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Herdentstehung und Sauerstoffmangel (Allgemeines)

Doro @, Dienstag, 02.02.2016, 17:46 (vor 3008 Tagen) @ Wiggi

Liebe Wiggi,

daß einzig und allein ein Sauerstoffmangel für die Entstehung von MS-typischen Entzündungen verantwortlich ist, glaube ich nicht so ganz.
M.E. ist er eine der Voraussetzungen für die Verletzung der Blut-Hirn-Schranke, weil er das Endothel der Blutgefäße schädigt.

Was zu einer Kaskade von Entzündungsreaktionen führen kann, haben Wissenschaftler vom Gladstone Institut herausgefunden.

https://gladstone.org/about-us/press-releases/blood-clotting-protein-triggers-immune-at...

Zitat (Google-Übersetzer):
„In der aktuellen Studie, veröffentlicht in Nature Communications schufen die Forscher ein neues Tiermodell der Krankheit zu bestimmen, ob BBB Leckage kann Autoimmunität führen. Sie entdeckten, dass die Injektion nur ein Tropfen Blut in das Gehirn aus das Gehirn die Immunantwort festgelegt, Kick-Start eine Kettenreaktion, die bei Entzündungen und Myelinschäden geführt. Myelin ist die Schutzhülle, die die Nervenfasern im Gehirn isoliert, und es ist der primäre Ort der Verletzung in MS. Was mehr ist, konnten die Wissenschaftler in der Lage, ein bestimmtes Protein im Blut, das Blut-Gerinnungsfaktor Fibrinogen zu lokalisieren, als Auslöser für die krankheitserregenden Prozess.“

Eine Verletzung der Blut-Hirn-Schranke ist also die Voraussetzung und nicht die Folge von Immunreaktionen im Gehirn.

Es gibt wahrscheinlich eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die BHS zu schädigen und damit durchlässig zu machen. Ein sehr häufige sind m.E. Stenosen und andere Anomalien des venösen Systems, dem von wissenschaftlicher Seite bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Der ungestörte Blutabfluß ist nämlich mindestens genauso wichtig wie der Blutzufluß.

Es ist wie in einem Röhrensystem. Wenn die Menge an Flüssigkeit nicht mit der gleichen Geschwindigkeit abfließen kann wie sie eingefüllt wird, kommt es zu einem Stau.
So ist das sicherlich auch in unserem Gefäßsystem. Ein Stau des Zuflusses bedeutet weniger frischer Sauerstoff.
Außerdem ist auch noch zu berücksichtigen, daß das Blut nicht gleichmäßig, sondern pulsstoßartig fließt.
D.h. an einer sogenannten Stenose staut sich das Blut nicht gleichmäßig, sondern wird mit einem Pulsstoß zurück gedrückt. Der entstandene Druck setzt sich bis in die letzten Gefäße fort und potenziert sich, weil die Gefäße ja immer kleiner werden.
Daß die Gefäßwände diesen Attacken nicht ewig standhalten können, ist für mich eigentlich logisch. Vor allem, wenn sie noch zusätzlich durch andere Umweltfaktoren ( falsche Ernährung, Gifte u.a.) geschädigt werden.

Dazu kommt dann noch die Störung des Liquorflusses. Aber ich fürchte, es wird zu viel, wenn ich darauf jetzt auch noch eingehe.

Doro

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"Lerne zuhören, und du wirst auch von denjenigen Nutzen ziehen, die nur dummes Zeug reden." Platon


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