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Thema MS: Früherkennung (Allgemeines)

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Sonntag, 09.01.2022, 10:54 (vor 809 Tagen)

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Magnetresonanz­spektroskopie mit 7 Tesla erkennt Multiple Sklerose früher

Wien – Patienten mit Multipler Sklerose haben auch in Regionen des Gehirns, die in der normalen Bildgebung unauffällig erscheinen, „metabolische“ Störungen, die eine Studie in Radiology (2022; DOI: 10.1148/radiol.210614) mit der Magnetresonanzspektroskopie sichtbar macht. Voraussetzung für die Untersuchung sind leistungsstarke Kernspintomografen mit einer magnetischen Flussdichte von 7 Tesla, die erst an wenigen Zentren zur Verfügung stehen.

Mediziner nutzen Magnetresonanztomografen bisher nur zur Bildgebung, um krankhaft veränderte Struk­turen im Körper zu erkennen und zu beurteilen. Mit denselben Geräten können jedoch auch Stoff­wechsel­prozesse im Gewebe sichtbar gemacht werden.

Mit der Magnetresonanzspektroskopie lässt sich erkennen, ob die Konzentration bestimmter Metabolite erhöht oder vermindert ist. Doch die Messgebiete waren bisher relativ groß. Die „Voxel“ hatten eine Kantenlänge im Zentimeterbereich, was keine detaillierte Untersuchung beispielsweise der Läsionen in der weißen Hirnsubstanz von Patienten mit Multipler Sklerose ermöglicht. Bei modernen Geräten mit einer Flussdichte von 7 Tesla, über die mittlerweile einige Universitäten verfügen, ändert sich die Situa­tion.[/i]

der ganze Artikel im Ärzteblatt

Ob "Wir" das wollen ?
Also "ich" bin skeptisch ob "ich" das will.

Hätte ich z.B. 30 Jahre früher von meiner MS erfahren, dann wär das noch vor dem Internet gewesen. Dann hätte ich mich voll dem Wissen der Ärzte ausliefern müssen, auf Gedeih und Verderb.
Vernetzung von Erkrankten war da noch gering, ebenso der extrauniversitäre Erfahrungsaustausch.

Früherkennung heute wird wohl zu noch früherem "Hit hard and early" führen :crying:
Wird es jetzt ein flächendeckendes Screening geben um potentielle Neukunden zu gewinnen?
Laut den Erwartungen der Marktforscher von Evaluate Pharma dürfte der Gesamtumsatz aus der Vermarktung von MS-Mitteln bis 2026 pro Jahr durchschnittlich nur um 1,4% auf 25 Mrd. $ wachsen.
Mehr zu Preisen und Kosten

Mich schaudert's

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Thema MS: Früherkennung

GG, Dienstag, 11.01.2022, 10:17 (vor 807 Tagen) @ naseweis

je später man es erkennt, desto besser geht es dem Betroffenen.

Zu meiner Zeit gab es noch kein MRT und kein Internet, und das war gut so. Sonst wäre ich nicht verheiratet und hätte auch
keine Kinder.

Es ist gut so, wenn man nicht alles weiß.

Herum docktern kann man später auch noch. Möchte die ungewisse Jahren nicht vermissen.

G

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Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst,sondern die Erkenntnis, dass es etwas gibt,das wichtiger als die Angst ist

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Thema MS: Früherkennung

agno @, Dienstag, 11.01.2022, 10:48 (vor 807 Tagen) @ GG

thumb up

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Thema MS: Früherkennung

tournesol @, Dienstag, 11.01.2022, 14:23 (vor 807 Tagen) @ GG

Man kann da, wie bei vielen Themen, unterschiedlicher Ansicht sein.

Vor kurzem habe ich mich mit meiner Tochter (23), aus einem anderen Anlass, darüber unterhalten. Sie sagte, dass sie es auf jeden Fall wissen wolle, um die Verdachtsstellen beobachten zu können. Sie fragte auch, warum es keine Vorsorge-MRTs für alle gäbe.
Vielleicht gehen junge Leute da anders ran als ältere MSler, bei denen es sowieso keine Therapiemöglichkeiten gegeben hätte, im nachhinein. Es kommt ja auch nicht nur auf das Wissen an, sondern wie man damit umgeht.

Thema MS: Früherkennung @WW

fRAUb, Dienstag, 11.01.2022, 14:30 (vor 807 Tagen) @ tournesol

Ömpf!

Ich bin ja Berufspendlerin (zwischen Staubsauger und Spulmaschine) und eine Antwort würde für 'zwischendrin' zu ausführlich ausfallen, deswegen lass ich WW das machen.

*bequem mal weg bin...

Thema MS: Früherkennung @WW

W.W. @, Dienstag, 11.01.2022, 15:15 (vor 807 Tagen) @ fRAUb

Ich bin ja Berufspendlerin (zwischen Staubsauger und Spulmaschine) und eine Antwort würde für 'zwischendrin' zu ausführlich ausfallen, deswegen lass ich WW das machen.

Das ist sehr nett!:-) Aber auch ich bin um eine schnelle Antwort verlegen. Zunächst dachte ich: Wenn wir nicht wissen, wie es zur MS kommt, und wir auch keine Medikamente haben, die - meiner Ansicht nach - besser wirken als Plazebo, dafür aber wesentlich mehr Nebenwirkungen machen, dann bringt es nichts, die Diagnose einer MS so früh wie möglich zu stellen. Es führt nur zu überflüssigem Leid!

Aber ich weiß natürlich, dass es andere Ansichten gibt, die z.B. so lauten: Je früher wir wissen, dass uns eine MS drohen könnte, desto besser, denn dann können wir etwas gegen sie tun! Ich glaube, das stimmt nicht! Denn wie kann man etwas gegen etwas tun, dessen Ursache man nicht kennt?

Ich glaube auch nicht an die Erklärung, die in allen Lehrbüchern steht, dass die MS nämlich eine Autoimmunerkrankung wäre, wobei fehlgeleitete Lymphozyten das körpereigene Myelin angreifen. Ich halte diese Annahme sogar für widerlegt... und dennoch: Wenn ich wüsste, ein MRT hätte gezeigt, ich hätte die Anlage dazu, MS zu bekommen...? Was würde ich tun?

Ich persönlich bin überzeugt, dass eine MS nur ausbricht, wenn die Abwehrkräfte danieder liegen, d.h., ich würde alles tun, ich würde Kummer und Sorgen meiden wie die Pest. Aber hier kommt der 2. Einwand (ganz abgesehen davon, dass mir kaum jemand glaubt, dass ich Recht habe): Es gibt kein Mittel, um sich als junger Mensch Kummer und Sorgen zu ersparen!!! Liebeskummer, Scheitern während des Studiums, trostloser Arbeitsplatz...

Für mich stellt sich folgende Frage - und deshalb sind ja viele junge MS-Patienten zu mir gekommen, nachdem sie ihren ersten Schub erlitten hatten: Kann man etwas tun, um den 2. oder 3. Schub zu vermeiden!?

Ich glaube, das kann man! Und dieser Weg hat nichts mit nebenwirkungsreichen Medikamenten zu tun, die das Immunsystem unterdrücken!

W.W.

Thema MS: Früh- und Spätverkennung

Boggy, Dienstag, 11.01.2022, 15:56 (vor 807 Tagen) @ W.W.

So ein gequirlter Quark!

Boggy


P.S.
Ich übermehe mal einen nun von mir modifizierten Gesundheitshinweis aus der Wikipedia:

"Wichtiger Hinweis für Artikel aus dem Bereich Gesundheit

Verwenden Sie Informationen aus dem Forum nicht als Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen und treffen Sie keine Selbstdiagnosen. Die Artikel des Forums dienen der allgemeinen Konversation über ein Gesundheitsthema, nicht der Beratung im Falle individueller Anliegen.

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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.

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Thema MS: Früh- und Spätverkennung

agno @, Dienstag, 11.01.2022, 16:12 (vor 807 Tagen) @ Boggy

So ein gequirlter Quark!

Boggy

Lieber Boggy, auch wenn ich glaube dass Wolfgang an leichter Selbstüberschätzung leidet
:no:
Ich bin der Meinung, dass er mit seinen "Beratungen" gutes getan hat!

Ein Streit ob er nur unnötig provozierte Schübe, bei jungen wilden Menschen zu verhindern versuchte. Ob er "nur" für einen lebensfrohen Optimismus plädiert hat, oder ob da wirklich verhinderte Schübe waren? Das wäre kleinlich!
agno

--
Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...

Thema MS: Früh- und Spätverkennung

W.W. @, Mittwoch, 12.01.2022, 08:52 (vor 806 Tagen) @ Boggy

So ein gequirlter Quark!

Man mag das so sehen - obwohl man es besser ausdrücken könnte. Was mir fehlt, sind verlässliche Daten, wo Menschen mit MS, die sich mit BT haben behandeln lassen, im Schnitt besser abgeschnitten haben als Menschen, die auf BT verzichtet haben.

Gibt es diese Zahlen, dann sollten wir(?!) sie diskutieren, denn sie sind sicherlich nicht ganz einfach zu interpretieren. Ich meine jedoch, der Vorteil einer BT müsste über alle Kritik erhaben sein.

W.W.

Thema MS: Früh- und Spätverkennung

Boggy, Mittwoch, 12.01.2022, 10:12 (vor 806 Tagen) @ Boggy

So ein gequirlter Quark!

Es tut mir leid, daß ich hier pauschal und emotional reagiert habe.

Ich hatte gestern einen sehr schweren Tag.

Gruß
Boggy

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.

Thema MS: Früh- und Spätverkennung

W.W. @, Mittwoch, 12.01.2022, 10:30 (vor 806 Tagen) @ Boggy

So ein gequirlter Quark!


Es tut mir leid, daß ich hier pauschal und emotional reagiert habe.

Ich hatte gestern einen sehr schweren Tag.

Irgendwie habe ich das Ihrer Äußerung angemerkt!! Ich weiß selbst nicht, wie die Sache steht. Die einen sagen, es sei ziemlich sicher, dass die Basistherapie (BT) bei der MS helfe, die anderen meinen, es sei ziemlich sicher, dass sie nichts nutze und weil die Nebenwirkungen erheblich sein könnten, wäre von ihrem Einsatz abzuraten.

Ich bin überzeugt, das sei eine ziemlich gute Lage, in einem MS-Forum jetzt nach Jahren (bzw. sogar Jahrzehnten) zu diskutieren, was Sache ist. Eigentlich müsste allmählich eine endgültige Stellungnahme naheliegen.:confused:

Da es aber darauf hinauslaufen könnte, dass die BT bei manchen hilft, bei anderen wiederum nicht (was zu befürchten ist!), dann meine ich: Wo sollte ein besserer Ort ein gutes 'Gespäch' darüber zu führen als in einem MS-Forum. Oder diskutieren Pharma-Konzerne so wenig darüber, weil sie medial ungeschickt sind?! Früher galt einmal: Je länger ein Medikament eingesetzt wird, desto besser kann man beurteilen, wie es wirkt!

Auf welche Studie beziehen Sie sich mit Ihrer Meinung!?

Gruß,
W.W.

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Thema MS: Nutzen der BTs

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Mittwoch, 12.01.2022, 11:22 (vor 806 Tagen) @ W.W.

Auf welche Studie beziehen Sie sich mit Ihrer Meinung!?

Jutta Scheiderbauer und Christiane Jung haben im September 2015 auf den Seiten der MS-Stiftung Trier Daten des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts e.V. (DAPI) genauer angeschaut.
https://www.ms-stiftung-trier.de/wie-viele-ms-betroffene-brechen-ihre-basistherapie-wie...

Wenn man jetzt vermuten könnte, dass Patienten ihre Therapien wg. Unwirksamkeit abbrechen und nicht etwa weil sie grad keinen Bock auf Medikamente haben, dann kämen wir schon ziemlich nahe ran.

Über die Gesamtdauer von 24 Monaten blieben 32,3% der Patient*innen en bei ihrem Medikament, 67,7% brachen die Therapie vorher ab. ... Nur 4,7% der MS-Patient*innen begannen nach einer längeren Medikamentenpause erneut mit einer Medikation.

Es ist uns ein Rätsel, wie die recht bescheidenen Daten zur Wirksamkeit der Interferone und Glatirameracetat MS-Spezialisten dazu bringen konnten, mit aller Macht ihre Patient*innen zu einer Früh- und Dauertherapie zu drängen.

In Zulassungsstudien mit kurzer Laufzeit von etwa 2 Jahren wurde bei einer Minderheit von ca. 15% der Patient*innen aufgrund des Medikamentes Schubfreiheit gezeigt, während ein größerer Anteil der Untersuchten in der Placebogruppe auch ohne Immuntherapie schubfrei blieb (ca. 30%), und ca. 50% trotz Immuntherapie weiterhin Schübe erlitten.

Noch geringer, ca. 10%, war der Anteil derjenigen, die wegen des Präparates keine Behinderungsprogression erlebten, aber 70% der Placebopatienten ging es auch ohne Immuntherapie genauso gut.[4]

Sprich, eine überwiegende Mehrheit profitierte klinisch noch nicht mal in den Kurzzeitstudien von der Therapie, und über längere Zeiträume ist der Nutzen der Immuntherapeutika nicht ausreichend belegt.

Die Studie (engl.) zum Nachlesen
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0133279

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Sisyphos hatte es auch nicht leicht

Thema MS: Nutzen der BTs

W.W. @, Mittwoch, 12.01.2022, 13:21 (vor 806 Tagen) @ naseweis

Auf welche Studie beziehen Sie sich mit Ihrer Meinung!?


Jutta Scheiderbauer und Christiane Jung haben im September 2015 auf den Seiten der MS-Stiftung Trier Daten des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts e.V. (DAPI) genauer angeschaut.
https://www.ms-stiftung-trier.de/wie-viele-ms-betroffene-brechen-ihre-basistherapie-wie...

Wenn man jetzt vermuten könnte, dass Patienten ihre Therapien wg. Unwirksamkeit abbrechen und nicht etwa weil sie grad keinen Bock auf Medikamente haben, dann kämen wir schon ziemlich nahe ran.

Über die Gesamtdauer von 24 Monaten blieben 32,3% der Patient*innen en bei ihrem Medikament, 67,7% brachen die Therapie vorher ab. ... Nur 4,7% der MS-Patient*innen begannen nach einer längeren Medikamentenpause erneut mit einer Medikation.

Es ist uns ein Rätsel, wie die recht bescheidenen Daten zur Wirksamkeit der Interferone und Glatirameracetat MS-Spezialisten dazu bringen konnten, mit aller Macht ihre Patient*innen zu einer Früh- und Dauertherapie zu drängen.

Lieber Uli,

ich danke dir für die Daten von der Stiftung Trier!:-) So sehe ich das auch, und auch mir ist es ein Rätsel, wie diese Daten Neurologen und die DMSG berechtigen, auf eine Basistherapie (BT) zu drängen.

Ein Einwand wird sein, dass es vielleicht sein könnte, dass die BT zwar nicht wirksamer sei als ein nebenwirkungsreiches Plazebo, aber dennoch niemand(?) ernsthaft in Frage stelle, dass es in Einzelfällen sinnvoll sei, sich mit BT behandeln zu lassen.

Das man selbst ein ganz besonderer Fall ist, darauf setzen wohl einige, und so geht das Leiden mit der BT immer weiter.:-( Ich fürchte, viele bleiben auch dabei, weil sie anscheinend weniger Schübe haben, wobei das Vertrackte ist, dass es zum ganz normalen Verlauf der MS gehört, dass sie im Laufe der Zeit auch ohne Medikamente immer weniger Schübe macht. Aber ich bin einmal gespannt, welche Rechtfertigung Boggy anführen wird, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass er grundlos an die BT glaubt.

Wolfgang

PS: Mein Rätselbuch ist wohl kaum gelesen worden. Jedenfalls hat mir niemand eine Kritik geschickt oder mich auf Rechtschreibefehler aufmerksam gemacht. Es wird den meisten gehen wie Brigitte: Sie hatten etwas Spannendes oder zumindest Unterhaltsames erwartet. Aber leider passt das nicht zu mir.:-(

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sind zufriedene MSler Traumtänzer oder Seiltänzer?

agno @, Mittwoch, 12.01.2022, 14:46 (vor 806 Tagen) @ W.W.

Bei mir ist etwas geheimnisvolles passiert.
Jahrzehntelang habe ich mit meinem netten Neurologen ein oder mehrmals im Jahr über die aktuellen Medis und über eine eventuelle Basistherapie geredet. Zu 3/4 aber MS-lebenspraktische Überlebensstrategien erarbeitet, beredet und reflektiert.
Der nette Kerl ging in Rente...
Und ich habe für mich entdeckt, dass mir das Thema wurscht ist. Vollkommen egal! Ich bin gelangweilt und genervt von dem Mist.
Ich will nicht meinen Laborbericht lesen, um zu erfahren ob es mir gut geht.
Ich will nicht verschiedene Werbebroschüren vergleichen, um einen Wechsel zur Konkurenz zu erwägen.
Manchmal frage ich mich:
Bin ich ein professioneller Seiltänzer oder ein amateurhafter Traumtänzer?
Am schlimmsten finde ich, es ist mir egal. Ich glaube dass mein Leben so in Ordnung ist. Sogar wenn ich Scheiße rufe!
*schäm*
agno

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Traumtänzer oder Seiltänzer?

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Mittwoch, 12.01.2022, 14:57 (vor 806 Tagen) @ agno

Manchmal frage ich mich:
Bin ich ein professioneller Seiltänzer oder ein amateurhafter Traumtänzer?

rofl Naturtalent ! rofl

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das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht

sind zufriedene MSler Traumtänzer oder Seiltänzer?

W.W. @, Mittwoch, 12.01.2022, 17:28 (vor 806 Tagen) @ agno

Jahrzehntelang habe ich mit meinem netten Neurologen ein oder mehrmals im Jahr über die aktuellen Medis und über eine eventuelle Basistherapie geredet. Zu 3/4 aber MS-lebenspraktische Überlebensstrategien erarbeitet, beredet und reflektiert.
Der nette Kerl ging in Rente...
Und ich habe für mich entdeckt, dass mir das Thema wurscht ist. Vollkommen egal! Ich bin gelangweilt und genervt von dem Mist.

Stimmt! Irgendwann einmal interessiert einen die BT nicht mehr. Warum nicht? Weil es auf der Hand liegt, dass sie nicht den Durchbruch geschafft hat. Zu Beginn wurde das noch vermutet, aber die Hoffnungsträume zerplatzten in der rauen Wirklichkeit.

Bin ich ein professioneller Seiltänzer oder ein amateurhafter Traumtänzer?

Die beiden Begriffe treffen es gut! Ich habe nach wie vor das Gefühl, die MS sei etwas ganz anderes als eine 'normale' Krankheit.

Wolfgang

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sind zufriedene MSler Traumtänzer oder Seiltänzer?

agno @, Mittwoch, 12.01.2022, 18:23 (vor 806 Tagen) @ W.W.

professioneller Seiltänzer oder ein amateurhafter Traumtänzer?


Die beiden Begriffe treffen es gut! Ich habe nach wie vor das Gefühl, die MS sei etwas ganz anderes als eine 'normale' Krankheit.

Wolfgang

Somit wäre in der Logik, mit einem Neurologen kein produktive Gespräch mehr zu erwarten.
Entweder der Neurologe kommt nicht zum Träumer durch oder er kann dem Profi in gelebter MS nicht das Wasser reichen. Versteht ihn nicht. :-(
P.S.: Der Nutzen klärender Gespräche wird überbewertet.

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sind zufriedene MSler Traumtänzer oder Seiltänzer?

W.W. @, Mittwoch, 12.01.2022, 23:58 (vor 806 Tagen) @ agno

Somit wäre in der Logik, mit einem Neurologen kein produktive Gespräch mehr zu erwarten.
Entweder der Neurologe kommt nicht zum Träumer durch oder er kann dem Profi in gelebter MS nicht das Wasser reichen. Versteht ihn nicht. :-(
P.S.: Der Nutzen klärender Gespräche wird überbewertet.

???

Wolfgang

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Traumwelten...

agno @, Donnerstag, 13.01.2022, 06:14 (vor 805 Tagen) @ W.W.

Entschuldigung!
Gestern sah ich eine Reportage über einen indigenen Fischer. Er berichtete über den Nutzen von Traumwelten und guten Geistern, in einer harten und unberechenbaren Welt. Vielleicht sortiere ich gerade meinen Zugang zu diesem Ort?
mfG agno

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sind zufriedene MSler Traumtänzer oder Seiltänzer?

tournesol @, Mittwoch, 12.01.2022, 22:44 (vor 806 Tagen) @ agno

Wieso solltest du dich auch für MS-Medikamente interessieren, wenn du mit deiner Situation ohne zufrieden bist und sie für dich sowieso nicht in Frage kommen?
Die teilweise heftigen Diskussionen über eine BT von Leuten, die sie rundweg ablehnen, haben mich immer erstaunt. Ich hatte den Eindruck, es ist eine Genugtuung für sie zu lesen, dass diese Medikamente statistisch sowieso keine Wirkung und nur heftige Nebenwirkungen haben, ihre Entscheidung dagegen also richtig war und die sich dafür entscheiden, nicht den richtigen Durchblick haben können und sich nur von Neurologen haben dazu überreden lassen.

Mich interessieren die Medikamente im Moment auch nicht. Ich habe mich vor der Entscheidung ob oder ob nicht und wenn ja, welches, damit befasst. Nach der Entscheidung schaue ich nicht mehr, was es sonst noch oder neues gibt, sondern mich interessiert nur noch, wie es mir damit geht. Wenn es mir gut geht, muss mich nicht weiter interessieren, welche geringe Wirkung das Medikament statistisch hat, wenn nicht, entscheide ich neu.
Also sind wir jetzt in einer vergleichbaren Situation.

Thema MS: Früh- und Spätverkennung

Boggy, Mittwoch, 12.01.2022, 14:05 (vor 806 Tagen) @ W.W.

Auf welche Studie beziehen Sie sich mit Ihrer Meinung!?

Ich hatte gar keine Meinung geäußert.

Ich finde, daß die Frage nach den unterschiedlichen Medikamenten bei MS eine recht komplexe ist, und daß es eine Fülle von Studien gibt, einschließlich kritischer Kommentierungen (was auch in diesem Forum schon verschiedentlich diskutiert wurde), die ich in ihrer Gesamtheit nicht überblicke,
die aber für jeden, der sich ernsthaft mit den Fragen beschäftigt, als Grundlage dienen sollten.

Ich selbst habe mich verschiedentlich mit einzelnen MS-Medikamenten beschäftigt, und für mich entschieden, daß da nichts ist, das für mich infrage kommt.

Meine kritischen Haare sträuben sich bei folgenden Sätzen von Ihnen:

1.
"Ich glaube auch nicht an die Erklärung, die in allen Lehrbüchern steht, dass die MS nämlich eine Autoimmunerkrankung wäre, wobei fehlgeleitete Lymphozyten das körpereigene Myelin angreifen. Ich halte diese Annahme sogar für widerlegt..."

Wo nehmen Sie das her?
Es gibt bei allen Ungewißheiten dennoch einen gesicherten Forschungs- und Erkenntnisstand bei MS.

2.
"Ich persönlich bin überzeugt, dass eine MS nur ausbricht, wenn die Abwehrkräfte danieder liegen, ..."

Woher nehmen Sie diese "Überzeugung"?
Allein schon die Betrachtung einzelner persönlicher Berichte über die MS-Entwicklung bei einzelnen Personen widerspricht dem.

Was ein "Daniederliegen des Immunsystem" denn konkret bedeuten sollte (was geschieht da, und wann?), sagen Sie nicht.

Ebenfalls nicht, was denn ein "Ausbruch" der MS sein sollte - z.B. in Anbetracht der Tatsache, daß wir einen Zeitpunkt des - ich wähle hier einen anderen Begriff - des Beginns der MS (der pathologischen Prozesse) nicht festlegen können.
Es gibt hier noch mehr Einwände, die ich jetzt auslasse.

3.
"d.h., ich würde alles tun, ich würde Kummer und Sorgen meiden wie die Pest."

Dieser Satz ist nicht nur für die normale Lebenspraxis völlig an der Lebenswirklichkeit vorbei; er unterstellt auch - Ihre Lieblingsbehauptung - Kummer und Sorgen als MS-Ursache. Sie legen nie dar, wieso diese allgemeinmenschlichen Lebensereignisse denn nicht bei allen Menschen zur MS führen.
Gern verweisen Sie dann auf "zusätzliche" Faktoren, wenn ich mich recht erinnere; was aber allgemeinmenschliche Lebensereignisse erst recht nicht zu MS-Ursachen erheben kann.

Auch dies wurde hier im Forum in unterschiedlichen Variationen sehr oft kritisch diskutiert.

4.
"Kann man etwas tun, um den 2. oder 3. Schub zu vermeiden!?
Ich glaube, das kann man! Und dieser Weg hat nichts mit nebenwirkungsreichen Medikamenten zu tun, die das Immunsystem unterdrücken!"

Das müßten Sie auch konkret erläutern. Ich befürchte, hier kommt dann ein ebenfalls nur vager Hinweis auf möglichst stressfreies Leben. Aber ich bin gespannt.

Nun, ich werde dieses Gespräch nicht weiter fortführen. Es ist eh eine Wiederholung von vielen früheren Beiträgen.
Ich wollte nur abschließend nochmal etwas konkreter Stellung beziehen.

Gruß
Boggy

--
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Thema MS: Früh- und Spätverkennung

W.W. @, Mittwoch, 12.01.2022, 15:52 (vor 806 Tagen) @ Boggy

Auf welche Studie beziehen Sie sich mit Ihrer Meinung!?


Ich hatte gar keine Meinung geäußert.

Ich finde, daß die Frage nach den unterschiedlichen Medikamenten bei MS eine recht komplexe ist, und daß es eine Fülle von Studien gibt, einschließlich kritischer Kommentierungen (was auch in diesem Forum schon verschiedentlich diskutiert wurde), die ich in ihrer Gesamtheit nicht überblicke,
die aber für jeden, der sich ernsthaft mit den Fragen beschäftigt, als Grundlage dienen sollten.

Ich selbst habe mich verschiedentlich mit einzelnen MS-Medikamenten beschäftigt, und für mich entschieden, daß da nichts ist, das für mich infrage kommt.

Entschuldigen Sie bitte, dass ich mich zunächst nur auf des 1. Punkt beziehe. Ich hatte tatsächlich angenommen, Sie stünden der DMSG und ihrer Pro-BT-Strategie positiv gegenüber, diesem Hard and early, bei dem es mir kalt den Rücken runterläuft.

Es wurde von Beginn an dargelegt, dass es schwierig ist, den Nutzen der BT für die MS zu beurteilen. Die Sachlage war immer verwirrend und wurde immer verwirrend dargestellt, was - meiner Ansicht nach - nicht an den Marketing-Strategien der Pharmaindustrie und der DMSG lag (die waren schlecht, aber sehr überzeugend - imho).

Wie dem auch sei: Jetzt könnte und sollte nach so langer Zeit eine abschließende Stellungnahme erfolgen - ohne Verweis darauf, dass man sich wieder von Adam und Eva an wieder durch das Dickicht der Studien durcharbeiten müsse.

Das sollte man nicht, weil sie (mehr oder weniger absichtlich) kryptisch sind! Es wäre jetzt an der Zeit, Klarheit zu schaffen: aufgrund dessen, was wir jetzt wissen. Ich habe jedoch den Eindruck, es wird unverdrossen weiter mit Meerschweinchen und Ratten an immer neuen Molekülmechanismen geforscht, und alles wird nicht klarer, sondern erweckt bei MS-Betroffenen den Eindruck, das sei alles so kompliziert, dass man den ganzen Kladderadatsch den Experten überlassen sollte.

Das als erste Antwort, nur das Weitere brauche ich Nachdenkzeit, fürchte aber, Ihre Aufnahmekapazität schon jetzt über Gebühr in Anspruch genommen zu haben.:-D :confused:

W.W.

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