The serotonin theory of depression (Allgemeines)

MO @, Zürich, Mittwoch, 28.09.2022, 13:48 (vor 569 Tagen)

Lesestoff für W.W. vom 20. Juli 2022, das unterstützt ihre Theorie, oder?

The serotonin theory of depression: a systematic umbrella review of the evidence

Discussion: Our comprehensive review of the major strands of research on serotonin shows there is no convincing evidence that depression is associated with, or caused by, lower serotonin concentrations or activity.....
.....This review suggests that the huge research effort based on the serotonin hypothesis has not produced convincing evidence of a biochemical basis to depression. This is consistent with research on many other biological markers [21]. We suggest it is time to acknowledge that the serotonin theory of depression is not empirically substantiated.

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Ich liebe den Herbst, dank seinen kühleren Temperaturen erwacht mein Geist.

The serotonin theory of depression

Boggy, Mittwoch, 28.09.2022, 14:10 (vor 569 Tagen) @ MO

Lesestoff für W.W. vom 20. Juli 2022, das unterstützt ihre Theorie, oder?

The serotonin theory of depression: a systematic umbrella review of the evidence

s.a. =>
https://www.psychotherapeutenjournal.de/pdf

Thorsten Padberg:
"Placebos, Drogen, Medikamente –
Der schwierige Umgang mit Antidepressiva

(4/2018 Psychotherapeutenjournal, S. 324 ff)

"Mit im Studio bei Channel 4 sitzt an diesem Tag auch Joanna
Moncrieff. Sie ist Mitbegründerin des Critical Psychiatry Networks,
einem Zusammenschluss von Psychiaterinnen und Psychiatern, der sich für Patientenrechte einsetzt und die Validität psychiatrischer Kategorisierungen hinterfragt.

Der Moderator will von ihr wissen, ob Leaver denn einen Fehler mache, wenn sie
Antidepressiva einnehme? „Depression ist ein Zustand, der
kommt und geht, er fluktuiert“, antwortet Moncrieff, „des-
halb ist es schwer für eine Einzelperson zu sagen, was genau
geholfen hat und was nicht. Deshalb brauchen wir Placebo-
Kontrollstudien, so wie diejenigen, die in der [Cipriani-]Studie
untersucht wurden. Was diese neue Studie nicht berück-
sichtigt, sind die Kritiken, die ich und viele andere an diesen
Studien geäußert haben. [...] Die Evidenz legt nahe, dass der
Unterschied zwischen Placebo und Antidepressiva sehr klein
ist und wahrscheinlich klinisch vernachlässigbar“

Joanna Moncrieff: Das ist die Hauptautorin, der von Dir zitierten Studie:
"The serotonin theory of depression: a systematic umbrella review of the evidence;
Joanna Moncrieff, Ruth E. Cooper, Tom Stockmann, Simone Amendola, Michael P. Hengartner & Mark A. Horowitz"

Gruß
Boggy

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.

The serotonin theory of depression

W.W. @, Mittwoch, 28.09.2022, 15:49 (vor 569 Tagen) @ MO

Ich danke Ihnen (und auch Boggy) sehr für diesen Artikel, auch weil ich in den letzten Jahren immer wieder geschwankt habe, ob meine Einschätzung richtig ist - und weil hier im Forum viele überzeugt waren, ihnen hätten SSRI geholfen und sie müssten sie weiternehmen, weil sie erfolglos versucht hätten, sie abzusetzen.

Mit kam das discontinuation syndrome immer suspekt vor, weil es eine verblüffende Ähnlichkeit mit einer Sucht hat. Dazu kamen meine Bedenken hinsichtlich einer Wesensveränderung und einem möglichen Zusammenhang mit Suiziden und Amokläufen.

Ich merke mehr und mehr, wie schwierig es ist, etwas in Ruhe zu diskutieren, weil Andersdenkende zu heftigen Reaktionen neigen, und wohl nie bereit sind, zuzugeben, dass sie sich möglicherweise geirrt haben.

Ich danke Ihnen also ganz besonders für Ihre Rückmeldung:-), weil mir Widerspruch doch mehr wehtut, als ich normalerweise zugeben möchte.

W.W.

PS: Werden wir es lernen können, uns wieder ganz normal miteinander zu unterhalten?:confused:

Depression - erweitert

Boggy, Mittwoch, 28.09.2022, 16:17 (vor 569 Tagen) @ MO

Was meiner Ansicht nach nicht unter den Tisch fallen darf, sind die Unterschiede zwischen einserseits leichten und mittelschweren Depressionen, und andererseits schweren Depressionen in Form von Psychosen, die sogar mit Wahnvorstellungen einhergehen können, und Depressionen als Teil einer manisch-depressiven (bipolaren) Erkrankung.

Ich wollte das nur zur Sprache bringen, ohne daß ich mich da näher eingelesen habe.
Ich kann das daher auch inhaltlich nicht näher diskutieren. Erscheint mir aber wichtig.

Gruß
Boggy

--
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