
MS...viele spüren, dass sie von etwas Unsichtbarem geführt werden (Straßencafé)
Ich nehme den Gedanken von Wolfgang mal auf und frage in die nette Runde: Du auch?
lG agno
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Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...
Nach vorne führt mich ein fast unzerstörbarer Optimismus, dass man alles was geht tut. Dass dann entweder gut wird, falsch geplant war oder sowiso nicht zu retten ist. Das heißt, wenn man sich nach einem scheitern wieder aufrappelt, neu sortiert & den Kompass neu justiert.
Hinten sitzt mir ein kleiner Drecksack im Nacken und gibt mir immer wieder einen "Stolperer".
Insofern lebe ich eine Clownerie nach Charlie Chaplin.
lG agno
Mein Antrieb könnte sein:
a. Gewohnheit (Erziehung)
b. Ausweglosigkeit
c. Hoffnung
d. Glaube
e. Herdentrieb (weil Suizid verpönt ist)
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Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...
Mein Antrieb könnte sein:b. Ausweglosigkeit
Ausweglosigkeit als Antrieb??
ich hätte das eher für eine Bremse gehalten
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das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)
Sisyphos hatte es auch nicht leicht
Mein Antrieb könnte sein:
Auftrieb
https://www.allgaeu-viehscheid.de/almauftrieb.html
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das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)
Sisyphos hatte es auch nicht leicht
von etwas Sichtbarem geführt
sole, Dienstag, 18.04.2023, 13:33 (vor 44 Tagen) @ naseweis
@ Sole
Geführt & beschützt von der strafenden Hand des Hirten?
Ob das wohl Wolfgangs Intention war?
Gruß agno
Möglichkeit a.: Religion und Evolution Strafende Götter als Erfolgsgeheimnis der Menschheit
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/die-angst-vor-goettlicher-strafe-beguenstigt...
Möglichkeit b.: Strafende Macht oder unbestimmtes Etwas?
https://www.deutschlandfunkkultur.de/gottesbild-in-der-krise-strafende-macht-oder-unbes...
Möglichkeit c.: Die Kraft, die man spürt, aber nicht greifen kann
https://www.deutschlandfunkkultur.de/geheimnis-gottes-100.html
Mö
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Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...
von etwas Sichtbarem geführt
W.W. , Dienstag, 18.04.2023, 16:36 (vor 44 Tagen) @ agno
Natürlich fällt es mir leichter, Entscheidungen zu treffen, wenn ich wie in einem Quiz eine von vier Möglichkeit anklicken kann, aber umständlicher formuliert: Wenn ich nicht weiß, worauf es mit dem Menschen hinauslaufen soll, dann grübele ich und weiß nicht ein, noch aus.
Sollen die Menschen aussterben wie die Saurier? Oder sich zur KI weiterentwickeln? Zur Zeit weiß niemand, wie es um die Zukunft des Menschen bestellt sein wird. Oder weiß es Elon Musk?
Ich habe Angst vor dem Schritt, der jetzt bevorsteht! Weil nicht Gott oder ein Mensch die Zukunft bestimmt, sondern eine Maschine - also etwas, das mir so fremd ist, wie einer Biene die Rosenblüte.
Warum sind eigentlich alle so begeistert, wenn ihnen erklärt wird, dass eine Dampfmaschin eigentlich nichts anderes ist, als ein großen schwarzes Loch?
Die, die meinen, die Wirklichkeit (ich meine die wirkliche Wirklichkeit) müsse so sein, dass sie sich sie leicht erklären können, irren.
Wolfgang

Such DEINEN Weg in DEINEM Tempo
naseweis
, in meinem Paradies, Dienstag, 18.04.2023, 17:03 (vor 44 Tagen) @ W.W.
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Beppo Strassenkehrer erklärt Momo was wichtig ist
https://youtu.be/3aOO3oBZnAY
Das muß man sich immer wieder mal bewußt machen.
Matthäus 6,27
Wer von euch kann durch Sorgen sein Leben auch nur um einen Tag verlängern?
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das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)
Sisyphos hatte es auch nicht leicht
Such DEINEN Weg in DEINEM Tempo
W.W. , Dienstag, 18.04.2023, 18:27 (vor 44 Tagen) @ naseweis
Lieber Uli,
es ist wichtig, es so wie die Kinder zu sehen - und nicht so, wie es die 'Frau im Spiegel' nahelegt. Agno ist so schrecklich kompliziert, darum will er alles so schrecklich einfach machen.
Wolfgang
PS: In meinem Tempo habe ich das Gefühl, dass ich Gott immer näher komme. Er wird mir immer selbstverständlicher, und ich käme nie auf die Idee, ihn beweisen zu wollen.
MS...viele spüren, dass sie von etwas Unsichtbarem geführt werden
W.W. , Mittwoch, 19.04.2023, 10:34 (vor 43 Tagen) @ agno
Wenn ich darüber nachdenke, meine ich zu merken, dass der Katholizismus an sein Ende gekommen ist. Nicht, weil es erneuert werden müsste, sondern weil er mit dem Zölibat in eine Sackgasse gelaufen ist, aus der er sich nicht wieder befreien kann.
Auch die evangelische Kirche hat ihre Haken und Ösen, weil auch Martin Luther ein Mensch in seinem Widerspruch war. Auch die, die die Bibel schrieben, zusammenstellten oder deuteten, waren wohl Menschen, die von ihrem Zeitgeist gefangen waren.
Bilde ich mir ein, klüger zu sein? Nein, sicherlich nicht! Man kann ein bestimmtes Bild vom Stall in Bethlehem vor Augen haben (das bestimmt irrtümlich ist), die Unbeflecktheit von Maria bezweifeln, oder nicht daran glauben, dass Jesus über den See Genezareth gewandelt ist, und sich unsicher sein, ob Blut zu Wein und Wein zu Blut werden kann, man kann sich sogar trefflich darüber streiten, ob Jesus wirklich gelebt hat und ob er Gottes Sohn war.
Ich glaube, das alles stellt mein Christentum nicht in Frage: Ich darf es sehen, wie es mir erscheint. Ungeheuerlich erschiene es mir, wenn er nicht am Kreuz gestorben wäre, aber auch daran könnte ich mich gewöhnen...
Aber worauf will ich hinaus? Ich halte Jesus für einen großartigen Menschen und das Neue Testament für ein großartiges Buch, und ich glaube, ich könnte auch Christ sein, wenn ich nicht so schlau wie die Bibelforscher wäre und auf alles eine Antwort wüsste!
Ich meine, die Unterschiede, die es zweifellos zwischen Katholiken und Evangelen gibt, reichen nicht aus, so eine großartige Religion zu spalten.
Es ist etwas anderes, das uns führt als die Evangelien, Paulus, Augustinus, Thomas von Aquin, Schleiermacher und Barth, etwas, das in unserer Seele und unsichtbar ist.
Wohlgemerkt: Ich spreche nur von meinem Glauben, den ich von Kindheit an. Und in meinem Glauben, kann ich mich nicht zwischen Bach und Beethoven entscheiden. Es ist auch nicht notwendig.
Wolfgang
MS...viele spüren, dass sie von etwas Unsichtbarem geführt werden
W.W. , Mittwoch, 19.04.2023, 13:44 (vor 43 Tagen) @ W.W.
Wohlgemerkt: Ich spreche nur von meinem Glauben, den ich von Kindheit an habe. Und in meinem Glauben, kann ich mich nicht einmal zwischen Bach und Beethoven entscheiden. Es ist auch nicht notwendig.
Um es ganz deutlich zu sagen: Es könnte sein, dass das, was man glaubt, viel subjektiver (persönlicher) ist, als der Papst (oder der oder die Vorsitzende der EKD) glaubt.
Dass die Religion in unserer Seele eingepflanzt ist, ohne dass man weiß, wo sie herkommt. Sie ist einfach da (wie ein Frosch, den ein Storch aus einem Teich gefischt hat). Als Gefühl, dass jeder auf seine Art ausdrücken kann, und niemand hat die Wahrheit gepachtet. Und dennoch scheint sie mir nicht beliebig zu sein. Ich bin lieber evangelisch als katholisch - und lieber Christ als Moslem.
Wolfgang
PS: Wobei ich mir durchaus vorstellen könnte, von einen muslimischen oder buddhistischen Glauben zu hören, den ich als gleichwertig oder sogar höherwertig ansehen könnte.
PPS: Diese Gedanken sind übrigens vornehmlich an Uli gerichtet. Und an meine Tochter.
nur mal kurz ...
Boggy, Mittwoch, 19.04.2023, 15:19 (vor 43 Tagen) @ W.W.
Wohlgemerkt: Ich spreche nur von meinem Glauben, (...)
Um es ganz deutlich zu sagen: Es könnte sein, dass das, was man glaubt, viel subjektiver (persönlicher) ist, als der Papst (oder der oder die Vorsitzende der EKD) glaubt.
Dass die Religion in unserer Seele eingepflanzt ist, (...)
Ja, man tut gut daran, zwischen Glauben und Religion zu unterscheiden.
Ich habe mich kürzlich ein wenig mit dem Konzil von Nicäa im Jahre 325 n. Chr. beschäftigt. Das fand im Zusammenhang mit der Herrschaft Konstantins des Großen im römischen Reich statt, und das Christentum war auf dem Weg, Staatsreligion zu werden.
Da kann man beislpielhaft sehen, wie in Machtauseinandersetzungen Religionen gebastelt werden.
PS: Wobei ich mir durchaus vorstellen könnte, von einen muslimischen oder buddhistischen Glauben zu hören, den ich als gleichwertig oder sogar höherwertig ansehen könnte.
Nur eine kleine Anmerkung: in der Lehre des Buddha geht es urprünglich nicht um Glauben, sondern um Tun, um Praxis, Meditationspraxis eingeschlossen. Dann haben sich einige Richtungen des Buddhismus deutlich in Richtung einer Glaubensreligion entwickelt - was ich bedauerlich finde, aber in Teilen auch menschlich und historisch nachvollziehbar.
PPS: Diese Gedanken sind übrigens vornehmlich an Uli gerichtet. Und an meine Tochter.
Nun ja, ich war so frei ...
Gruß
Boggy
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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.
nur mal kurz ...
W.W. , Mittwoch, 19.04.2023, 15:54 (vor 43 Tagen) @ Boggy
PPS: Diese Gedanken sind übrigens vornehmlich an Uli gerichtet. Und an meine Tochter.
Nun ja, ich war so frei ...
Nein, Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen!
Ganz im Gegenteil, ich danke Ihnen für Ihre Antwort!
Wolfgang
PS: Mir geht immer noch der Satz von Wittgenstein durch den Kopf: Das, was wirklich wichtig ist, das kann man nicht sagen. (Wittgenstein - nicht Beckenbauer oder Herberger!)
nur mal kurz ...
Boggy, Mittwoch, 19.04.2023, 16:27 (vor 43 Tagen) @ W.W.
PS: Mir geht immer noch der Satz von Wittgenstein durch den Kopf: Das, was wirklich wichtig ist, das kann man nicht sagen. (Wittgenstein - nicht Beckenbauer oder Herberger!)
Ich glaube, der Satz heißt eigentlich. "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen."
Was Sie schreiben, erinnert mich eher an den "kleinen Prinzen": "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Zu dem, was Sie schreiben: Meiner Ansicht nach gibt es Wichtiges, was sich nicht sagen (in Worten aussprechen) läßt; und es gibt Wichtiges, was sich durchaus sagen läßt.
Und auch dem kleinen Prinzen würde ich in ähnlicher Weise widersprechen. Einseitigkeiten, dies oder jenes ausschließen, dafür anderes absolut setzen, sind immer mit großer Vorsicht zu genießen, meint
Boggy
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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.
nur mal kurz ...
W.W. , Mittwoch, 19.04.2023, 17:41 (vor 43 Tagen) @ Boggy
PS: Mir geht immer noch der Satz von Wittgenstein durch den Kopf: Das, was wirklich wichtig ist, das kann man nicht sagen. (Wittgenstein - nicht Beckenbauer oder Herberger!)
Ich glaube, der Satz heißt eigentlich. "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen."
Natürlich kannte ich den Original-Wittgenstein-Satz. Aber in diesem Zusammenhang fand ich - mit Verlaub - meine Formulierung besser. Der 'Kleine Prinz' spielte natürlich auch eine Rolle,
Die Sprache ist für mich ein Problem. Übersetzt sie das, was wir denken? Oder denken wir das, was uns die Gepflogenheiten der Sprache vorschreiben?
Das Sichtbare und das Sagbare, das Unsichtbare und das Unsagbare..., das geht in meinem Kopf drunter und drüber.
:-Ich schätze Fritz Mauthner sehr: ein Sprachvirtuose, der Wittgenstein stark beeinflusst hat.
Wolfgang
Wo wollen wir hin?
W.W. , Donnerstag, 20.04.2023, 10:52 (vor 42 Tagen) @ W.W.
Übersehen wir einmal das ominöse Wort 'wir' und gehen davon aus, dass sich hier Menschen unterhalten wollen, die ein Interesse haben, mehr über sich selbst erfahren zu wollen, indem sie sich miteinander austauschen und begriffliche Feinheiten missachten (weil sie glauben, dass scholastische Spirenzchen mehr zum Streit als zur Erbauung Anlass geben): Ich gehe also einmal von der Vermutung aus, ich wüsste ungefähr, was Sie, Naseweis oder ich anstreben oder für wichtig erachten.
Das könnte vom Teufel sein, weil jeder Mensch ja so isoliert und alleine ist, dass man nicht einmal in Gedanken erwägen sollte, die Menschen könnten nach einem gemeinsamen Ziel streben. Aber ich würde mich gern auf dieses Experiment einlassen, auf diese geistige Übung, dass alle Menschen Brüder oder Schwestern werden sollten.
Nicht, weil man so etwas erreichen kann, sondern weil es ein Ziel definiert, auch wenn es unerreichbar ist. Und da haben wir es wieder: Das, was wir uns nicht vorstellen können, was wir nicht denken und somit nicht aussprechen können, aber uns dennoch leitet.
Wie eine Motte das Licht sehen kann, ohne es zu begreifen. Es fasziniert uns, aber wir spüren die verhängnisvolle Macht, die von ihm ausgeht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man denkt: Nur weg von dem, was hell ist! Die Gefahr ist, sich in die tiefsten Tiefen des Meeres zu flüchten, um seines Lebens halbwegs sicher zu sein.
Wolfgang