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was uns beschäftigt ? (Straßencafé)

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Donnerstag, 02.01.2020, 15:46 (vor 1578 Tagen) @ stefan

Von der TIMS hatte sie noch nie gehört ... das gibt mir durchaus zu denken. Ich hätte das andersrum gedacht und mir auch andersrum gewünscht.

Das wundert mich jetzt aber nicht.
Das Modell MS-Schwester war wohl nie als umfangreich neutral informierende Institution gedacht sondern als Verkaufsförderung und Adhärenzmodul der medizynischen Industrie.

Jutta Scheiderbauer hat das treffend zusammengefasst:

"Die MS-Schwester wurde in Deutschland Ende der 1990er Jahre von pharmazeutischen Herstellern eingeführt, um die Adhärenz an die damals neuen, zu injizierenden und oft schlecht verträglichen MS-Medikamente zu erhöhen. Die Unternehmen entwarfen eigene Fortbildungskurse und bauten Pools aus KrankenpflegerInnen und Medizinischen Fachangestellten mit Neurologieerfahrung auf, die sie als MS-Schwestern bei Bedarf zur Injektionsschulung zu den Patienten nach Hause schickten."

"Für die neurologischen Arztpraxen entstand dadurch ein kostenloser Service, denn die MS-Schwestern der Pharmaindustrie erledigten eine Arbeit, die eigentlich Aufgabe des behandelnden Arztes und seines Praxisteams gewesen wäre. Pharmazeutische Unternehmen füllten mit der Erfindung der MS-Schwester eine Versorgungslücke, für die damals weder im ambulanten noch im stationären Sektor eine Kostenerstattung vorgesehen war."

PS: Ich hatte im Vertrieb auch Kollegen, die sich nicht in die Kataloge der Mitbewerber einlesen wollten. ...

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das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht


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