Nicht jede Krise ist eine Chance! (Straßencafé)
"„Negative Gefühle haben einen schlechten Ruf."
Ständig gut gelaunt sein zu müssen, macht krank! Wir erlauben unseren Mitmenschen nicht, dass es ihnen schlecht geht. Das stört Thomas Prünte."
Das stört auch Boggy, und zwar seit langem.
"Eine Leserin schreibt mir: 'Ich kann in Krisen keine Chancen sehen. Die verbreitete Aufforderung, in allem eine Chance sehen zu müssen, empfinde ich als realitätsfern. Sie spiegelt nicht meine Wirklichkeit wider. Jede Krise, die ich durchlitten habe, hat mich Kraft gekostet. Ich bin froh, über die Runden zu kommen.'"
So isses, nicht jede Krise ist eine Chance. Man kann in einer Krise auch in viel Leid und Unheil geraten. Möge einem dann Hilfe zur Verfügung stehen!
"Wir können zumindest in unseren Breitengraden nicht mehr unbelästigt von guten Ratschlägen leiden. Stattdessen wird reflexartig empfohlen, das Positive zu sehen oder einen Therapeuten aufzusuchen. Ist es das, was wir wollen?"
Nö. Ich jedenfalls will das nicht.
"Wie wäre es mit folgender Alternative: Wir halten das Schlechtgehen unserer Freundinnen, Partner, Verwandten und Mitmenschen aus. Akzeptieren, dass wir selbst oft ratlos und überfordert sind. Dass wir unsicher sind, was wirklich helfen könnte. Und fragen stattdessen nach und nehmen die Antworten ernst. „Ein Freund ist jemand, der dich fragt, wie es dir geht – und auch noch die Antwort abwarten kann“, heißt es in einem bitteren Bonmot.
Mein Appell: Empört euch über die einseitige Propaganda der guten Laune, das Ideal der Selbstoptimierung und eine zu große Ichbezogenheit."
Jawoll! Mach ich ja, und viel andere auch. Also weiter so! Allons-y!
Gruß
Boggy
Quelle:
https://www.psychologie-heute.de/negative-gefuehle-haben-einen-schlechten-ruf.html
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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.