Vergleichsstudien zum Mikrobiom (Allgemeines)

Boggy, Freitag, 18. Oktober 2024, 14:54 (vor 25 Tagen) @ UWE

WARUM hat man bei der Zwillingsstudie nicht das Mikrobiom der 20% "Auffälligen" mit dem der 80% "Unauffälligen" verglichen ???

Das wäre doch wirklich mal ein einfacher Weg !
Oder sehe ich das falsch[/b][/size]

Ich glaube, man hat:

"Gut microbiota from multiple sclerosis patients enables spontaneous autoimmune encephalomyelitis in mice"

https://www.pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.1711233114

"Es gibt immer mehr Belege dafür, dass die Mikrobiota des Menschen eine Rolle bei der Entstehung der Multiplen Sklerose (MS) spielt, einer mutmaßlichen Autoimmunerkrankung des ZNS.

Wir haben die Zusammensetzung des Darmmikrobioms von 34 monozygoten Zwillingspaaren mit MS-Diskordanz verglichen. Während es keine großen Unterschiede in den mikrobiellen Gesamtprofilen gab, fanden wir bei unbehandelten MS-Zwillingen eine signifikante Zunahme einiger Taxa wie Akkermansia.

Besonders bemerkenswert ist, dass die von MS-Zwillingen stammende Mikrobiota bei der Transplantation in ein transgenes Mausmodell für spontane Autoimmunität des Gehirns eine signifikant höhere Inzidenz von Autoimmunität auslöste als die von gesunden Zwillingen stammende Mikrobiota.

Die mikrobiellen Profile der kolonisierten Mäuse zeigten eine hohe intraindividuelle und bemerkenswerte zeitliche Stabilität mit mehreren Unterschieden, einschließlich Sutterella, einem Organismus, von dem gezeigt wurde, dass er in vitro ein schützendes immunregulatorisches Profil induziert.
(...)

Wir haben eine Kohorte von 34 eineiigen Zwillingspaaren zusammengestellt, die klinisch nicht mit MS übereinstimmen. In jedem Paar hat ein Zwilling klinisch eindeutige MS nach den aktuellen Diagnosekriterien (11), während der andere Zwilling nicht betroffen ist. Unsere MS-Zwillingskohorte ähnelt der allgemeinen MS-Population (...)

Auf der Suche nach Unterschieden zwischen den Mikrobiomen von an MS erkrankten und nicht erkrankten Zwillingen haben wir 16S rRNA-Sequenzierung und Metagenomics Shotgun-Sequenzierung eingesetzt. Die 16S rRNA-Amplikon-Sequenzierung ergab keine größeren Unterschiede in der Struktur der mikrobiellen Gemeinschaft. Insbesondere wiesen MS-Zwillinge und gesunde Zwillinge einen vergleichbaren mikrobiellen Gemeinschaftsreichtum (Alpha-Diversität) auf.
(...)
Wurden die Patienten jedoch nach der Anwendung krankheitsmodifizierender Therapien geschichtet, waren mehrere Taxa (vor allem Akkermansia muciniphila) bei unbehandelten MS-Zwillingsgeschwistern signifikant erhöht."

usw. usw. - Das mal als kurzer Eindruck auf die Schnelle.

Im Artikel gibts mehr detaillierte Informationen, auch im Zusammenhang mit den Maus-Modell-Versuchen, aber ich habe das nur überflogen, und ich kann mich da jetzt nicht reinarbeiten.

Gruß
Boggy

--
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