Emtricitabin - Tenofovirdisoproxil (Therapien)

Boggy, Samstag, 17.12.2022, 14:22 (vor 467 Tagen) @ UWE

Die Dame aus meinem Link, welche vermutete dass Sie HIV infiziert wäre, hatte diese Virostatika genommen:
Emtricitabin 200 mg
Tenofovirdisoproxil 245 mg
Habs noch nicht gegoogelt..

Ich habe nun mal etwas gegoogelt ...
und habe diesen Artikel gefunden, zu Tenofovir und anderen Virusstatika und deren Wirkung auf EBV.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7275665/

Proc Natl Acad Sci U S A. ( Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America), 2020 Jun 2; 117(22): 12368–12374.
Published online 2020 May 14. doi: 10.1073/pnas.2002392117
PMCID: PMC7275665
PMID: 32409608
Microbiology
"Tenofovir prodrugs potently inhibit Epstein–Barr virus lytic DNA replication by targeting the viral DNA polymerase"

Mich hier näher einzulesen ist mir echt zu anstrengend und zu schwierig. Nur ein kurzer Auszug aus der Diskussion und dem Schluß hier:

"Eine EBV-Infektion ist mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Krebs- und Autoimmunkrankheiten verbunden (2, 3); zwischen der primären EBV-Infektion und dem Auftreten EBV-assoziierter Krankheiten liegt jedoch eine Verzögerung von Jahren bis Jahrzehnten.
Eine subklinische lytische Reaktivierung kann zum Risiko für EBV-assoziierte Krankheiten beitragen (6-10), so dass klinische Interventionen mit antiviralen Wirkstoffen bei der Krankheitsprävention wirksam sein können.

Hier zeigen wir, dass die TFV-Prodrugs TDF [tenofovir disoproxil fumarate] und TAF [tenofovir alafenamide] hochwirksame Inhibitoren der lytischen EBV-DNA-Replikation sind. In zellbasierten Assays zeigen wir, dass TDF und TAF deutlich wirksamer sind als ACV [Acyclovir] und PCV [penciclovir] .
TAF ist auch wirksamer als GCV [Ganciclovir ]. Darüber hinaus liefern wir deutliche Hinweise darauf, dass diese Verbindungen wie die Standard-Herpesviren-Medikamente auf die EBV-DNA-Polymerase abzielen.

Während Standard-Herpesviren-Medikamente in vitro gegen EBV wirksam sind, wird ihr klinischer Nutzen durch ihre geringe Wirksamkeit oder hohe Toxizität eingeschränkt. (...)

Patienten, die im Rahmen der PrEP mit TFV-Prodrugs behandelt werden, stellen eine hervorragende vorläufige Studienkohorte für die Bewertung virologischer EBV-Parameter, wie Viruslast und Antikörpertiter, sowie für epidemiologische Studien zur Untersuchung der Häufigkeit EBV-assoziierter Krankheiten dar.

Eine kürzlich durchgeführte Studie an HIV-positiven Patienten, die überwiegend mit einer antiretroviralen Kombinationstherapie auf TFV-Basis behandelt wurden, zeigte einen signifikanten Rückgang (>16-fach) der EBV-Viruslast in PBMCs nach 96 Wochen Behandlung (49). Da HIV in diesem Zusammenhang eine Störvariable ist, stellen HIV-negative PrEP-Benutzer eine ideale Kohorte dar, um die potenzielle Wirksamkeit von TFV-Prodrugs gegen EBV bei immunkompetenten Personen zu untersuchen.

Insgesamt wurden in unserer Studie Arzneimittelkandidaten evaluiert, die als wirksame und sichere antivirale Mittel gegen EBV dienen könnten.
Studien, die ein erhöhtes Risiko für Krebs- und Autoimmunkrankheiten nach einer EBV-Infektion belegen, weisen EBV als einen wesentlichen Faktor für die Erkrankung aus.

Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass TDF und TAF wirksame Hemmstoffe für die lytische Reaktivierung von EBV sind, was die Frage aufwirft, ob diese Medikamente die Belastung durch EBV-bedingte Krankheiten verringern könnten."

Ich bin froh über den Schlußsatz des Artikels: "was die Frage aufwirft, ob diese Medikamente " - da wird die Frage aufgeworfen, und noch nicht als geklärt deklariert.

Gruß
Boggy

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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.


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