Die Olmstedt County-Studie (Allgemeines)

W.W. @, Freitag, 04.03.2022, 08:33 (vor 755 Tagen)

2018 schrieb ich über die Olmstedt County-Studie:

Die Olmsted County-Studie
1991 wurden im Verwaltungsbezirk Olmsted in Minnesota 162 MS-Patienten erfasst. Alle bis auf einen einzigen Patienten konnten nach genau 10 Jahren nachuntersucht werden. Das überraschende Ergebnis war: Die meisten Patienten waren stabil geblieben oder zeigten nur eine minimale Progression. 83% der Patienten, die 1991 einen EDSS von 3 und weniger aufwiesen, waren auch 2001 noch ohne Unterstützung gehfähig. Für die gesamte Gruppe betrug die durchschnittliche Verschlechterung des EDSS nicht mehr und nicht weniger als 1.0 Punkte.

Die Autoren kamen zu dem Schluss: „Je länger die MS besteht und je geringer der Behinderungsgrad ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Betroffener stabil bleibt und sich seine Krankheit nicht weiter verschlechtert. Das trifft besonders auf Patienten mit gutartiger MS zu, die nach 10 Jahren oder länger einen EDSS von 2.0 oder weniger haben. Ihre Chance stabil zu bleiben, beträgt mehr als 90%.“


Im Laufe der Zeit scheint das Ergebnis dieser Studie verlorengegangen zu sein und kaum noch zitiert zu werden. Auch hat sich meines Wissens nach die DMSG nicht bemüht, aufgrund ihrer großen Datenmenge festzustellen, wie groß der Anteil der MS-Patienten ist, die nach 10-, 20- oder 30-jährigem Verlauf einer MS noch keinen Rollstuhl brauchen. Gibt es diese Daten für Deutschland nicht? Warum werden sie verheimlicht?

Auch machte sie keine Angaben darüber, ob die Feststellung zutreffend ist, dass sich eine MS, die sich nach 20 Jahren kaum noch verschlechtert, sich auch in der Folgezeit kaum noch verschlechtern wird. Warum nicht? Sind nicht vielleicht eine Unmenge von Daten bei der Sylvia-Lawry-Stiftung vorhanden, die einfach nicht ausgewertet werden. Weiß jemand etwas darüber?

W.W.

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