BT, Embry, CCSVI-Op... was hilft gegen MS wirklich? (Therapien)

chen-man @, Donnerstag, 14.01.2016, 03:30 (vor 3027 Tagen) @ naseweis

Mich würde interessieren, ob Embry einige Jahre später die Studien zu den "Erfolgen" der CCSVI-"liberation"-Operationen ähnlich konsequent durchleuchtet hat.
Er setzte sich ja SEHR für diese Option ein, suggerierte für viele eine fast dramatische Verbesserung...
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Wie ich bereits schrieb, halte auch ich die (ersten, inzwischen rückschauend hinreichend durchleuchteten und somit beurteilbaren) BT für Betrug, also Täuschung der Betroffenen, der Krankenkassen, Medien, Öffentlichkeit, "Politik"... aus eigenen wirtschaftlichen Interessen der Krankheits-Industrie.

Die von Embry propagierte, alles andere als billige oder harmlose Venen-Op "bringt" es nach meinem Wissensstand auch nicht.
(Inzwischen ist es ja auch SEHR still darum geworden - und der australische Venenspezialist ?Thiebault ergänzt seine Halsvenen-Erweiterungs-Operationen nun wohl routinemäßig mit Doxycyclin, womit er die Chance zweifellos stark erhöht, daß seine "Künste" zu einem positiven Ergebnis führen. Anders als Embry geht er nämlich nicht von "angeborenen" Venenverengungen aus, sondern korrekterweise von erworbenen, im Laufe des Lebens entstandenen, wobei er sich auf den Erreger in der Venenwand wohl nicht ganz festlegt - ich müßte das erneut lesen...)
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Was bleibt nun an Optionen? Gottvertrauen, Vitamin D...? "Lifestyle"-Änderungen? Psychotherapie? ...?

Das arznei-telegramm kam schon kurz nach den Schering-Zulassungsstudien 1996 zu einer sehr kritischen Einschätzung (die sich nach vielen weiteren Jahren bestätigt hat).
Warum wird aber diese Untersuchung von A.Alonso et al. 2006 ignoriert?
http://aje.oxfordjournals.org/cgi/pmidlookup?view=long&pmid=16597708

Da wurden auch Arzneimittel eingesetzt und nach einigen Jahren geschaut, was das für einen Effekt auf die MS hatte, in diesem Fall: wie wurde das Risiko beeinflußt, eine MS-Diagnose zu erhalten?
Hintergrund: die (reichlich absurde) Behauptung diverser Mediziner in den USA, GB und Deutschland (Prof. W.Stille...), die MS beruhe auf einer chronischen Infektion mit dem (Atemwegs- / Lungenentzündungs-)Erreger Chlamydia pneumoniae.

Also wurde der Effekt der Einnahme (bzw. korrekt: der Verordnung) von Antibiotika, egal aus welchem Grund (also zB Harnwegs- oder Atemwegsinfekt) auf das MS-"Diagnose-Risiko" der folgenden Jahre analysiert, und zwar nach AB-Gruppen, nicht Einzelsubstanzen.
2 Gruppen reduzierten das MS-Risiko um die Hälfte, nämlich Penicilline (etwa Amoxicillin) oder Tetrazykline.

Die Wirkung der Penicilline bei Einnahme über mindestens 2 Wochen war recht eindeutig - was mit der Chlamydien-Hypothese nicht vereinbar ist, da diese Betalaktam-AB keine Wirkung auf die intrazellulären Chlamydien haben.
Die Wirkung der Tetrazykline (über mindestens 8 Tage) war aufgrund einer geringeren Fallzahl nicht ganz so endeutig.

Was bedeutet das?
Es handelt sich mit Sicherheit NICHT um eine "antientzündliche" Wirkung, ebensowenig wie um eine MMP-Hemmung = Abdichtung der Blut-Hirn-Schranke, die den "Penicillinen" nicht eigen ist.
Selbst die Einnahme von Tetrazyklinen müßte dauernd erfolgen (wie in der erfolgreichen Minocyclin-Studie in Kanada über 2 Jahre), um über eine MMP-Hemmung zu wirken, die nach dem Ende der Einnahme praktisch sofort aufhört.

Eine Langzeit(nach)wirkung über Jahre nach KURZER Einnahme ist nur durch einen antibiotischen Effekt erklärbar, also die Ausschaltung einer Infektion, die ansonsten zu einer MS geführt hätte, und zwar bei der Hälfte der Behandelten, beiläufig - ohne eine solche Absicht -, da mit einer MS-Diagnose bei den Patienten von Allgemeinpraxen in den nächsten Jahren nur mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit von unter einem Promille zu rechnen ist.
(Der wahre Effekt ist wahrscheinlich größer als eine Halbierung des MS-Risikos, denn bekanntermaßen nehmen keineswegs alle Patienten die AB, die ihnen verordnet wurden: oft entweder gar nicht oder nicht über die vorgesehene Dauer.)

Man könnte dieses bemerkenswerte Ergebnis auf den Zufall schieben - aber warum ausgerechnet "Penicilline" und Tetrazykline, die beiden Gruppen, die seit Jahrzehnten zuverlässig gegen Spirochäten - etwa bei der Syphilis - wirken?
(Doxycyclin ist Mittel der Wahl bei der Zeckenborreliose, und bei Kindern oder Schwangeren / Stillenden nimmt man stattdessen Amoxicillin.)

Was braucht es noch an immer neuen Hinweisen, Belegen seit grob 100 Jahren, daß die MS die Folge einer chronischen ZNS-Neuroborreliose ist?


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