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Wo hört die Schlamperei auf und wo beginnt Diskriminierung? (Allgemeines)

agno @, Freitag, 17.06.2022, 03:58 (vor 673 Tagen)

Aktuell bin ich mit der Bahn relativ zufrieden. Vereinzelt registriere ich eine seltsame "Grundhaltung":
Dass die Rollstuhlfahrer den Ablauf im öPNV unnötig stören, wo die Behinderten doch ihren Fahrdienst haben.
Sagte mir mal ein Busfahrer, der im langen Gespräch kurz vergessen hatte, dass ich auch behindert bin. Es war ihm dann sehr peinlich, das ihm das so entglitten war.
Ich bin mir sicher dass es ähnliches auch in der Pflege gibt.
agno

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Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...

Wo hört die Schlamperei auf und wo beginnt Diskriminierung?

ulma, Freitag, 17.06.2022, 09:22 (vor 673 Tagen) @ agno

Hallo agno,
ich war 1 Woche auf einen Pflegedienst angewiesen, da ich alleine war und die linke Hand nicht benutzen konnte, es war demütigend, gehetztes und teilweise unfreundliches Personal, noch kann ich mich wehren, aber es macht mir Angst vor der Zukunft. Auf der anderen Seite, es ist erstaunlich, was man alles so aushält, sich schüttelt und dann weitermacht
ulma, die noch zäh ist und immer wieder irgendwie aufsteht

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Mudda !! Hol mich vonne Zeche, ich kann datt Schwatte nich mehr sehn

Wo hört die Schlamperei auf und wo beginnt Diskriminierung?

Boggy, Freitag, 17.06.2022, 10:10 (vor 673 Tagen) @ ulma

Hallo agno,
ich war 1 Woche auf einen Pflegedienst angewiesen, da ich alleine war und die linke Hand nicht benutzen konnte, es war demütigend, gehetztes und teilweise unfreundliches Personal, noch kann ich mich wehren, aber es macht mir Angst vor der Zukunft.

Auf der anderen Seite, es ist erstaunlich, was man alles so aushält, sich schüttelt und dann weitermacht
ulma, die noch zäh ist und immer wieder irgendwie aufsteht

Hallo ulma,
Du hast eine mutmachende Art zu leben und zu schreiben!
Diese Sätze habe ich heute morgen gebraucht!
Danke!
flowers

Gruß
Boggy

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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.

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Wo hört die Schlamperei auf und wo beginnt Diskriminierung?

agno @, Freitag, 17.06.2022, 12:13 (vor 673 Tagen) @ ulma

Hallo agno,
ich war 1 Woche auf einen Pflegedienst angewiesen, da ich alleine war und die linke Hand nicht benutzen konnte, es war demütigend, gehetztes und teilweise unfreundliches Personal, noch kann ich mich wehren, aber es macht mir Angst vor der Zukunft. Auf der anderen Seite, es ist erstaunlich, was man alles so aushält, sich schüttelt und dann weitermacht
ulma, die noch zäh ist und immer wieder irgendwie aufsteht

Danke du lächelnde Kämpferin für Gerechtigkeit & Lebensfreude!!!!
Ähnliches erleben wir auch. Ich halte es für sehr wichtig, das zu kommunizieren. Ich halte den Grat zwischen Schlamperei und Diskriminierung für wirklich sehr schmal. Dazu befürchte ich dass eine Schwelle zur Kriminalität gegenüber "wehrlosen Systembremsern" kleiner ist, als der Aufpreis zu z.B. Bioeier. Ungeschwurbelt: Ich glaube dass Menschenwürde die Mühe oder Geld kostet, wenn keine Gegenwehr oder andere Konsequenzen zu erwarten sind, nix wert ist.
lG agno

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Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...

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sparen, Schlamperei & Diskriminierung?

agno @, Samstag, 18.06.2022, 09:20 (vor 672 Tagen) @ ulma

Hallo agno,
ich war 1 Woche auf einen Pflegedienst angewiesen, da ich alleine war und die linke Hand nicht benutzen konnte, es war demütigend, gehetztes und teilweise unfreundliches Personal,

Wenn ich, im Gespräch mit mobilen Therapeuten, den Eindruck bekomme dass das so relativ oft vorkommt?
Werden die Mittel wieder knapper oder liegt das Problem am, teilweise überforderten, Personal?

lG agno

P.S.: Die Agnotheorie...
Sparen kann das Gefühl von mangelnder Wertschätzung beim Pflegepersonal transportieren, was zu Schlamperei führen kann, welche nicht selten zur Diskriminierung führt.

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Wo hört die Schlamperei auf ?

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Samstag, 18.06.2022, 13:07 (vor 672 Tagen) @ ulma


ich war 1 Woche auf einen Pflegedienst angewiesen, da ich alleine war und die linke Hand nicht benutzen konnte, es war demütigend, gehetztes und teilweise unfreundliches Personal, noch kann ich mich wehren, aber es macht mir Angst vor der Zukunft. Auf der anderen Seite, es ist erstaunlich, was man alles so aushält, sich schüttelt und dann weitermacht
ulma, die noch zäh ist und immer wieder irgendwie aufsteht

Das Problem:
Wenn nicht genügend Pflegepersonal verfügbar ist, muss der Dienstleister jeden nehmen.

man darf als Arbeitgeber dann leider keine so grosse Anforderungen stellen,

fachliche Fähigkeiten,
Menschenfreundlichkeit,
Empathie

werden zweitrangig.

--
das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht

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Wo hört die Schlamperei auf ?

UWE, Samstag, 18.06.2022, 13:44 (vor 672 Tagen) @ naseweis

Wenn man regelmäßig auf einen Pflegedienst angewiesen ist gewöhnt man sich mit der Zeit so an vieles...

Wenn das nur mal für eine kurze Zeit als Überbrückung laufen muss ist das alles nicht so wild.

LG
Uwe

--
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand.
Denn Jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.
– René Descartes

Wo hört die Schlamperei auf und wo beginnt Diskriminierung?

kerstin @, Freitag, 17.06.2022, 21:27 (vor 673 Tagen) @ agno

Aktuell bin ich mit der Bahn relativ zufrieden. Vereinzelt registriere ich eine seltsame "Grundhaltung":
Dass die Rollstuhlfahrer den Ablauf im öPNV unnötig stören, wo die Behinderten doch ihren Fahrdienst haben.
Sagte mir mal ein Busfahrer, der im langen Gespräch kurz vergessen hatte, dass ich auch behindert bin. Es war ihm dann sehr peinlich, das ihm das so entglitten war.
Ich bin mir sicher dass es ähnliches auch in der Pflege gibt.
agno

In einem meiner früheren Leben habe ich Fortbildungen für Busfahrer durchgeführt, Thema "Kundenfreundlichkeit", Oft herrschte die Grundstimmung, wie schön wäre das Busfahren ohne die störenden Fahrgäste.

rofl Kerstin

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