Richtigstellung? (Klarer Geist? "Vergnügen" ist glaubhauft.) (Erreger / Borreliose /)
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Dann fällt Boggy auf, daß die Unterscheidung MS / LNB nicht oder kaum möglich ist (ich also wohl doch nicht so falsch liege) ---> dieser Thread.
Das entpricht nicht den Tatsachen:
Richtig ist: Boggy schrieb folgendes: "Es sieht auf den ersten Blick für mich so aus, als sei die Differentialdiagnose wirklich schwierig, aber nicht unbedingt unmöglich."
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Intellektuell nicht fähig zu verstehen, daß die von Dr. Berghoff benannte "Unterscheidungs-Möglichkeit" MS / Borreliose offenbar eine Neuerfindung der Neurologen nach 1951 (Schaltenbrand-Lehrbuch) ist?
Achtung! Chen-man, Du beginnst, Dich langsam in ein Feld von Verunglimpfung und Beleidigung hineinzubewegen.
Das akzeptiere ich nicht.Boggy
Da steht am Ende ein Fragezeichen: "Intellektuell nicht fähig zu verstehen...?" (Das ist eine Frage: Muß ich erklären, was eine Frage ist?)
"Das entpricht nicht den Tatsachen" ist falsch, meine Aussage war richtig, wie ich anschließend (weiter) belegt habe: Die von Berghoff gesehene Unterscheidungsmöglichkeit besteht NICHT, denn die Beschränkung der MS auf das ZNS ist Unsinn, offenbar eine neuere Erfindung der Neurologen.
Berghoff verkennt auch die Möglichkeit, daß Mensch Läuse UND Flöhe haben kann, sofern MS und LNB verschieden sind (was in Frage zu stellen ist): WENN also zB Polyneuropathie klar diagnostiziert würde, könnte dennoch gleichzeitig MS gegeben sein.
Das ganze "Differentialdiagnose-Konzept" ist in diesem Fall hirnrissig, scheint aber niemand zu stören?
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Schaltenbrand ist zwar moralisch irgendwo beim Satanismus einzuordnen (dem Tod geweihte Behinderte vorher noch für Menschenversuche zu verwenden, so wie etwa durch Arbeit getötet wurde...), aber als Neurologe war er nicht schlecht: Es gibt nicht viele, die alleine ein ca. 900-Seiten-Buch über "Die Nervenkrankheiten" schreiben können.
Damit nicht genug: es handele sich um den 3.Band eines Dreigespanns, dem laut Vorwort vom Dezember 1950 noch die Untersuchungstechnik, Pathophysiologie und Syndromlehre folgen.
Wie Schaltenbrand - zweifellos stolz - betont, sei ein vergleichbares Werk seit dem Oppenheimschen 2-bändigen Lehrbuch nicht mehr erschienen (keine Lust, das jetzt zu rechrechieren...). Sch. wäre nicht DGN-Vorsitzender, dann EHREN-Vorsitzender geworden, wenn seine Kollegen ihn nicht als eine Art Vorbild angesehen hätten.
WENN er also zur MS schreibt, daß es sich um eine entzündliche Erkrankung des zentralen UND PERIPHEREN Nervensystems handele, dann hat das Gewicht, zumal er im MS-Kapitel ja Beispiele bringt, inwiefern des periphere NS beteiligt ist bzw. sein kann.
Sofern das nicht schon irgendwo zu finden ist, wird man untersuchen müssen, wer wann warum (...wie) die Definition der MS auf das ZNS beschränkt hat - und damit die Verwirrung geschaffen, die weder den Neurologen noch dem Internisten Berghoff noch Boggy aufzufallen scheint - nicht'mal begreiflich zu machen ist?
Ich erinnere auch daran, wie es bei mir lief - bei zahlreichen Tests auf Borreliose ab 1991 immer "negativ", einschließlich 2x Liquor, also nach Neurologen-Dogma KEINE BORRELIOSE und KEINE NEUROBORRELIOSE:
Dennoch verschwanden schon während einer Ceftriaxon-Injektionsserie im Sommer 1993 u.a. Muskelschmerzen (wahrscheinlich "Myositis"...), und nach 17 Tagen Doxycyclin verschwanden Anfang 1996 Herzrhythmusstörungen, die ich damals bereits 5 Jahre lang gehabt hatte (und die nach gefestigter med. Erfahrung niemals von alleine verschwinden).
Es ist offensichtlich möglich (und auch logisch nachvollziehbar), die Borreliose peripher zu stoppen, und zwar getrennt extrazellulär und intrazellulär, aber den Prozess im ZNS hinter der Blut-Hirn-Schranke NICHT (wo die zystischen Ruheformen im Liquor offenbar so ziemlich alles überstehen, sonst hätten Brorson et al. (2001) sie wohl nicht in 10 Liquorproben von 10 MS-Kranken finden können).
Periphere Nervenstörungen lassen sich separat beseitigen, ihr Fehlen beweist für die Beurteilung der ZNS-Symptomatik nichts.
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Noch'mal kurz, ausgehend von Berghoff (wie von Boggy rezipiert):
Eine LNB läßt sich nie und nimmer durch das Fehlen von Störungen / Schädigungen des peripheren Nervensystems und evtl. weiterer Zeckenborreliose-Zeichen ausschließen (und sodann / auf diesem Wege eine MS diagnostizieren)!
Das ganze Konzept ist idiotisch.
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Die Verwirrung läßt sich aber ganz leicht auflösen, indem man die MS als eine besonders schwere, ausgeprägt demyelinisierende Form der späten ZNS-Neuroborreliose versteht (auf der Grundlage einer erblichen MS-Präsdisposition).