ePA - nächste Runde (Allgemeines)

Boggy, (vor 42 Tagen)

Zum aktuellen Stand der ePA:

Quelle:
https://www.heise.de/news/Elektronische-Patientenakte-Fast-alle-gesetzlich-Versicherten...

"Inzwischen wurden 69.895.552 elektronische Patientenakten (ePA) für alle gesetzlich Versicherten angelegt (Stand 7. Februar 2025).
(...)
Versicherte, die selbst auf ihre elektronische Patientenakte zugreifen wollen, müssen über die App, eine PIN für ihren elektronischen Personalausweis oder für ihre elektronische Gesundheitskarte sowie ein Kartenlesegerät verfügen, wobei auch ein NFC-fähiges Smartphone als Kartenlesegerät dienen kann.

Anschließend müssen sich die Versicherten, sofern nicht bereits vorhanden, eine GesundheitsID erstellen.
Bisher haben rund 2,2 Millionen Versicherte ihre individuellen GesundheitsIDs erstellt, die für den Zugriff auf die elektronische Patientenakte notwendig sind."

Also, im Klartext:
Von den rund 70 Millionen angelegten ePAs, also von den rund 70 MIllionen Krankenversichterten besitzen bisher NUR rund 2,2 Millionen Menschen eine "individuelle GesundheitsID".
Nochmal anders ausgedrückt: da befinden sich rund 70 Millionen von sehr persönlichen Gesundheitsdaten auf dem Server, und nur 2,2 Millionen Menschen haben einen Zugang zu ihren Daten - der Rest kann also keine persönlichen Einstellungen vornehmen, Begrenzungen der Einsicht usw..

Ist das ein Skandal?
Ist das gewollt, durch Mangelinformation und Verzerrung usw.?
Liegt das an fehlenden technischen Mitteln, Fähigkeiten usw. bei den Versicherten?

Und 70 Millionen Personendaten liegen nun auf einem Server und warten auf den ersten Hacker.

Wir brauchen viel mehr Mobilsierung für den Widerstand, den Widerspruch usw. meint

Boggy

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.

ePA - nächste Runde

IceUrmel, (vor 42 Tagen) @ Boggy

Hallo Boggy,

noch sind die meisten dieser Akten leer – bundesweit geht’s dann ab März/April los.

Die AOK teilte mit, dass lediglich 3,8 % der Versicherten Widerspruch gegen die Nutzung der EPA eingelegt hätten. Für mehr als 96 Prozent der Versicherten (ca. 26,4 Mio.) stellt die AOK also eine elektronische Akte bereit.

„Wie die AOK weiter informierte, habe eine repräsentative Befragung im Auftrag der AOK im vergangenen Jahr ein großes Interesse an der Nutzung der Funktionen gezeigt, die die EPA biete. 77 Prozent der Befragten hätten Interesse geäußert, über ihre EPA künftig Gesundheitsdaten wie Arztbriefe oder Laborbefunde einzusehen.“

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/70-millionen-epa-stehen-bereit-153060/

Ich vermute, dass vielen nicht klar ist, was es bedeuten kann, die Hoheit über die allerpersönlichsten Daten nicht mehr exklusiv zu besitzen.

Liebe Grüße
IU

ePA - nächste Runde

Boggy, (vor 42 Tagen) @ IceUrmel

„Wie die AOK weiter informierte, habe eine repräsentative Befragung im Auftrag der AOK im vergangenen Jahr ein großes Interesse an der Nutzung der Funktionen gezeigt, die die EPA biete. 77 Prozent der Befragten hätten Interesse geäußert, über ihre EPA künftig Gesundheitsdaten wie Arztbriefe oder Laborbefunde einzusehen.“
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/70-millionen-epa-stehen-bereit-153060/
Ich vermute, dass vielen nicht klar ist, was es bedeuten kann, die Hoheit über die allerpersönlichsten Daten nicht mehr exklusiv zu besitzen.
Liebe Grüße
IU

Hallo IceUrmel,

ja, das denke ich auch. Und viele wissen nicht, wie kompliziert die Verfahren im einzelnen sind, wann wer was wo einstellt, einsieht, einsehen darf etc. etc.

Und => "Interesse geäußert, über ihre EPA künftig Gesundheitsdaten wie Arztbriefe oder Laborbefunde einzusehen", dies "Interesse" ist etwas ganz anderes als dann die tatsächliche Gebrauchspraxis.

Und dies:
"Weitere 13 Prozent gaben an, dass sie die E-Akte zwar nicht aktiv nutzen möchten, aber einen Widerspruch verzichten wollen."

Großer Fehler wäre das! Und die Leute wissen es nicht.
Dann wird gespeichert und eingesehen etc. ohne ihre Kontrolle.

Liebe Grüße
Boggy

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.

P.S.

Boggy, (vor 41 Tagen) @ IceUrmel

noch sind die meisten dieser Akten leer – bundesweit geht’s dann ab März/April los.

Gerade entdeckt:
Das Bundesgesundheitsministerium preist die "Vorteile" an:

"Alle Vorteile der ePA genießen Sie als Versicherte oder als Versicherter in jedem Fall – unabhängig davon, ob Sie die ePA mithilfe der App selbst aktiv nutzen und verwalten. Denn wichtige Gesundheitsdaten fließen zukünftig automatisch in Ihre ePA. Sie müssen nichts weiter tun.
(...)
Ab dem 15. Januar 2025 sind Ärztinnen und Ärzte dazu verpflichtet, wichtige medizinische Dokumente aus der Behandlung, wie z.B. Arztbriefe und Befundberichte in die ePA einzustellen. Zudem wird zum Start der ePA auch die Medikationsliste bereitstehen, die sich basierend auf den Informationen des E-Rezepts automatisch befüllt. Ab dem ersten verordneten Arzneimittel steht so eine aktuelle Übersicht über die verordneten und ausgegebenen Medikamente zur Verfügung."

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/digitalisierung/elektronische-patien...

Gruß
Boggy

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.

P.S.

IceUrmel, (vor 41 Tagen) @ Boggy

Soweit mir bekannt ist, werden die Akten erst nach dem erfolgreichen Test in den Modellregionen befüllt.

Avisiert war ursprünglich wohl der 15. Februar, aber ich meine, das hat sich aufgrund der vom CCC aufgedeckten Sicherheitsmängel alles relativiert.

https://www.kbv.de/html/1150_73446.php

https://www.kbv.de/html/epa.php

Liebe Grüße
IU

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ePA - Empörungssehnsucht versus Flucht versus Arbeit?

agno, (vor 41 Tagen) @ Boggy

Die Macher der ePA scheinen auf das Prinzip Bequemlichkeit der Bürger zu bauen & geben dem informierten Anwender einen großen Teil der digitalen Freiheit.
*seufz* Für mich reicht das nicht zur Empörungssehnsucht. Aber ich vermute dass, solange immer wieder über die Schwächen der ePA kommuniziert wird, diese nach dem Prinzip von Windows :-D , immer mal wieder verbessert wird.
agno

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Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...

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ePA - ... P.S.: die Ärzte?

agno, (vor 41 Tagen) @ agno

Spannend empfinde ich das, was die Ärzte aus der ePA machen werden. Werden Ärzte Wege finden, in ihrem Praxisablauf die ePA als organisatorischen Vorteil einzubinden oder wird das als erweiterte Dokumentationspflicht, zu einer Erbse im Schuh?
Nach meinem Raster sehe ich diesbezüglich noch keine Begeisterung. Aber noch läuft die Umstellung. Noch ist nichts "normal".

agno

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ePA - nächste Runde mit Verspätung?

agno, (vor 30 Tagen) @ Boggy

https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/elektronische-patientenakte-kassenaerzte-schla...
"die Kassenärztlichen Vereinigungen der Bundesländer, in denen die "ePA für alle" getestet wird, schlagen Alarm. Die bisherigen Ergebnisse der Testläufe seien noch "noch völlig unzureichend", warnen die KVen."

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ePA - in Schweden - "Hamsterrad der Hölle"

agno, (vor 1 Tag, 14 Stunden, 23 Min.) @ agno

"...Die Software-Suite Millennium von Oracle Health sollte in den beiden südschwedischen Gesundheitsbezirken Västra Götalandsregionen und Region Skåne Dutzende unterschiedlicher und veralteter IT-Systeme ersetzen. Dadurch sollte die Arbeit mit Patientendaten effizienter und einfacher werden. Doch nur drei Tage nachdem das neue System Mitte November in Betrieb genommen worden war, musste es wieder gestoppt und auf die alten Systeme zurückgegriffen werden. ..."
https://www.heise.de/news/Millennium-verschrotten-Einfuehrung-einer-Gesundheitsakte-in-...

agn:-D

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