einer von fünf hat gar keine MS - NUR in der Überschrifft? (Allgemeines)
Hallo Jakobine,
der Kontext einer MS Diagnose ist sicherlich ein schwieriges Thema allein aufgrund der vielen psychologischen, sozialen, finanziellen und wirtschaftlichen Auswirkungen.
Über's Internet kann ich leider nichts Nennenswertes zur Diskussion deiner Ärzte hinzufügen. Medizinisch wird ein solcher Befund vermutlich indiziert gewesen sein da ein oder mehrere Diagnosekriterien erfüllt wurden: Verbreitung von Läsionen in Raum und Zeit, Evozierte Potenziale zur Prüfung der elektrischen Leitfähigkeit und das Vorhandensein von oligoklonalen Immunglobulin G- oder IgG-Bändern im Liquor.
Welche Diagnosekriterien nun erfüllt waren und welche Differentialdiagnosen dabei ausgeschlossen wurden, kann ich nicht sagen. Bekannte Differentialdiagnosen wären halt verschiedene zerebrovaskuläre Erkrankungen, eine Enzephalomyelitis, eine Neuromyelitis optica, Entzündungen der Blutgefäße, eine Sarkoidose, Lupus, Leukodystrophien, das Antiphospholipid Antikörper Syndrom oder die von dir erwähnte Migräne.
Es ist vermutlich also auch nicht einfach möglich, mit einem normalen Diagnoseaufwand "schnell mal" alles Andere bei dir auszuschließen.
Diese Diskussion auch noch mit einer Entscheidung für oder gegen eine entzündungshemmende Therapie verbinden macht die Sache sicherlich noch komplexer. Die Aktivität der Lymphotyten ist schliesslich auch nur eine Komponente bei einer progredient verlaufenden MS. Im Alter kommen zudem sicherlich weitere neurodegenerative Dynamiken hinzu auf welche klassische Immuntherapien wenig Einfluß haben.
Wenn du letzlich Gewissheit haben willst, müsstest du also zunächst alle Differentialdiagnosen systemtisch ausschliessen. Ob der entsprechende Aufwand mit einem wirklichen Erkenntnisgewinn verbunden wäre, kann ich nicht sagen.
Alles Gute,
Marc