Die Ursache der MS ist endlich geklärt ! (Allgemeines)

chen-man, (vor 3638 Tagen) @ ulma

Liebe Ulma,
die MS ist mit Sicherheit keine "Erbkrankheit" im üblichen Sinn.

Das geht glasklar daraus hervor, daß bei erbgleichen Zwillingen typisch nur einer MS hat, der/die andere dagegen meist nicht (in Schweden liegt das Risiko bei unter 20%).
(Es gab dann Leute, die von "Epigenetik" faselten... Also wurde mit gigantischem Aufwand das Erbgut von solchen diskordanten erbgleichen Zwillingen gewissermaßen bis ins letzte Molekül analysiert: Die MS ist NICHT genetisch determiniert - es war kein Unterschied im Erbgut zu finden!)

Daraus folgt: Die MS wird durch (mindestens) einen externen Faktor (aus der Umwelt, also im Prizip beeinflußbar) "ausgelöst", verursacht.

Daß dieser "Auslöser" nicht bekannt sei, ist Deine "unmaßgebliche" Meinung.
Tatsache ist, daß Prof. Gabriel Steiner ab den 20er Jahren (also vor bald einem Jahrhundert) Spirochäten IN aktiven MS-Herden nachgewiesen hat (und bereits 1922 die Übertragung der hypothetischen Infektion durch Zecken). Später wurden die von ihm entdeckten Erreger als Borrelien eingeordnet.

G.Steiner hat also ab den 20er Jahren eine "Zecken-Borreliose" als MS-Ursache entdeckt und diese Entdeckung über Jahrzehnte weiter "ausgebaut" (Buch 1962).
Mit anderen Methoden wurden Spirochäten im MS-ZNS vielfach bestätigt, etwa - sehr wichtig - 2001 von Brorson und Kollegen aus Norwegen im MS-Liquor: und zwar in 10 von 10 Proben von 10 MS-Kranken!
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1981 entdeckte Willy Burgdorfer Borrelien in eingesammelten Zecken (auf Long Island in der Nähe von New York, wenn ich nicht irre):
In rascher Folge wurden diese Borrelien als Erreger der sogenannten "Lyme-Krankheit" identifiziert, die es auch als "Lyme-Neuroborreliose" gibt.

Diese späte Infektionsfolge Neuroborreliose ist klinisch nicht von der MS zu unterscheiden: Das ist kein Zufall, sondern der Beweis, daß G.Steiner schon vor knapp einem Jahrhundert richtig lag!
Denk' einmal darüber nach, wie (un)wahrscheinlich es ist, daß G.Steiner in aktiven MS-Herden Borrelien nachweist (die offenbar durch Zecken auf den Menschen übertragen werden), und daß dann viele Jahrzehnte später in Zecken Borrelien entdeckt werden, die eine späte Neuroborreliose hervorrufen können, die von der MS nicht zu unterscheiden ist.
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Zweifler wollen es einfach nicht wahrhaben...
Nun wurde in Kanada in einer sehr aufwendigen Therapiestudie (neuester Stand, besser geht es nicht) nachgewiesen, daß 2x 100 mg Minocyclin pro Tag bei CIS-Patienten den Übergang in eine MS mit recht hoher Wahrscheinlichkeit verhindern können:
Das ist nur die jüngste (und methodisch beste) Therapiestudie, die die bemerkenswert hohe Wirksamkeit von Mino- oder Doxycyclin bei (früher / aktiver / schubförmiger / entzündlicher) MS nachweist.

Alle diese Studien gehen davon aus, daß die Wirksamkeit auf einer MMP-Hemmung beruht, was die Blut-Hirn-Schranke für Immunzellen von außen abdichten soll.
Tatsache ist jedoch, daß Doxycyclin seit Jahrzehnten DIE Standard-Therapie der Zeckenborreliose ist (Minocyclin funktioniert auch, ist aber soviel schlechter verträglich, daß es am besten vom Markt genommen würde, weil Doxycyclin so viel besser ist):

Wir haben es also wohl mit einem Mittel zu tun, daß gleich einen doppelten Wirkmechanismus hat:
1. Gegen die entscheidende äußere Ursache, gegen den Erreger der Zeckenborreliose.
2. Zusätzlich wird auch die von außen auf das ZNS einwirkende heftige Immunreaktion gedämpft, also die herdförmige Entzündung, die in der Umgebung zu Gewebsschädigung im ZNS führt, also zu den typischen MS-Herden, die schließlich oft vernarben, wenn die Entzündung nicht rechtzeitig wieder abklingt.

Für mich gibt es nicht die Spur eines Zweifels, daß die (typische) MS durch die von G.Steiner vor knapp einem Jahrhundert gefundene und vielfach dokumentierte (auch bestätigte) Borrelien-Infektion verursacht wird (meist nur bei einem Zwilling) - und dementsprechend wie eine Zeckenborreliose zu behandeln ist:
Zumindest für den Anfang mit 2-3 Wochen Doxycyclin, das bei einer ZNS-Infektion sinnvollerweise etwas höher dosiert wird, z.B. 300 mg pro Tag (es gehen durchaus auch 400 und noch mehr Milligramm; Hope, kein "Leichtgewicht", nahm vor einem Jahr 400 mg pro Tag über 3 Wochen).

So habe ich es vor 20 Jahren gemacht (allerdings nicht NUR das) und bin heute ungleich besser daran, weitgehend symptomfrei, ohne (nennenswerte) Behinderung, stabil - und sehr zuversichtlich, daß es dabei bleiben wird.
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Vererbt wird eine Prädisposition für MS: offensichtlich das, was bei der MS größere Herde im ZNS verursacht als bei der "einfachen späten Neuroborreliose", ausgeprägtere Demyelinisierung. (Es geht bei der Disposition also offenbar um eine schlimmere, heftigere Reaktion auf die Borrelien-Infektion - aber OHNE die Infektion gibt es keine MS, auch nicht "ein bißchen".)

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