Eisen im ZNS ist wichtiger Faktor für MS-Progression (Therapien)

chen-man @, Mittwoch, 13.01.2016, 15:43 (vor 3027 Tagen) @ Edithelfriede

Danke Edith für das Link zu der Fazekas-Arbeit von 2011 (kurze Zusammenfassung in der ÄrzteZeitung, von dort Link zum "Original" in NEUROLOGY).
Leider will der Verlag für einen Tag Zugang zum englischen Volltext 39 Dollar, eine Frechheit. -- Aber auch die Zusammenfassungen sind sehr aufschlußreich.

--- 12 Autoren und ein teueres 3Tesla-Gerät: Es erfordert schon einigen Aufwand...

--- Verblüffend: Seit wann interessieren sich MS-Forscher speziell für die Basalganglien (= graue Substanz des Stammhirns, NICHT weiße Substanz, in der die typischen MS-Herde zu finden sind)? (Bei mir wurde 1993 per CT eine Basalganglien-"Verkalkung" festgestellt, nach dem Erstbeschreiber Theodor Fahr / Hamburg eine "Ferrokalzinose", also schon vor ca. 85 Jahren Hinweis auf Eiseneinlagerungen in die Basalganglien... Neurologin zu dem Befund bei mir: Das ist harmlos, nicht der Rede wert - alles klar?)

--- Ich habe gerade erst meinen Vorschlag wiederholt, daß sich jede(r) für ihren (seinen) Eisenstoffwechsel interessierten sollte, wenigstens den Serum-Ferritin-Wert kennen. Denn knapp 10% hierzulande haben eine erbliche Anlage zu erhöhter Eisenspeicherung, der mit Blutspenden = Aderlässen entgegengewirkt werden kann.

--- Diese Erb-Anlage stellt nach aktuellen Untersuchungen aus Porto / Portugal (Andreia Bettencourt und Kolleginnen; sie antwortet leider bisher nicht auf eine eMail von mir...) einen Risikofaktor für einen schlimmeren MS-Verlauf dar, nicht jedoch dafür, überhaupt eine MS zu bekommen.
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So schließt sich der Kreis: Eisenspeicherung ist offenbar ein - im Prinzip ganz leicht feststell- und beeinflußbarer - Risikofaktor für einen schwere(re)n MS-Verlauf, und der Franzl Fazekas in Graz hat die Folgen für die MS schon vor 5 Jahren aufgezeigt - aber niemand scheint daraus praktische Konsequenzen zu ziehen.

Ich selbst habe bereits 1993 bei mir mit einer Aderlaßserie zum Eisen-Enzug begonnen und meinen Ferritinwert über mehr als 1 1/2 Jahrzehnte konsequent auf dem niedrigen Kinder-Niveau gehalten, um u.a. einer Neurodegeneration vorzubeugen (betrifft "alles": Blutdruck, Lipide, Atherorsklerose, Schlaganfälle, Alzheimer, Parkinson... - und nicht zuletzt das MS-Progressions-Risiko).

Als ich 2015 den Versuch machte, die DMSG dazu zu bewegen, Daten zum Eisenstoffwechsel in die große Patienten-Datenbank aufzunehmen, erhielt ich eine schroffe Absage: Die DMSG demonstriert unablässig, daß sie kein Interesse daran hat, die Zunahme der MS-Zahlen auch nur zu bremsen. (In einer Welt ohne MS - DMSG-Slogan - gäbe es ja auch keinen Bedarf für eine "Selbsthilfe"-Organisation mehr - schreckliche Vorstellung, nicht wahr?)


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