Titan zwei (Allgemeines)
Erstaunlich war für mich nur der Umzug der Vögel.
Sobald es sich im Raum gelichtet hatte und mal gewischt wurde, flogen sie ein.
Sie, die ein Jahr lang nicht einmal von der Küche in den Flur flogen, hatten sich entschieden.
Sie kamen, um zu bleiben.
Auch als ich demonstrativ das Futter in der Küche verteilte, wollten sie lieber sterben, als zurück kommen.
Ich rollte den hypermodernen Wohnturm ins Chalet ans Fenster.
Sie verbringen jetzt den Tag ohne mich, weil ich meist in der Küche bin.
Dafür schlafen wir zusammen.
Ich kann mein Dauergrinsen nicht mehr aus dem Gesicht kriegen, weil sie allerliebst leise im Schlaf schnattern können, snat snat snat.
Ich antworte dann, mit bab bab bab.
Wir verstehen uns so gut, weil ich zwei Prinzipien unseres Zusammenlebens beachte.
1. "Die Vögel haben immer recht."
2. "Es wird genau das gemacht, was die Vögel auch wirklich wollen."
Obwohl wir unsere Sprachen nicht ansatzweise verstehen, wissen wir immer, was gemeint ist.
Die Terrasse ist gemacht, nur noch ein fünftel der Töpfe erlaubt.
Die Küche und der Küchenschrank als große Herausforderung bleibt.
Die ab geranzte Küche werde ich partiell weißen müssen.
Die aller größte Herausforderung, wo es noch einmal richtig weh tun wird, ist das Brompton.
Das Titan Brompton.
Unvernünftiger Weise bin ich nicht bereit, es heraus zu rücken.
Ich teste, ob es noch mit einem Gürtel geht, den ich um das Bein geschnallt habe.
Ich will es daran packen und über den Rahmen ziehen.
Ist es vernünftig?
NEIN!
Kann ich es loslassen?
NEEEEEIIINNNNN.
Ich bin bestürzt über mich und traurig.
Ich hoffe, hoffe, hoffe.
Aber was?
Hier finde ich die Lösung nicht.
Dabei bin ich, angekommen in der Realität, heute mit dem Rollstuhl zur Physiotherapie gerattert.
Warum?
Ging nicht anders.
Das Brompton Titan.
Es muss doch möglich sein, dass auch bei mir der Groschen fällt!
Bei manchen Dingen registriere ich meine engen Grenzen.
Es geht nicht.