um die faltung von Eiweiß in der DNA. Thymin ist das Eiweiß, dass da falsch gefaltet wird. Dem Corona- Virus mit seiner fehlerquote von 10× 1 hoch MINUS(!) 24 würde so ein Ausrutscher übrigens nicht passieren!
Uns Menschen hingegen... schon.

Und ja, ich halte die Epigenetik für geeignet die Medizin zu revolutionieren. Für mich ist das die Medizin der Zukunft. Als ich schwanger war, hab ich oft von der Buffet- Platte im Epigenetischen Cafe genascht. Das tun wir bis heute.

Das ist eine hoch - interessante Sache, die viele Fachrichtungen vereint. Dass das bei denen, die es sich im Standesdünkel gemütlich eingerichtet haben nicht gern gesehen ist, ist mir klar. Es erfordert schon eine neue Denkweise- und vor allem interdisziplinäre Zusammenarbeit!!!


Hier lang geht's ins epigenetische Cafe;

Epigenetisches cafe

Und wenn ihr schon mal dort seid, nehmt euch ruhig Zeit und blättert mal die Seiten durch...

LG,

fRAUb (:herzle: ens- Sache)


Hallo fRAUb,

danke für den Beitrag!

Ist denn im „Wissenschaftlichen Sachverständigenrat“ aktuell noch was los?

Ich frage, weil auf der Homepage unter „Neueste Nachrichten“ Artikel von 2006 sind.

Liebe Grüße

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Epigenetik: der Mensch stammt vom Fisch ab...

UWE, Sonntag, 23.08.2020, 16:25 (vor 1313 Tagen) @ fRAUb

Hab mal kurz reingeschaut.

Die Beiträge sind aus 2006 und 2007...

Nix neues passiert die letzten 13 Jahre?

LG
Uwe

--
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand.
Denn Jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.
– René Descartes

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Epigenetik: der Mensch stammt vom Fisch ab...

fRAUb, Sonntag, 23.08.2020, 17:05 (vor 1313 Tagen) @ UWE

Hab mal kurz reingeschaut.

Die Beiträge sind aus 2006 und 2007...

Nix neues passiert die letzten 13 Jahre?

LG
Uwe

Doch. Aber vermutlich nicht in dem Cluster. Die Franzosen forschten hinsichtlich der Epigenetik der PTBS an überlebenden des Anschlags auf das Bataclan, mit der Konsequenz, dass man zu Therapie- Zwecken Blutdruck- senkende Mittel einsetzte (statt SSRI).

Ich bin nicht sicher aber ich glaube die Forschung von Thomas Miesgeld, könnte in Sachen MS in die Richtung gehen. Google mal unter Miesgeld lab.

LG

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Epigenetik: der Mensch, kann sich neu erfinden

Sandy85 @, Köln, Sonntag, 23.08.2020, 16:50 (vor 1313 Tagen) @ fRAUb

Und ja, ich halte die Epigenetik für geeignet die Medizin zu revolutionieren. Für mich ist das die Medizin der Zukunft. Als ich schwanger war, hab ich oft von der Buffet- Platte im Epigenetischen Cafe genascht. Das tun wir bis heute.

Das ist eine hoch - interessante Sache, die viele Fachrichtungen vereint. Dass das bei denen, die es sich im Standesdünkel gemütlich eingerichtet haben nicht gern gesehen ist, ist mir klar. Es erfordert schon eine neue Denkweise- und vor allem interdisziplinäre Zusammenarbeit!!!

Liebe fRAUb,
Ich bin zwar kein fleißiger Mitschreiber, aber dafür ein fleißiger Leser.
Deine Beiträge sind eine willkommene Abwechslung, im doch irgendwie frustrierten Forum. So wie ich deine geschriebenen Worte interpretiere, blickst du mit offenen Augen, und trotz belastender Krankheit, in eine positive Zukunft. Ich teile deine Ansichten, da du immer mit Hintergrundwissen, gute Thesen erstellst.
Meiner Einschätzung nach werden wir in den nächsten 10 Jahren einen Technologischen und Medizinischen Fortschritt machen, wie es zuvor 50 Jahre gedauert hätte!

Also immer neugierig bleiben und vorausschauend denken.
Oder wie es im Film gesagt wurde: Die DNA gibt den Rahmen, aber was wir innerhalb dieser Bedingungen machen bleibt offen. Zur Not müssen wir die Rahmenbedingungen anpassen, damit sich was ändert.

Der Mensch ist auch nur ein Code,der noch nicht geknackt wurde.

Grüße Sandro

--
Niemals gelben Schnee essen

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Genetik/Epigenetik / Geschichte3

agno @, Sonntag, 23.08.2020, 13:41 (vor 1313 Tagen) @ IceUrmel

Geschichte3: Dieses vermaledeite DMSG-Thema, dass der Verein für eine Zukunft ohne MS arbeitet. Also mich betrifft das nicht mehr. Das impliziert doch, dass irgendwann in mehr oder weniger ferner Zukunft, der Teil der Genetik aus den Genen unserer Nachfahren entfernt werden soll, der eine MS ermöglicht? Mir graust vor diesem Gedanken.


Was würde Dir fehlen, wenn es morgen eine Impfung gäbe, die Gesunde vor einer Erkrankung an MS schützen würde?

Sprich: Würde es Dir bei einer Impfung auch grausen, weil Du MS als etwas Wertvolles ansiehst, oder geht es eher um den Eingriff in die Genetik mit potenziell unabsehbaren weiteren Folgen?

Da würde ich zuerst nach dem persönlichen Weltbild des eigenen Körpers fragen?
Ich stelle mir einen Borgkubus vor.
Ein nahezu autonomes Gebilde mit wunderbaren Abwehr und Reparaturmechanismen.
Der etwas naive "Pilot" bzw der Anteil einer bewussten Persönlichkeit muss nur für passenden Treibstoff und Ruhepausen zur Regeneration sorgen.

In meinem Weltbild gibt es nicht den, zu vernichtenden krankmachenden Anteil, eines Menschen.
Ich glaube dass manches verletzlich macht. Ich glaube dass es oft so ist, dass das was verletzlich macht der wertvolle Anteil eines Menschen ist. Und manchmal schert sich das Leben nicht um "wertvoll", da muss Mensch leider ein anderes Programm fahren. Dieser Tanz auf Messers Schneide ist unsere Lebensaufgabe.
Ich sehe da keinen Raum für Sicherheit bzw Impfung. Wo soll das geschehen?

liebe Grüße agno

--
Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...

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Genetik/Epigenetik / Geschichte3

IceUrmel @, Sonntag, 23.08.2020, 14:50 (vor 1313 Tagen) @ agno

Okay, ich glaube zu verstehen, dass Du die Befürchtung hast, mit der „Vernichtung“ krankmachender Anteile auch die Person/Persönlichkeit zu verlieren. Ergo: wer Behinderungen beseitigen möchte, will gleichsam, Menschen mit Handicap beseitigen.

Irgendwann gibt es dann nur noch stromlinienförmige, durchoptimierte Menschen, die nicht mehr in der Lage sind Verletzlichkeit zu verspüren. Empathiefreie, roboterhafte Wesen ohne Schwächen und ohne Mitgefühl?

Das könnte eine Entwicklung sein.

Es könnte aber auch sein, dass durch die Verringerung von Leid und mithin freiere Entfaltungsmöglichkeiten die Persönlichkeit eines Menschen in den Mittelpunkt rückt und es so für die Entwicklung entsprechender Fähigkeiten mehr Raum gibt.

Denn es lassen sich ja auch unter Kranken nicht nur mitfühlende und wertschätzende Persönlichkeiten ausmachen. Es gibt auch richtige Arschlochkranke. Wo ist bei denen der verletzliche wertvoll machende Anteil abgeblieben?

Ich will aber überhaupt nicht in Abrede stellen, dass es bei Erkrankungen auch positive „Nebenwirkungen“ gibt, die ohne diese Erkrankung möglicherweise nicht zustande gekommen/eingetreten wären. JedeR kann für sich beurteilen, ob - und wenn ja, was das ist - und ob diese positiven Aspekte die Einschränkungen auf der anderen Seite „wert“ sind.

Da die Dinge ohnehin sind wie sie eben sind, gilt es, sie erstmal zu akzeptieren und je nach Veranlagung zu bearbeiten, ignorieren oder umzuwandeln.

Das ist in der Tat oft ein Tanz auf Messers Schneide.

Liebe Grüße

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Genetik/Epigenetik / Geschichte3

agno @, Montag, 24.08.2020, 07:25 (vor 1312 Tagen) @ IceUrmel

Okay, ich glaube zu verstehen, dass Du die Befürchtung hast, mit der „Vernichtung“ krankmachender Anteile auch die Person/Persönlichkeit zu verlieren. Ergo: wer Behinderungen beseitigen möchte, will gleichsam, Menschen mit Handicap beseitigen.

Ganz nah dran aber nicht getroffen!
Es geht um die hypothetische Idee dass eine MS grundsätzlich im optimierten Menschen nicht mehr möglich wäre.


Irgendwann gibt es dann nur noch stromlinienförmige, durchoptimierte Menschen, die nicht mehr in der Lage sind Verletzlichkeit zu verspüren. Empathiefreie, roboterhafte Wesen ohne Schwächen und ohne Mitgefühl?

Das könnte eine Entwicklung sein.

Es könnte aber auch sein, dass durch die Verringerung von Leid und mithin freiere Entfaltungsmöglichkeiten die Persönlichkeit eines Menschen in den Mittelpunkt rückt und es so für die Entwicklung entsprechender Fähigkeiten mehr Raum gibt.

hmm???


Denn es lassen sich ja auch unter Kranken nicht nur mitfühlende und wertschätzende Persönlichkeiten ausmachen. Es gibt auch richtige Arschlochkranke. Wo ist bei denen der verletzliche wertvoll machende Anteil abgeblieben?

rofl Ja ich weiß!
Ich schiebe die mal intuitiv auf ein Ende einer gausschen Verteilungskurve und vermute damit dass egal was beim gemeinen MSler passiert ist, damit diese MS-Kaskade losbricht, dass dieses Geschehen durch verschiedene Stolpersteine des Lebens ausgelöst werden kann. Aer das ist nur eine unwichtige und individuelle Meinung von mir.


Ich will aber überhaupt nicht in Abrede stellen, dass es bei Erkrankungen auch positive „Nebenwirkungen“ gibt, die ohne diese Erkrankung möglicherweise nicht zustande gekommen/eingetreten wären. JedeR kann für sich beurteilen, ob - und wenn ja, was das ist - und ob diese positiven Aspekte die Einschränkungen auf der anderen Seite „wert“ sind.

Nunja, zuerst den Hyperkosmos erleben und dann in Zeitlupe beobachten müssen und dürfen, eröffnet schon spannende Sichtweisen, die sich niemals in einer geraden Biographie gezeigt hätten.


Da die Dinge ohnehin sind wie sie eben sind, gilt es, sie erstmal zu akzeptieren und je nach Veranlagung zu bearbeiten, ignorieren oder umzuwandeln.

Das ist in der Tat oft ein Tanz auf Messers Schneide.

ja

Liebe Grüße

ebenfalls

--
Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...

Genetik/Epigenetik / Geschichte3

fRAUb, Dienstag, 25.08.2020, 05:26 (vor 1311 Tagen) @ agno

Okay, ich glaube zu verstehen, dass Du die Befürchtung hast, mit der „Vernichtung“ krankmachender Anteile auch die Person/Persönlichkeit zu verlieren. Ergo: wer Behinderungen beseitigen möchte, will gleichsam, Menschen mit Handicap beseitigen.

Ganz nah dran aber nicht getroffen!
Es geht um die hypothetische Idee dass eine MS grundsätzlich im optimierten Menschen nicht mehr möglich wäre.


Irgendwann gibt es dann nur noch stromlinienförmige, durchoptimierte Menschen, die nicht mehr in der Lage sind Verletzlichkeit zu verspüren. Empathiefreie, roboterhafte Wesen ohne Schwächen und ohne Mitgefühl?

Soweit die agno- Theorie, die die MS in gewisser Weise 'heilig ' macht, was sie definitiv nicht ist!

Ich persönlich hätte gerne noch ein wenig 'mehr Leben ', wäre gerne, was unser Kind betrifft nicht bei anderen so weit vom Schirm und hätte gerne mehr Gestaltungsmöglichkeiten.

Offensichtlich gestaltet sich Dein Leben ja so, wie Du es Dir immer vorgestellt hast?!

Meins gerade nicht, denn ich bin immer noch in vielen Dingen abhängig von anderen.

Wie machst Du das, mit der Entscheidungsfreiheit mit MS und Rolli?

Bitte nicht falsch verstehen, aber ich persönlich, hätte gegen ein bisschen weniger MS nichts einzuwenden!

Ist es nicht eher so, dass Du dich mit der Ecke, in die dich die MS gedrängt hat, arrangiert hast? (Was ja nicht zwingend falsch sein muss, nur haben wir hier in unserem Land Religions' Freiheit (!)' und jeder darf glauben was er oder sie will.

Ich hätte es gerne ein bisschen anders. Und wenn der Weg dahin über die Epigenetik führt, soll's mir Recht sein, dann kann ich immerhin ein bisschen selbst gestalten und entscheiden.

LG

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Genetik/Epigenetik / Geschichte3

agno @, Mittwoch, 26.08.2020, 07:43 (vor 1310 Tagen) @ fRAUb

Irgendwann gibt es dann nur noch stromlinienförmige, durchoptimierte Menschen, die nicht mehr in der Lage sind Verletzlichkeit zu verspüren. Empathiefreie, roboterhafte Wesen ohne Schwächen und ohne Mitgefühl?

Das war nicht meine Beschreibung. Das war etwas überspitzt, das was dem am nächsten kommt, was ich meine. Trotzdem bin ich noch immer etwas unglücklich über diese Formulierung.


Soweit die agno- Theorie, die die MS in gewisser Weise 'heilig ' macht, was sie definitiv nicht ist!

Nein! Ich glaube nicht dass die MS heilig macht rofl ! Aber die Möglichkeit zur MS und einige wertvolle Anteile eines Menschen, könnten die zwei Seiten der selben Medallie sein.


Ich persönlich hätte gerne noch...

rofl Ja, sollte demnächst das Wunschkonzert des Lebens ausgerufen werden, dann hätte ich auch noch einen Wunschzettel.

einen guten Morgen wünscht agno :coffee:

P.S.: Ich vermute dass das Missverständnis auf einer unterschiedlichen Weltanschauung der Lebensprinzipien beruht. Ich glaube dass das Verständnis von richtig und falsch, von gesund und ungesund viel weniger klar ist, als man sich das in kindlicher Einfachheit so vorstellt.

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Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...

Genetik/Epigenetik / Geschichte3

fRAUb, Mittwoch, 26.08.2020, 10:20 (vor 1310 Tagen) @ agno

Ja.
Vielleicht bin/ war ich schon immer mehr eine 'Getriebene.
Vielleicht ist der Weg vom treiben zum übertreiben auch weniger weit.

Vielleicht ist auch vieles, wie es ist - und manches einfach egal. Manchmal.

Danke für Deine Sichtweise.

LG

Genetik/Epigenetik / Geschichte3

Mimmi, Sonntag, 23.08.2020, 19:29 (vor 1313 Tagen) @ agno

" In meinem Weltbild gibt es nicht den, zu vernichtenden krankmachenden Anteil, eines Menschen.
Ich glaube dass manches verletzlich macht. Ich glaube dass es oft so ist, dass das was verletzlich macht der wertvolle Anteil eines Menschen ist. Und manchmal schert sich das Leben nicht um "wertvoll", da muss Mensch leider ein anderes Programm fahren. Dieser Tanz auf Messers Schneide ist unsere Lebensaufgabe.
Ich sehe da keinen Raum für Sicherheit bzw Impfung. Wo soll das geschehen?"

Was genau schwebt Dir vor?
Back to the roots?
Profitierst nicht auch Du vom medizinischen Fortschritt?
Oder ist Dein Motto: Krankheit als Lebensaufgabe (unter Umständen mit sekundärem Krankheitsgewinn)?

Sicher erhöhen Krankheiten die Verletzlichkeit eines Menschen. Diese Tatsache sehe ich nicht als etwas besonders Wertvolles an.
Eine hohe Vulnerabilität macht einfach nur noch anfälliger für Krankheiten.
Ich glaube auch nicht, dass MS oder andere chronische Erkrankungen einen Charakter zum Vorschein bringen, der automatisch das Prädikat
"besonders wertvoll" verdient.

Meiner Erfahrung nach leiden etliche MSler eher an einer Verbitterungsstörung; was ziemlich verständlich ist.
Was ist auch schon toll daran, wenn man für die einfachsten Dinge Hilfe benötigt?

Eine Zukunft ohne MS (oder auch andere Krankheiten) würde ich den nachfolgenden Generationen auf jeden Fall wünschen!
Die Pränataldiagnostik steht dabei allerdings auf einem ganz anderen Blatt - vielleicht hast Du ja auch hiervon "gesprochen"?

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Genetik/Epigenetik / Geschichte3

agno @, Sonntag, 23.08.2020, 22:50 (vor 1313 Tagen) @ Mimmi

" In meinem Weltbild gibt es nicht den, zu vernichtenden krankmachenden Anteil, eines Menschen.
Ich glaube dass manches verletzlich macht. Ich glaube dass es oft so ist, dass das was verletzlich macht der wertvolle Anteil eines Menschen ist.
Sicher erhöhen Krankheiten die Verletzlichkeit eines Menschen. Diese Tatsache sehe ich nicht als etwas besonders Wertvolles an.

Du hast meinen Satz nicht verstanden bzw seinen Sinn gedreht.

Und manchmal schert sich das Leben nicht um "wertvoll", da muss Mensch leider ein anderes Programm fahren. Dieser Tanz auf Messers Schneide ist unsere Lebensaufgabe.

Ich sehe da keinen Raum für Sicherheit bzw Impfung. Wo soll das geschehen?"

Was genau schwebt Dir vor?

Bescheidene Neurologen und ehrliches abwägen vom Nutzen und Risiko.
Wer dann noch mag, da ist das OK! Viele haben diese bescheidenen Neurologen schon heute. Aber die große Masse der Veröffentlichungen ist zu einseitig.

Back to the roots?

hmmm... Es gab schon zu Beginn seltsame Geschichten. Das Gefühl alleine zu sein, spornt einen an und bringt dem anderen Verzweiflung. Ich bin gegen diese mediale Ausschlachtung der Enden einer gausschen Verteilung von übelsten Fällen.

Profitierst nicht auch Du vom medizinischen Fortschritt?

Beim Handwerk von sögen, schrauben, nageln und nähen bin ich dabei. Bei Impfungen auch, aber sonst ist es bisher dünn.

Oder ist Dein Motto: Krankheit als Lebensaufgabe (unter Umständen mit sekundärem Krankheitsgewinn)?

:no: Was machst Du jetzt für ein billiges Faß auf?

Eine Zukunft ohne MS (oder auch andere Krankheiten) würde ich den nachfolgenden Generationen auf jeden Fall wünschen!
Die Pränataldiagnostik steht dabei allerdings auf einem ganz anderen Blatt - vielleicht hast Du ja auch hiervon "gesprochen"?

Aha, jetzt kommen wir der Sache näher.
Ob prenatal die Geburt wegen gewisser genetischer Codes verhindert wird oder ob jene genetischen Codes postnatal verändert werden?
Wo ist da der Unterschied?
agno

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Genetik/Epigenetik

agno @, Mittwoch, 26.08.2020, 09:35 (vor 1310 Tagen) @ IceUrmel

Inzwischen laufen mehrere Filme in meinem Kopf, wenn das Genetikthema auftaucht.

Geschichte 1: Ich war vor langer Zeit mal zur "Kur", da war ein Patient im Rollstuhl und auch in der geistigen Leisungsfähigkeit hatte ihm die MS so einiges weggefräst. Immer wenn jemand bei ihm vorbei gegangen ist, sagte er jedes mal in seiner abgehackt-verwaschenen Sprache: Ist MS, sind die Gene und er lachte laut dabei!
Ich glaube dass er damit ausdrücken wollte, dass er nichts dafür kann, nichts falsch gemacht hat und dass er auch nichts verpasst bezüglich einer Therapie weil das halt die MS ist.
Für ihn war es die absolute Befreiung von jediglicher Schuld, in der Vergangenheit und in der Zukunft.

Deine Interpretation der Hintergründe dieses Ausspruchs mag exakt so zutreffen – oder auch nicht. Wir wissen es nicht, aber ehrlich gesagt hoffe ich, dass es so war, denn wenn es ihm psychisch Erleichterung brachte, wäre das doch gut.

;-) Ich wollte auch darauf hinweisen, dass der Umgang von uns Betroffenen mit MS genausoviel mit psychischer Entlastung zu tun haben könnte, wie mit Wissenschaft.
Wobei ich manchmal vermute dass die Wissenschaftler ihre "Entlastung" nicht vernachlässigen. :-D

Geschichte 2: Es sind mir früher in diversen "Kuren" öfter Frauen begegnet, die aufgrund des vermeintlich genetischen Schicksals, auf Kinder verzichtet haben.
Nicht weil Sie keine Kinder wollten! Im Gegenteil! Sie alle hätten sich von ganzem Herzen Kinder gewünscht, wollten diesen aber nicht aus egoistischen Gründen eine Zukunft in Leid und Sichtum aufbürden.


Ich selbst gehöre zu den Frauen, die aufgrund der genetischen Vorbelastung keine eigenen Kinder wollte. Bei mir ist diese Erkenntnis schon in sehr frühen Kindertagen gereift, als ich eigentlich noch gar nichts über Genetik wusste.

Sicher war der Umstand, dass ich in einem MS-Haushalt mit Eltern aufgewachsen bin, die dieses Thema als Tabu einordneten und entsprechend behandelten (darüber durfte nicht gesprochen werden– weder innerhalb noch außerhalb der Familie) prägend.

Aber auch die sonstigen Familienstrukturen sind aus heutiger Sicht als dysfunktional einzuordnen und hatten sicherlich einen mindestens genauso großen Anteil an meiner Entscheidung.

Das würde ich jetzt als "Epigenetik" der sozialen Prägung verorten.
... (Danke für deine Offenheit)

Geschichte3: Dieses vermaledeite DMSG-Thema, dass der Verein für eine Zukunft ohne MS arbeitet. Also mich betrifft das nicht mehr. Das impliziert doch, dass irgendwann in mehr oder weniger ferner Zukunft, der Teil der Genetik aus den Genen unserer Nachfahren entfernt werden soll, der eine MS ermöglicht? Mir graust vor diesem Gedanken.


Was würde Dir fehlen, wenn es morgen eine Impfung gäbe, die Gesunde vor einer Erkrankung an MS schützen würde?

Sprich: Würde es Dir bei einer Impfung auch grausen, weil Du MS als etwas Wertvolles ansiehst, oder geht es eher um den Eingriff in die Genetik mit potenziell unabsehbaren weiteren Folgen?

Zweites! Danke für die Frage.

Was bleibt dann noch, wenn die Therapie dazu erst in einigen Jahrzehnten erwartet wird?
Eventuell sich bewusst sein, dass man als Mutter, Vater, Opa oder Oma... als Bezugsperson eines Kindes, die unbewussten Ängste, Phobien und Panik übertragen kann.
und nun? Lügen funktioniert nicht, ausleben in Gegenwart der Kinder erscheint mir auch suboptimal... ????


Sich Vorgänge/Handlungen, bewusst machen - eigenständig und/oder mithilfe von Therapeuten. Offen sein und versuchen dazuzulernen.

Offen sein und versuchen dazuzulernen. :ok:

Ich weiß nicht, irgendwie habe ich das Gefühl dass dieses Thema zum Totalverlust an Nützlichkeit tendiert. Bitte verzeih mir!


Totalverlust an Nützlichkeit finde ich in dem Zusammenhang schwierig – magst Du mir vielleicht erklären, was Du genau damit meinst?

Dass man eventuell bis zum St Nimmerleinstag darüber reden könnte aber nichts fassbar-nützliches zu erwarten ist.

Bezüglich sexuellem Missbrauch und Krieg habe ich kein Plan, bin Ahnungslos und froh darüber. Meine Eltern haben mit einem inzwischen stolzen Alter da nichts negatives bewusst mitbekommen. Papa erzählt manchmal dass für ihn als Kind das alles ein lustiges Abenteuer gewesen sei.


Dass nicht über Umstände gesprochen wird oder diese verharmlost werden bedeutet nicht unbedingt, dass sie nicht da waren. Es kann Teil einer Bewältigungsstrategie sein die üblen Anteile zu verdrängen. Und manchmal ist es auch besser, nicht daran zu rühren.

Wir redeten daheim immer über alles.

liebe Grüße agno

--
Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...

Genetik/Epigenetik

Jakobine, Montag, 24.08.2020, 13:45 (vor 1312 Tagen) @ IceUrmel

Danke, IceUrmel,
ich habe mir beide Filme in Ruhe angeschaut und ich bin erfreut über soviel Interessantes aus der Wissenschaft.
Zum 1. Film. Was meine Familiengeschichte betrifft (Krieg, Vertreibung, Flucht, mehrfache Vergewaltigung meiner Mutter auf der Flucht aus dem Osten) kann ich nur sagen, dass meine Familie offen - so weit es ging - mit diesen Problemen umgegangen ist. Das hat mir geholfen, zu verstehen, dass das unsere Familie und mich noch später sehr belastet hat. Deshalb wollte ich auch keine Kinder haben. Ich wollte diese Traurigkeit, diese Heimatlosigkeit und auch die Angst nicht weiter tragen. Das habe ich schon als junge Frau entschieden. Jetzt wo ich älter bin, hätte ich es mir doch zugetraut, aber es ist so wie es ist und es ist gut so.

Zum 2. Film. Die Forschung über die Proteine und die Suche nach einer individuellen Medizin insbesondere in der Onkologie ist spannend wie ein Krimi. Wirkstoffe, die einen spezifischen Turmor bekämpfen, davon hat man schon behört.
Die Forschungsergebnisse lassen hoffen evtl. auch mal was im Kontext der MS zu finden. Am Ende hat natürlich der Medizinethiker recht, was die Forschung kann, bedeutet nicht immer, dass das im Sinne der Menschen und ihrer Gesundheit ist. G. Jakobine

Genetik/Epigenetik

IceUrmel @, Montag, 24.08.2020, 15:20 (vor 1312 Tagen) @ Jakobine

Hallo Jakobine,

vielen Dank für Dein Feedback zu den Beiträgen und für Deine Offenheit, hier die privaten Erfahrungen Deiner Familie miteinzubeziehen!

Liebe Grüße

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