Können wir Studien trauen? (Allgemeines)

Marc @, Montag, 30.12.2019, 10:53 (vor 1580 Tagen) @ W.W.

Wie können wir uns auf Studien verlassen, wenn nur die veröffentlicht werden, die denen passen, die veröffentlichen? Man nennt das publication bias - und wir haben wiederholt auf diese enorme Fehlerquelle in unserem Wissenschaftsbetrieb hingewiesen. Aber ich fürchte, es geht einigen hier tierisch auf die Nerven, wenn man auf die Tücken und die Haken und Ösen von wissenschaftlichen Studien hinweist, die nicht wirklich wissenschaftlich sind, sondern in denen auf raffinierte Art gelogen und betrogen wird.

Aber es gibt bestimmt zartbesaitete Gemüter, die sagen: "Also von lügen und betrügen kann ja nicht die Rede sein! Es ist doch nicht Unrechtes passiert." Wenn es nach den großen Rechtsanwaltskanzleien geht, ist auch bei dem Dieselskandal nichts wirklich Unrechtmäßiges passiert, sondern nur etwas, was allgemein üblich ist. (Wobei ich fürchte, dass ich mich schon wieder nicht ganz korrekt ausgedrückt habe!:-( )

Ich kann an dieser Stelle irgendwie ihre Logik nicht nachvollziehen. Wie können wir mittels „Zahlenakrobatik“ „angelogen“ werden mit einer Studie, die noch nicht einmal publiziert wurde?

Das Problem mit unangenehmen Ergebnissen, die in der Versenkung verschwinden, ist seit Jahrzehnten bekannt. Es kommt ebenfalls oft vor, dass großangekündigte Studien als Mini-Poster auf Neurologiekonferenzen enden oder erst Jahre später zusammengefasst und publiziert werden.

Daher ist vor mehr als 10 Jahren eine öffentliche Datenbank geschaffen worden in welche alle Studienresultate (auch in Rohform) umgehend hochgeladen werden sollten. Problem bis heute ist nur, dass dir Teilnahme freiwillig ist und nicht alles dort auffindbar ist...


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