Kann der Wegweiser im Nebel rational sein? (Straßencafé)

W.W. @, Freitag, 16.09.2022, 09:59 (vor 588 Tagen) @ W.W.

Der Vollständigkeit halber möchte ich etwas hinzufügen, was ich einem Aufsatz von Werner Heisenberg entnehme:

"Wenn ich an den Zustand der Atomtheorie in jenen Monaren denke, so werde ich gkleichzeitig immer an eine Wanderung erinnert, die ich wohl auch etwa im Spätherbst 1924 zusammen mit einigen Freunden aus der Jugendbewegung in den Bergen zwischen Kreuth und Achsensee unternommen habe..."

Beim Aufstieg geraten sie in einen Nebel, dass sie die Hand vor den Augen nicht mehr sehen. Aber dann passiert etwas Merkwürdiges: Der Nebel lichtet sich stellenweise, als ob man durch Fetzen eines grauen Schleiers geht, aber dann wird es immer klarer, bis man die Schneegipfel der Zentralalpen in voller Klarheit erkennen kann.

Mich hat diese Stelle immer besonders berührt, weil hier der gewohnte Irrweg per aspera ad astra beschrieben zu sein scheint. Ich meine aber leider etwas ganz anderes: Dass wir eben nicht in Regionen größerer Klarheit gelangen, sondern ganz im Gegenteil alles immer unklarer wird - bis wir uns daran gewöhnen, Tiere oder bärtige Gesichter in Wolkenfetzen zu entdecken.

W.W.


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