Wir haben ein Krankheits-, kein Gesundheitssystem (Allgemeines)

chen-man @, Donnerstag, 17.12.2015, 00:55 (vor 3055 Tagen) @ Leonie S.

Das Grundübel ist, daß wir ein Krankheits-System haben: Praktisch alle "Leistungen" beziehen sich auf Krankheit, also ist es geschäftsschädlich, Gesundheit zu fördern, etwa Krankheiten von vornherein durch wirksame Prävention oder Frühtherapie zu verhindern oder zu stoppen. (Natürlich muß der Patient überleben, dafür wird schon überwiegend gesorgt, aber besser chronisch krank als kerngesund und dann nicht mehr gesehen. Beispiele dazu würden Bände füllen. "Ideal" etwa 'zig-Millionen Hypertoniker, die sich pro Quartal ihr Rezept am Tresen abholen, ein Multimilliarden-Geschäft für das System. Ursachen-Klärung des Bluthochdrucks? Fehlanzeige.)

Es soll (im alten Persien? China?) Zeiten gegeben haben, als der Arzt nur dann honoriert wurde, wenn der Klient / Ratsuchende GESUND blieb bzw. Besserung eintrat, nicht Verschlechterung. Geht es dem Patienten schlecht(er), ist das schlimm genug, aber kein Anlaß, den Arzt dafür auch noch zu vergüten. (Oder so ähnlich.)

Man darf ja 'mal träumen...
Der NS-Emporkömmling Victor von Weizzäcker (Karriere zum Neuro-Ordinarius im "3.Reich") raunte in Vorträgen 1947, Schreckliches drohe, wenn die Tbc geheilt / verschwinden würde. Das passierte - die wohl schlimmste "Seuche" der vorangehenden ca. 100 Jahre war überwunden, reihenweise wurden Lungenkliniken überflüssig.
Ich träume davon, daß der Slogan der MS-Gesellschaften wahr wird: "Eine Welt ohne MS". Ich bin sicher, daß das längst weitgehend möglich wäre - aber frage mich, ob ich es noch erleben werde.
chen-man


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